Im Affenland, südwestafrikanische Reimereien

Antiquarischer Titel: Im Affenland, südwestafrikanische Reimereien.
05-0397
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Autor: Demokritos Africanus; Ernst Engel
Nachdruck der Originalausgabe von 1912
Afrika Verlag der Kreis
Heft 8/9 der Kleinen Reihe
Windhoek, 1963
Originalbroschur, 15x20 cm, 120 Seiten


Zustand:

3. Einband vorn mit kaum sichtbarem Wasserfleck, setzt sich noch auf Rückseite fort. Innen recht sauber.
Selten.


Inhalt:

“Demokritos africanus” war der Künstlername von Dr. Ernst Engel (1871 – 1929). Als Verwaltungsbeamter war er in der Kolonialverwaltung in Tsingtau (1901-1903) und Deutsch-Südwestafrika (1904-1911) tätig. Nach seiner Rückkehr in Deutsche Reich schrieb er zwei Gedichtbände.

Der vorliegende Nachdruck von „Im Affenland“ - das Original erschienen 1912 - zeugt bei humorvoller und einfallsreicher Dichtkunst auch von einer ausgeprägten Beobachtungsgabe für kleine und größere menschliche Schwächen und Eigenarten.

Deutsch-Afrikanisches Kauderwelsch:

Rein spricht in seiner Kolonie
Der Deutsche seine Sprache nie.
Als internationaler Mensch
Schätzt er vielmehr ein Mischragout
Von Englisch, Nama, Kappholländ’sch
Und etwas Herero dazu.
Uns kommt das ganz natürlich vor,
Doch seltsam klingts dem heim'schen Ohr.
Damit Du, schöne Leserin,
Des Affenlandes Poesie
Verstehst in ihrem vollen Sinn,
Tisch ich Dir auf ein Potpourri:

Der Becher heißt hier Koppie,
Der Schnaps dagegen Suppie,
Katiti das ist klein,
Kakko soviel wie nein.
Omukaindu ist das Weib
und kurama heißt bleib.
Man sagt hier schwar statt schwer,
Und banja das heißt sehr,
Sprich Xuffa! und nicht Prost!
Statt Essen immer Kost.
Vom Bocki sprich statt Ziege,
Vom Orlog statt vom Kriege,
Kanatje nennt man Gören,
Die Sachen sind Affären,
Zur Pad wird Weg und Straß,
Der Herr, der heißt hier Baas.
Schnell heißt hier Hakahanna,
Die Mädels meistens Anna,
Frumenscher sind die Frauen,
Statt stehlen sagt man klauen,
Store heißt hier jeder Laden,
Offizier: Offiziersoldaten.
Was sonst an Männern lebt im Land,
wird schlechtweg Mister zubenannt.