Ruanda: Zehn Jahre seit dem Genozid

2004 jährte sich der Beginn des Genozids in Ruanda zum zehnten Mal. Dieses Buch zog damals eine vorläufige Bilanz.
Brunold, Georg; König, Andrea
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Titel: Ruanda
Untertitel: Zehn Jahre seit dem Genozid. Reportagen und Analysen
Autoren: Georg Brunold; Andrea König et al.
Genre: Politische Reportage
Schmidt von Schwind Verlag
Köln 2004
Broschur, 23 x 29 cm, 111 Seiten, zahlreiche formatfüllende Farbfotos

Beschreibung:

Am 06.04.2004 jährte sich der Beginn des Genozids in Ruanda zum zehnten Mal. Von einer Publikation wie der hier mag Verschiedenes erwartet werden: eine vorläufige Bilanz der Resultate und Fortschritte dessen, was auf deutsch "Vergangenheitsbewältigung" hieße, ein Zwischenbericht über die "Normalisierung" des politischen, wirtschaftlichen und sozialen Lebens in Ruanda und über die neue Koexistenz der überlebenden Opfer mit den Tätern, wie diese sich nach deren Rückkehr aus dem Exil Ende 1996 gestaltet und in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Zweifellos wäre es ein Gewinn, eine Bestandsaufnahme der Gegenwart in Händen zu halten, mit einem entsprechend fundierten Ausblick auf die Zukunft Ruandas. Doch dafür ist zu wenig Zeit vergangen und die gewünschte Klarheit schon deshalb nicht zu haben.

Nicht nur dem kleinen Land der tausend Hügel haben der Bürgerkrieg und der Genozid von 1994 Tod und Erstarrung gebracht. Die ruandische Katastrophe hatte eine ganze Region in den Krieg gestürzt, der im Kongo mehrere Millionen Menschenleben gefordert hat. Dieser grenzübergreifende Konfliktherd, man sprach von "Afrikas erstem Weltkrieg", war es, der so vielen Beobachtern, Diplomaten und Journalisten den Blick dafür getrübt hat, was Ruandas neue Herren für das Land getan und erreicht haben, von ihrer kompromißlosen Suche nach Recht und Gerechtigkeit einmal abgesehen. Ruanda heute ist ein Projekt, das die Bereitschaft, Flexibilität und Kreativität aller Mitwirkenden erfordert, ein Lernprozeß, der seinesgleichen sucht und dessen Chancen nicht mit besserwisserischem Unverständnis vermindert werden sollten.

Inhalt: Ruanda. Zehn Jahre seit dem Genozid

Vorwort
Zehn Jahre über den Massengräbern
Alle wußten, was vorging
Hutu, Tutsi und der Rassenmythos
Eine "soziale Revolution" besonderer Art
Die Intervention, die unterblieb
Eine überlebende Tutsi-Frau aus Nyamata berichtet
Die Massenmörder auf der Flucht
Die Massenmörder wissen sich zu helfen
Die Rückkehr aus dem Exil
Täter reden
Zwei Gesichter der Gerechtigkeit
Gibt es doch ein Land für alle Ruander?