Bearbeitung: Werner Hillebrecht Herausgeber: DELK; Informationsausschuss der Ev.-Luth. Kirche in Namibia Verlag: Afrikanischer Heimatkalender windhoek, 2001 Broschur, 17x24 cm, 64 Seiten Dieses ist ein äußerst wertvoller Helfer auf der Suche nach Quellen: der Index zeigt alle im Afrikanischen Heimatkalender 1930 - 2001 erschienenen Artikel, Gedichte und Illustrationen. Ebenso enthält dieser ein Verzeichnis nach Autoren, Künstlern, Fotografen, jeweils alphabethisch geordnet und Sachverzeichnisse der Artikel und Illustrationen. Der Gedanke, einen Index des Afrikanischen Heimatkalenders herauszugeben, entstand aus der Arbeit an der bibliographischen Datenbank NAMLIT und der täglichen Erfahrung in der Benutzerberatung an der Nationalbibliothek von Namibia. Zu vielen häufig gefragten Themen sind die Artikel des Heimatkalenders die einzige leicht verfügbare Quelle. Als daher, unter Einbeziehung der Arbeit von Gunter von Schumann bei der Namibia Wissenschaftlichen Gesellschaft und von Peter Pauly an den Archiven von ELCRN und ELCIN (DELK), endlich sämtliche Artikel elektronisch erfaßt waren, lag es nahe, einen gedruckten Gesamtindex für das vergangene Jahrhundert herauszugeben. Als dieses Projekt dann mit der Redaktion des Heimatkalenders diskutiert wurde, wurde bald deutlich, daß auch eine Indexierung der (bis dato nicht erfaßten) Gedichte und der Illustrationen wünschenswert erschien. Diese Arbeit war umfangreicher als anfänglich erwartet, aber das Ergebnis erschließt nun erstmals einen Reichtum an Bildmaterial aus verschiedensten, oft privaten Quellen, der auch die größte namibische Bildsammlung (im Nationalarchiv) in wünschenswerter Weise ergänzt. Selbstverständlich konnten die 70 Jahrgänge des Heimatkalenders nicht Seite für Seite auf jedes erscheinende Stichwort indexiert werden. Eine solche Arbeit hätte jedes vertretbare Ausmaß überstiegen. Indexiert wurde im allgemeinen nur das Hauptthema des jeweiligen Aufsatzes, also beispielweise bei der Geschichte einer Kirchengemeinde der Name des Ortes, die Stichworte „Kirchengemeinde" und „Lokalgeschichte", aber nicht der Name jedes erwähnten Pfarrers oder Kirchen Vorstandsmitglieds. Bei der Indexierung des Bildmaterials allerdings wurde jede namentlich identifizierte Person in den Index aufgenommen. Das Endergebnis war eine Datenbank mit über 3.000 Eintragungen, davon 922 Artikel, 180 Gedichte, 1.618 Fotos, 325 Reproduktionen von Kunstwerken, und 36 Karten und Diagramme. Diese Datenbank, die unter der CDS/ISIS-Software von Unesco läuft, wurde in identischen Kopien bei der Nationalbibliothek von Namibia, den Archiven der ELCIN (DELK) und der ELCRN, und der Namibia Wissenschaftlichen Gesellschaft hinterlegt und ist dort für die Öffentlichkeit benutzbar. Sie bietet, über den hier vorgelegten gedruckten Index hinaus, zusätzliche Suchmöglichkeiten durch die Indexierung jedes einzelnen Wortes in den Titeln und Bildunterschriften, und kann fortlaufend um die folgenden Ausgaben des Heimatkalenders ergänzt werden. Anhand dieser Datenbank wurden folgende Register erstellt: 1. Ein Verzeichnis aller Aufsätze, alphabetisch nach Autor geordnet, mit vollem Titel 2. Ein Verzeichnis aller Gedichte, alphabetisch nach Autor geordnet, mit vollem Titel oder Anfangszeile 3. Ein Verzeichnis aller identifizierten Fotografen (nur Verweis auf Jahrgang und Seitenzahl, ohne Bildtitel) 4. Ein Verzeichnis aller identifizierten Künstler (nur Verweis auf Jahrgang und Seitenzahl, ohne Bildtitel) 5. Ein Sachverzeichnis (Orte, Personen und Stichworte) aller Artikel (nur Verweis auf Jahrgang und Seitenzahl) 6. Ein Sachverzeichnis (Orte, Personen und Stichworte) der Illustrationen (Fotos, Kunstreproduktionen, Karten). Beim Verzeichnis der Illustrationen wurde etwas selektiv vorgegangen. Illustrationen ohne dokumentarischen Aussagewert - z.B. unidentifizierte Landschaftsfotos - wurden nicht indexiert. Eine solche Entscheidung ist immer zu einem gewissen Grade subjektiv, und der Bearbeiter bittet um Nachsicht, wenn dabei Illustrationen vernachlässigt wurden, die der eine oder andere vielleicht doch gern indexiert gesehen hätte. Die Registerschlagworte lehnen sich an den Thesaurus der NAMLIT-Datenbank an, wurden jedoch ins Deutsche übersetzt und den thematischen Schwerpunkten des Heimatkalenders gemäß angepaßt. Beim Suchen nach Personennamen ist zu beachten, dass die deutsche Konvention angewandt wurde, bei der Sortierung Adelsprädikate nicht zu berücksichtigen. Ludwig von Estorff z.B. findet sich unter dem Buchstaben „E" und nicht unter „V", wie in südafrikanischen Nachschlagewerken üblich! Der Nationalbibliothek von Namibia sei für die Benutzung der Katalogisierungsdaten aus NAMLIT sowie ihres kompletten Satzes des „Heimatkalenders" für die weitere Arbeit am Register herzlich gedankt. Nun tritt der „Afrikanische Heimatkalender" in das achte Jahrzehnt seiner Existenz ein. Außer dem „Journal" der Wissenschaftlichen Gesellschaft hat noch keine andere Zeitschrift im Lande eine derartige Kontinuität erreicht. Der Name wird Art und Bedeutung des Inhalts nicht ganz gerecht. Das Kalendarium stellt eine nützliche Zugabe da, es handelt sich eher um ein Jahrbuch mit weitgespannten literarischen, religiösen und wissenschaftlichen Beiträgen, sowie Gedichten und teilweise künstlerisch wertvollen Illustrationen, das längst zum Sammelobjekt von Africana-Spezialisten geworden ist. Für ältere Ausgaben werden im In- und Ausland hohe Preise gezahlt. In seiner langen Geschichte hat sich der Charakter mehrfach gewandelt. Bedeutende Persönlichkeiten haben ihn geprägt, unter ihnen der unvergessene Missionspräses Dr. Heinrich Vedder. die Landespröpste Andreas Wackwitz. Karl Friedrich Hoeflich, Otto Milk, Kurt Kirschnereit, Paul Gerhard Kauffenstein, Wilfried Blank und Bischof Reinhard Keding, von denen die meisten eigene Aufsätze veröffentlichten. In den Anfangsjahren stammten viele Beiträge von Dr. Vedder selbst, besonders während des II Weltkrieges (als Landespropst Hoeflich interniert war). Ihn zeichnete eine seltene Meisterschaft des Wortes aus. „Ich kenne keinen Menschen, der so schlicht und doch so fesselnd erzählen konnte", schrieb sein Freund, Prof. D. Dr. Ernst Dammann. Aus der fesselden Rede entstand sein narrativer Stil, in dem er sich mit Berichten aus der Missions- und Landesgeschichte, Überlieferungen afrikanischer Völker, Kurzgeschichten christlichen Inhalts und Anekdoten an die ganze Familie wandte.
Während des Krieges, als viele Väter jahrelang in Südafrika gefangengehalten wurden, brachte seine überwiegend fromm-erbauliche Gestaltung des „Heimatkalenders" vielen farm- oder ortsinternierten Angehörigen Trost und einen Abglanz der frohen Botschaft ins Haus. Den vielseitig begabten und diplomatisch gewandten Landespropst Hoeflich, der im August 1939 auf der „Windhoek" in Walfischbucht angekommen war, ließ die Unionsregierung schon 1940 in Südafrika internieren. Erst 1948 erlaubte man ihm die Rückkehr nach Windhoek, wo er sich sofort energisch für die Lösung der damals brennenden Fragen einsetzte: Wiederherstellung und geistliche Betreuung der deutschen Gemeinden im Lande, Rückgewinnung des beschlagnahmten kirchlichen Eigentums, Wiedererrichtung der deutschen Schulen und Schülerheime und Wiedereinführung der deutschen Schulsprache. Angesichts dieser Fülle von Aufgaben neben dem eigentlichen geistlichen Amte blieb für den „Heimatkalender" wenig Zeit. Hier beginnt nun eine neue Epoche, als unter Schirmherrschaft der Kirchenleitung nacheinander drei Damen die redaktionelle Arbeit übernahmen. In den 50er und 60er Jahren unterstützte die erste Gattin des Landespropstes, Frau Herthamaria Hoeflich. ihren Mann bei der Auswahl der Beiträge, der Bild- und Textgestaltung, sowie der Drucklegung des Jahrbuches. Von 1974 bis 1986 fungierte die damalige Sekretärin der Kirchenleitung, Frau Elly Grygier aus Hamburg, als Redakteurin. Ihr ausgeprägtes Interesse für Landesgeschichte und Völkerkunde führte zur Aufnahme zahlreicher historischer und ethnographischer Beiträge. Seit 1987 liegt die Redaktion in den Händen der literarisch begabten Lehrerin Frau Christiane Berger, die bei der Gestaltung weit über den engen Rahmen unseres kleinen Landes hinausstrebte und damit den einheimischen Lesern neue Horizonte eröffnete. Neben der Förderung ihrer Arbeit durch Landespropst Blank und Bischof Keding verdient vor allem die Mitarbeit und fachkundige Beratung durch den langjährigen Synodalpräsidenten und stellvertretenden Erziehungsdirektor Dieter Esslinger dankbare Erwähnung. Die 71. Ausgabe bietet neben den vielseitigen und inhaltsreichen Einzelartikeln noch eine besondere Attraktion. Gleichzeitig mit ihrem Erscheinen ist der „Index der Jahrgänge 1930-2001" erhältlich, den einer der besten Kenner südwestafrikanischer und namibischer Literatur und Bibliothekar der Nationalbibliothek. Herr Werner Hillebrecht. zusammengestellt hat. Dieser Index wird dem Benutzer die Beschäftigung mit dem Gesamtwerk wesentlich erleichtern. An der Schwelle zum 8. Jahrzehnt danken wir allen Mitarbeitern in Vergangenheit und Gegenwart und vor allem der Quelle und dem Ziel menschlicher Dankbarkeit. |