Der fliegende Doktor. Arzt und Flieger in Südwestafrika, von Dr. Hans-Peter Schröder und Lisa Gebhardt

Der fliegende Doktor. Arzt und Flieger in Südwestafrika, von Dr. Hans-Peter Schröder und Lisa Gebhardt. Südwester Texte, Band 14. Selbstverlag Dr. Andreas Vogt. Windhoek, Namibia, 2022. ISBN 9789994558094 / ISBN 978-99945-58-09-4

Der fliegende Doktor. Arzt und Flieger in Südwestafrika, von Dr. Hans-Peter Schröder und Lisa Gebhardt. Südwester Texte, Band 14. Selbstverlag Dr. Andreas Vogt. Windhoek, Namibia, 2022. ISBN 9789994558094 / ISBN 978-99945-58-09-4

Aus der Buchreihe 'Südwester Texte' ist Der fliegende Doktor - Arzt und Flieger in Südwestafrika, von Dr. Hans-Peter Schröder und Lisa Gebhardt, der 14. Band.

Andreas Vogt  

Im Kampf mit den Entfernungen in Südwest-Afrika

[...] Von Swakopmund führt eine Eisenbahnlinie mit Schmalspur hinauf nach Windhuk und weiter bis nach Kapstadt. Nach zwölfstündiger Fahrt in ständig ansteigendem Gelände, Windhuk liegt 1700 Meter hoch, erreichten wir die Stadt. Ich war auf der Fahrt unruhig und ungeduldig und sah ständig in die Landschaft. Was mir zunächst eintönig erschien, dürr, grau, arm - es hatte ja nicht genügend geregnet - sollte ich bald mit anderen Augen sehen lernen. Südwest ist ungefähr eineinhalbmal so groß wie Deutschland und von nur 30 000 weißen Menschen bewohnt; 12 000 davon sind Deutsche. Die große Mehrzahl lebt auf Farmen, weit entfernt voneinander, oft mehr als hundert Kilometer von der nächsten kleinen Stadt entfernt, weit auch von den zwei Bahnlinien und dem Telephon. Sehr bald schon, als ich meine ärztliche Tätigkeit begonnen hatte, führte mich mein Beruf aus der Stadt hinaus und weit ins Land hinein, und ich lernte verstehen und schätzen, welche Bedeutung die großen Entfernungen, die mangelhaften Bahn- und Telephonverbindungen für die Anforderungen meines Berufes haben sollten. Ich glaubte meinen Ohren nicht trauen zu dürfen, als ich erfuhr, daß von Sonnabend mittag bis Montag morgen alle Fernsprechverbindungen nach außerhalb ruhen. Das „holy weekend" des Engländers! - Im Laufe der letzten Jahre ist dann allerdings über das Eisenbahntelephon für dringende Fälle ein besonderer Ärztedienst eingerichtet worden, der aber keineswegs zureichend ist. Ebenso lernte ich bald aus bitteren Erfahrungen, wie oft das Erlöschen eines Menschenlebens der durch die beträchtlichen Entfernungen erschwerten Entwicklung des Landes zuzuschreiben war. Auch beruflich hatte ich viel zu lernen. Fälle, die Spezialisten in Europa nur selten in die Hände kamen, stellten mich, mein Können und Wissen vor immer neue Aufgaben. So schwer und verantwortungsvoll das oft war, die Ausübung meines Berufes war reicher, beglückender, als sie in Deutschland je hätte sein können. Ganz besonders auch in dem Bewußtsein, hier für Deutsche und für die deutsche Heimat das Beste zu leisten, was ich vermochte. Schon wenige Wochen nach meiner Ankunft wurde ich nach dem Osten an die Grenze der Polizeizone zu einem Farmer gerufen, dessen Frau eine Fehlgeburt hatte. Da die junge Frau nicht mehr transportfähig war, ritt er in größter Eile zur nächsten Fernsprechstelle, verständigte mich von dort und bat mich, so rasch wie möglich die Kranke aufzusuchen. In kürzester Frist packte ich die notwendigen Instrumente und Medikamente zusammen und bat das Krankenhaus, mir eine Schwester zur Assistenz mitzugeben. Aber auch ein zweiter Fahrer war notwendig, denn ich konnte und wollte nicht stundenlang am Steuer sitzen und ermüdet sein, wenn die ruhige und sichere Hand des Arztes gebraucht wurde, um ein junges Leben zu erhalten. Obendrein kannte ich die Wegeverhältnisse noch zu wenig. Auch die großen Pads, die das weite Land durchziehen, sind selten mehr als ausgefahrene Autospuren. In den trockenen Flußbetten, den Rivieren, hat man mit tiefem Sand zu rechnen, und der noch unerfahrene Europäer fragt sich zunächst: kann man hier überhaupt fahren? Aber gefahren muß werden und für mich hieß es immer, wenn ich zu Kranken gerufen wurde, so schnell als möglich zu fahren, weil es in den meisten Fällen um Menschenleben geht. Es war schon fast Nacht, als wir nach langer Fahrt durch glühende Sonne die Farm erreichten. Zum erstenmal mußte ich, gewöhnt an hervorragend eingerichtete Krankenhäuser, nun unter primitivsten Verhältnissen, Petroleumlicht als Beleuchtung, den notwendigen Eingriff machen. Die Patientin, ohnehin von zarter Gesundheit, brauchte meine Anwesenheit und Pflege auch während der ganzen Nacht. [...]

Dies ist ein Auszug aus: Der fliegende Doktor. Arzt und Flieger in Südwestafrika, von Dr. Hans-Peter Schröder und Lisa Gebhardt.

Titel: Der fliegende Doktor
Untertitel: Arzt und Flieger in Südwestafrika
Autor: Dr. Hans-Peter Schröder; Lisa Gebhardt
Reihe: Südwester Texte, Band 14
Herausgeber: Andreas Vogt
Selbstverlag Dr. Andreas Vogt
Windhoek, Namibia, 2022
ISBN 9789994558094 / ISBN 978-99945-58-09-4
Broschur, 15 x 21 cm, 156 Seiten, einige sw-Abbildungen

Schröder, Hans-Peter und Gebhardt, Lisa und Vogt, Andreas im Namibiana-Buchangebot

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