Titel: Die Politik der Erinnerung und des Vergessens in Namibia
Untertitel: Umgang mit schweren Menschenrechtsverletzungen der Ära des bewaffneten Befreiungskampfes 1966 bis 1989
Autorin: Justine Hunter
Reihe: Europäische Hochschulschriften, Band 548
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2008
ISBN 9783631560594 / ISBN 978-3-631-56059-4
Broschur, 15 x 21 cm, 231 Seiten
Nach dem Übergang zur Demokratie stellt sich dem unabhängigen Namibia die Frage, wie mit dem gewaltsamen Erbeumgegangen werden soll. Schwere Menschenrechtsvergehen wurden sowohl von Seiten der südafrikanischen Besatzungsmacht als auch von der nationalen Befreiungsbewegung der SWAPO verübt. Mit Verweis auf pragmatische Erwägungen, die um den Erhalt der politischen Stabilität kreisen, werden Prozesse der Wahrheitsfindung blockiert. Mit einer umfassenden Aufarbeitung des Themenkomplexes soll die Arbeit einen Beitrag zum besseren Verständnis des Befreiungskampfes liefern. Unter Einbeziehung einer Vielzahl neuer Quellen widmet sich die Studie nicht nur verdrängten Kapiteln der jüngsten Geschichte Namibias, sie gibt auch Anlass zum Nachdenken über die Maßstäbe internationaler Solidarität.
Die Autorin Justine Hunter arbeitete elf Jahre in Namibia und war von 2007-2010 als geschäftsführende Direktorin des Namibia Institute for Democracy NID, unter anderem in der Korruptionsbekämpfung tätig. Mit ihrer Studie Die Politik der Erinnerung und des Vergessens in Namibia hat die Autorin eines der wenigen Bücher über die sogenannte 'Mauer des Schweigens' in Namibia aber auch innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland geschrieben. Zuletzt hatte der Pastor Siegfried Groth (1926-2011) versucht, gegen den Widerstand seines Arbeitgebers, mit seinem Buch Namibische Passion die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Verbrechen und Menschrechtsverletzungen der Befreiungsbewegung in Namibia und Angola zu lenken.
Umgang mit Vergangenheit im Transitionsprozess
Namibias gewaltsames Erbe
Systemwechsel in Namibia
Zur zeitgenössischen Erinnerungskultur
Gegenerinnerung im Niemandsland der Zeit
Zur Rolle der Kirchen