Buchtitel: Der Ochsenwagen erzählt
Herausgeber: Walter Moritz
Reihe: Aus alten Tagen in Südwest, Band 1
Selbstverlag
6. Auflage, Werther 1996
ISBN 062000245-X
Broschur, 15 x 21 cm, 31 cm, 9 sw-Fotos
Der Ochsenwagen erzählt nicht wirklich, wenn er auch, der nun im Museum von Swakopmund steht, wo Besucher von nah und fern an ihm vorüberziehn, zweifellos viel erlebt hat. Nein, es erzählen und sprechen für sich die vielen Textauszüge im Zusammenhang mit dem wichtigsten Fahrzeug in der Geschichte Südwestafrikas, die der Herausgeber aus der Literatur in diesem Beitrag zusammengetragen hat.
Ohne den tonnenschweren, überstabil gebauten Ochsenwagen, wäre die Erschließung Südwestafrikas im 19. und 20. Jahrhundert nicht möglich gewesen. Hoch und schwer beladen mit Baumaterialien, Hausständen und Gütern aller Art aber auch Kranken, Verletzten und Schwangeren, zog, nein trekkte man, oft über hunderte von Kilometern, sehr langsam und mit großem Aufwand an Treibern und Zugtieren seinem Ziel zu. Dieses Gefährt und seine Ladung zu manövrieren, war eine Kunst für sich, die Einteilung des Tages in Fahr- und Rastzeiten eine andere. Und Pannen waren nicht selten.
Selbst das Mitfahren auf dem Bock war auf dem ungefederten Gefährt eine Qual. Und doch, wenigstens in der Rückschau, scheint es für Zeitzeugen manche angenehme Erinnerung an das Reisen mit dem urtümlichen Gefährt gegeben zu haben. Dieser erste Band aus der Reihe Aus alten Tagen in Südwest beinhaltet reichlich Berichte über das Fahren und den Umgang mit dem Pionierfahrzeug Südwestafrikas und fördert das rechte Verständnis dafür, was Mobilität als Teil des ohnehin nicht leichten Lebens, damals bedeutete.