Titel: Das erste Jahr
Untertitel: Roman des kolonialen Morgen
Autor: Adolf Kaempffer
Verlag: Georg Westermann
Braunschweig; Berlin; Hamburg, 1940
Original-Halbleinenband, Original-Schutzumschlag, 13 x 19 cm, 409 Seiten
Gut. Einband mit wenigen Gebrauchsspuren. Innen sauber und altersgebräunt.
'Das erste Jahr. Roman des kolonialen Morgen' ist ein Zukunftsroman, so wie sich der in Südwestafrika aufgewachsene Schriftsteller Adolf Kaempffer den 'kolonialen Morgen' zum Ende der 1930er Jahre vorstellte. Mit der Herleitung der politischen Lage Deutschlands seit dem Versailler Diktat von 1919, dem damit einhergehenden wirtschaftlichen und sozialen Elend, dem Aufkommen der nationalsozialistischen Bewegung und der politischen Wechselwirkung in der deutschsprachigen Gemeinschaft in Südwestafrika, spannt Kaempffer den Bogen zum Beginn seines Romans, der seinen Anfang zum Zeitpunkt der fiktiven Rückgabe der Kolonien an Deutschland nimmt. Die Hoffnung, dies eines Tages zu erleben, war durchaus in der damals bereits älteren Generation vorhanden und wurde fortlaufend aus politischem Kalkül genährt.
Der mit Südwestafrika bestens vertraute Autor beschreibt eine neue Generation von Siedlern, die sich, ganz im Unterschied zu ihren Vorgängern der Pionierzeiten, auf andere Methoden, Voraussetzungen, Grundsätze und Planungen einstellen muß, um erfolgreich zu sein. Diese stehen im Widerstreit zu denen der Vergangenheit und vermitteln sich nur allmählich. Obwohl Kaempffer Prämissen der nationalsozialistischen Weltanschauung in seine Zukunftsvision einband und seine modern und flexibel denkenden Protagonisten deutlich von der Kaiserzeit abweichende Auffassungen vertreten ließ, wurde sein Buch Das erste Jahr seitens kolonialpolitischer Stimmen in der NSDAP kritisiert, letztendlich aber, zu belanglos war wohl das Thema der Rückgabe der ehemaligen Kolonien in der Realpolitik dieser Zeit, um 1940 gedruckt.