Das Hamburger Tropeninstitut 1919 bis 1945

Das Hamburger Tropeninstitut 1919 bis 1945: Auswärtige Kulturpolitik und Kolonialrevisionismus nach Versailles.
Wulf, Stefan
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3-496-02537-9
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Titel: Das Hamburger Tropeninstitut 1919 bis 1945
Untertitel: Auswärtige Kulturpolitik und Kolonialrevisionismus nach Versailles
Autor: Stefan Wulf
Hamburger Beiträge zur Wissenschaftsgeschichte, Band 9
Dietrich Reimer Verlag
Berlin, 1994
ISBN 3496025379 / ISBN 3-496-02537-9
Broschur, 16 x 24 cm, 244 Seiten, 27 teils großformatige sw-Fotos

Zustand:

Gut. Kleinere Druckstellen und Lagerspuren am Einband, innen sauber.

Über: Das Hamburger Tropeninstitut 1919 bis 1945

Seit seiner Gründung im Jahre 1900 war das Hamburger Tropeninstitut ein Zentrum der tropenmedizinischen Forschung und Lehre sowie der Heilung von Tropenkrankheiten. Nach dem Verlust der Kolonien infolge des Versailler Vertrages stellte sich die Frage nach der weiteren Existenzberechtigung des Instituts. Die Hamburger Tropenmediziner nutzten ihr wissenschaftliches Engagement im Ausland, um die internationale Isolation der deutschen Wissenschaft zu überwinden, und traten vor allem in Süd- und Mittelamerika als Träger deutscher auswärtiger Kulturpolitik auf. Ein bedeutendes Ereignis war die Wahl des Institutsdirektors Professor Bernhard Nocht in die Hygienekommission des Völkerbundes. Das Dritte Reich belebte die Vision vom Wiedergewinn der ehemaligen deutschen Kolonien auch am Tropeninstitut. Die Wirklichkeit des Zweiten Weltkrieges zerstörte die Illusionen von einem neuen Kolonialreich und rückte kriegshygienische Aufgaben in den Vordergrund. Dabei stießen die Hamburger Tropenmediziner in ihren Fleckfieber- und Malariaforschungen auch auf die Opfer der nationalsozialistischen Verfolgungs- und Vemichtungspraxis. Die Einbeziehung von Geisteskranken und KZ-Häftlingen in medizinische Versuchsreihen führt zu grundlegenden Fragen menschlicher und wissenschaftlicher Verantwortung und Ethik.

Inhalt: Das Hamburger Tropeninstitut 1919 bis 1945

Vorwort
Prolog: Die Anfänge des Hamburger Instituts für Schiffs- und Tropenkrankheiten
I: Die Weimarer Republik: Tropenmedizin und auswärtige Kulturpolitik im Zeichen der deutschen Isolation
Peter Mühlens und die DRK-Hunger- und Seuchenhilfe für Rußland 1921/22
Die Mittel- und Südamerikareise Friedrich Fülleborns im Jahre 1922
Die Nordamerikareise Friedrich Fülleborns 1923 und die U.F.C.-Konferenz in Kingston/Jamaica 1924
Die Süd- und Mittelamerikareisen Peter Mühlens' 1924, 1926/27 und 1930/31
Bernhard Nocht und die Hygienekommission des Völkerbundes
II. Das „Dritte Reich": Die Vision von der Wiedererlangung der Kolonien und die Realitäten des Krieges
Die Kolonialfrage. Hamburger Tropenmediziner in Afrika
Die Beziehungen zu Ibero-Amerika und das Deutsch-Dominikanische Forschungsinstitut in Santo Domingo
Peter Mühlens und Bulgarien
Warschau, Neuengamme, Langenhorn. Fleckfieber- und Malariaforschungen während der Kriegsjahre
Mühlens contra Rodenwaldt. Der Konflikt um die Vormacht in der deutschen Tropenmedizin
Epilog:
Zusammenbruch und „Neubeginn"
Anmerkungen
Anhang:
A. Zum Kurswesen am Hamburger Tropeninstitut
B. Zur Finanzierung der Arbeiten des Hamburger Tropeninstituts durch die deutsche Wirtschaft während des Zweiten Weltkriegs
Glossar medizinischer Fachbegriffe
Abbildungen
Abbildungsnachweise
Personenregister