Autorin: Heidrun Brockmann Komet Verlag Köln, o. J. ISBN: 978-3-89836-652-6 Kartoneinband, Schutzumschlag, 25x30 cm, 640 Seiten, zahllose Farbfotos, 1 Karte „Eine Welt in einem Land“, so werben die Südafrikaner am südlichsten Zipfel Afrikas für ihr Land. Und das zu Recht. Denn ihr Südafrika präsentiert seit 1994 mit Stolz nicht nur die landschaftlichen Schönheiten und urafrikanische Tierwelten. Seine kulturelle Vielfalt zieht eine immer größer werdende Besucherzahl an. Aber auch landschaftlich ist das Land voller Kontraste und seine artenreiche Fauna und Flora bieten beeindruckende Szenerien sowohl am Meer wie im Gebirge oder in der Savannenlandschaft. Erleben Sie Südafrika und sein Nachbarland Namibia in einem opulenten Bildband, der alle Facetten dieser beiden Länder einladend darstellt. Gehen Sie auf Safari und reisen Sie durch beeindruckende Weinanbaugebiete, erleben Sie die pulsierenden Städte und die Idyllen am Atlantischen und Indischen Ozean. SÜDAFRIKA - REGENBOGENNATION AM KAP EASTERN CAPE FREE STATE GAUTENG KWAZULU-NATAL LIMPOPO MPUMALANGA NORTHERN CAPE NORTH-WEST WESTERN CAPE WEINLAND SÜDAFRIKA NAMIBIA Überblick: Gauteng (sotho: Ort des Goldes, sprich: Chauteng) ist die wirtschaftlich am weitesten entwickelte und am dichtesten bevölkerte Provinz Südafrikas. Sie wird von der Hauptstadt Pretoria und der Millionenmetropole Johannesburg dominiert. Die beiden Städte liegen rund 50 Kilometer auseinander und versehen die Provinz, die 17.010 m² mißt und damit gerade mal 1,6 Prozent der Gesamtfläche Südafrikas ausmacht, mit einer differenzierten Industrie- und der besten Infrastruktur des Landes. Die Bevölkerungsstruktur ist multi-ethnisch, wobei hier die meisten weißen Südafrikaner wohnen. Johannesburg ist heute mit seinen umliegenden Satellitenstädten Afrikas drittgrößte Metropole (nach Kairo und Alexandria in Ägypten) und wirtschaftlicher Dreh- und Angelpunkt nicht nur für Gauteng und Südafrika, sondern für das gesamte südliche Afrika. Die Landeshauptstadt Pretoria (Tshwane) liegt im Norden von Gauteng und bildet heute mit ihren umliegenden und aus allen Nähten platzenden Townships und ehemaligen Homeland-Gebieten den Verwaltungsbezirk Tshwane. Neben der Bedeutung als Regierungs- und Verwaltungssitz spielt das universitäre Leben eine große Rolle. Die Townships um die Metropolen Johannesburg und Pretoria zeichnen sich trotz verstärktem Einsatz von Entwicklungsprogrammen heute nach wie vor durch eine schlechte Infrastruktur aus. Zugverbindungen zu den weit entfernten Arbeitsstätten in den Innenstädten existieren so gut wie nicht. Ein Minibussystem bringt die Menschenmassen früh morgens in überfüllten und zum Teil schlecht gewarteten Fahrzeugen in rasanter Fahrt aus den Townships und am späten Nachmittag wieder zurück. Die Versorgung mit Strom und Trinkwasser hat sich in den Vororten seit Ende der Apartheid etwas verbessert, ist aber nach wie vor nicht ausreichend - eine weitere Herausforderung für die öffentlichen Haushaltskassen. Landschaftlich hat Gauteng im Großraum der Metropolen nicht viel zu bieten. Zu zersiedelt sind die für die reichen Städter schnell erreichbaren Erholungsgebiete vor allem rund um die Stauseen. Dort befinden sich zahlreiche Ferienhäuser und Vergnügungseinrichtungen. Nur die Magaliesberge im Nordwesten der Provinz, die aber zum Großteil bereits in der North-West Province liegen, beherbergen unberührte Naturlandschaften wie einsame Schluchten und Berge, die besonders bei Kletterern beliebt sind. Die zum Weltkulturerbe ernannten Höhlen der Cradle of Humankind liegen im nordwestlichen Vorstadtgebiet von Johannesburg. Dank der spektakulären Fossilien, die dort gefunden wurden und die einen unschätzbaren Beitrag zum Verständnis der frühen Evolutionsgeschichte des Menschen darstellen, konnte Südafrika den bis dahin führenden ostafrikanischen archäologischen Stätten den Rang ablaufen. Neueste Funde weisen nun allerdings auch Zentralafrika eine bedeutende Rolle bei der Suche nach der „Wiege der Menschheit" zu. Geschichte: Der überwiegende Teil der heutigen Provinz Gauteng bestand im 19. Jahrhundert aus karger Savannenlandschaft, in der einzelne weiße Farmer und Bantu sprechende Volksgruppe siedelten und seit Jahrtausenden San lebten, die hier ihrer Jagd nachgingen. 1884 fanden im Zuge der Goldfunde im Osten von Südafrika die Brüder Harry und Fred Struben in der Gegend nordwestlich des heutigen Johannesburg eine Quarzader und zogen damit die Goldsucher in die heutige Provinz Gauteng. Unter ihnen war auch George Harrison, der 1886 zum Geldverdienen auf einer Farm eine Hütte errichtete. Dabei fand er einen leicht gelb schimmernden Stein. Er zerkleinerte und wusch ihn nach Goldwäschermanier aus. Und tatsächlich blieben Goldpartikelchen übrig. Harrison hatte mit diesem Fund die rund 100 Kilometer lange Hauptgoldader des Witwatersrand entdeckt und damit die weltweit reichste Goldfundstelle, die sich von Evander im Osten nach Randfontein im Westen erstreckt - eine beeindruckende Distanz. Dabei ist die Ader nur ein kleiner Teil, sozusagen ein schmales Segment, einer tellerförmigen, gigantisch großen Goldschicht, die sich bis tief in die Free State Province hineinzieht. Von all diesem ahnte Harrison nicht das Geringste. Gegen Ende des Monats zeigte er den Fund seinem Freund und Goldsucher George Walker, der von einer erfolglosen Goldsuche frustriert vom Confidentional Reef angereist war. Sie wollten das Geheimnis noch für sich behalten und derweil nach weiterem Gold suchen. Nach zu viel Alkohol plauderte Walker das Geheimnis jedoch aus, und das Ereignis verbreitete sich wie ein Buschfeuer. In wenigen Wochen war das öde und baumlose Highveld mit Wagen und Zelten der Goldsucher aus aller Welt übersät. Infolgedessen wuchs auch das heutige Johannesburg rasant an, das ungefähr in der Mitte des Ridge auf 1748 Meter liegt. Damals dachte jedoch keiner an die Entstehung einer Millionenmetropole. Wie so oft ging man eher davon aus, dass die Goldader wie so viele andere schnell abgebaut und der ganze Spuk in absehbarer Zeit vorbei sein würde. Harrison war wahrscheinlich der größte Verlierer seiner spektakulären Entdeckung. Nicht ahnend, wie ungeheuerlich sie war, verkaufte er bald seinen Anteil an dem Goldfeld am Witwatersrand für zehn Pfund, zog weiter nach Osten in die Goldgräberstadt Barberton und geriet in Vergessenheit. Die Goldader hingegen übertraf alle Erwartungen. Mit immer neuen Techniken wurde tiefer und tiefer gegraben: Die Goldfunde ließen nicht nach. So wurde schließlich für die Zukunft geplant. [...] |