Titel: Sklave im eigenen Land
Untertitel: Unterdrückung und Widerstand im südlichen Afrika
Herausgeber: Kay-Michael Schreiner
Verlag: Peter Hammer Verlag
Wuppertal, 1974
ISBN 3-87294-072-4 / ISBN 3872940724
Originalbroschur, 13 x 20 cm, 193 Seiten, antiquarischer Artikel
Ordentlich. Wenig Gebrauchsspuren.
Nicht nur »politische« Literatur ist politisch, sondern Literatur schlechthin. Doch diejenige, die ausdrücklich dieses Attribut für sich beansprucht, formuliert unmißverständlich ihr Ziel: sie will politisieren, d. h., sie will politische und soziale Vorgänge und deren Auswirkungen schildern und somit bewußt machen. Sie versteht dies als notwendige Voraussetzung, um die Situation, mit der sie sich auseinandersetzt, erkennen und auf sie einwirken zu können. Dabei darf sie sich jedoch nicht der Illusion hingeben, diesen Bewußtseins- und Erkenntnisprozeß alleine auslösen zu können. Literatur ist immer nur Teil einer umfassenden sozialen Wirklichkeit und kann demzufolge auch nur einen Teilbeitrag leisten. Doch dieser Beitrag ist keineswegs so bescheiden, wie es zunächst den Anschein haben mag; ihm kommt vielmehr eine fundamentale Bedeutung zu. In diesem Sinne sind die hier vorgelegten Erzählungen, Gedichte und Dokumente aus dem südlichen Afrika ganz offensichtlich »politische« Literatur, die nicht nur das Resultat einer Auseinandersetzung mit bestimmten politisch-sozialen Gegebenheiten ist, sondern gleichzeitig zu eben dieser Auseinandersetzung beiträgt, indem sie auf die reale Situation zurückwirkt und sie beeinflußt. Die Situation, die die Texte in dieser Schrift, Sklave im eigenen Land: Unterdrückung und Widerstand im südlichen Afrika, dokumentieren, ist geprägt durch koloniale Unterdrückung und Ausbeutung, durch rassische Diskriminierung, durch Gewalt, Terror, Krieg und Unmenschlichkeit.
Vorwort
Phyllis Altmann: Die Papier-Schreiber
T. H. Gwala: Das Ding
Ezekiel Mphalele: Der Koffer
Alfred Hutchinson: Annie, die Wäscherin
Robinson Matsele: Ein Anzug fürs Konzert
Nat Nakasa: Versuch, die Bitterkeit runterzuschlucken
Phyllis Ntantala: Die Witwer, in den Reservaten
Lawrence Vambe: Menschen unter einem unglücklichen Stern
James Matthews: Azikwelwa
Luandino Vieira: Der Anzug des Lucas Matesso
Artur Carlos Pestana: Die Enthüllung
Castro Soromenho: Die Bestrafung
Lufs Bernardo Honwana: Nhinguitimo
Santos Lima: Der Frosch und die Eule
Alfonso Valverde: Und die Menschenrechte?
Mario Fonseca: Hier bin ich, Afrika!
José Craveirinha: M'Gaiza
Sergio Vieira: Triptychon des Krieges
Agostinho Neto: Die Obstverkäuferin
Antonio Jacinto: Das Volk zog in den Krieg
Kalungano: Man muß pflanzen
Lewis Nkosi: Potgierers Besitz
Oswald Joseph Mtshali: Dämmerung in Soweto
James Matthews: In einer anderen Zivilisation
James Matthews: Kind der Freiheit
Oswald Joseph Mtshali: Tauben im Oppenheimer Park
Oswald Joseph Mtshali: Dieser Junge ist nicht
auf den Kopf gefallen
George Shea: Der Appell
Lucio Lara: Kamy, der Freiheitskämpfer
Leonard Nghipandulua: Streik-Tagebuch
Costa Andrade: Gesang der Anklage
»Ich kämpfe für die Freiheit«
Kay-Michael Schreiner: Zur Situation im Südlichen Afrika
Autorenverzeichnis
Worterklärungen
Quellennachweis