04.07.2012

Disziplin und Leistung: Oranjemund Private School (OPS) als Vorbild für Namibia

Disziplin und Leistung: Oranjemund Private School (OPS) als Vorbild für Namibia.

Disziplin und Leistung: Oranjemund Private School (OPS) als Vorbild für Namibia.

Die Oranjemund Private School (OPS) bietet ihren Schülern, trotz der Abgelegenheit im Südwesten von Namibia, mehr als die meisten Einrichtungen des Landes. Disziplin, Leistung und Respekt werden groß geschrieben, ebenso wie Lob und Anerkennung für gute Leistungen.

Oranjemund, Namibia: „Wir schließen unsere Tore nicht ab weil wir uns vor Kriminellen fürchten müssen oder um die Kinder in der Schule zu halten, sondern wir sind wohl die einzige Schule im Lande die vermeiden will, dass Oryxantilopen auf den Schulhof wandern“, sagte Schulleiter Dieter Meyer. Die Antilopen, die sich ungehindert in Oranjemund bewegen dürfen, könnten, weil sie inzwischen zahm sind, eine Gefahr für die über 800 SchülerInnen der Privatschule werden. „Viele Kinder wissen nicht, wie sie reagieren sollen, wenn plötzlich eine Oryxantilope mit ihren langen spitzen Hörnern vor ihnen steht“, sagte Meyer. Im ganzen Land bekannt ist die Oranjemund Private School (OPS) aus der äußersten südwestlichen Ecke Namibias jedoch wegen ihrer Leistungen auf akademischen sowie sportlichen Gebiet. „Wir haben eine Vorschule für 4- und 5-Jährige sowie drei Klassen für Grade 0. Am Anfang gab es nur die Grundschule von Grade 1 bis 7, aber inzwischen haben wir bis Grade 11 aufgebaut und im kommenden Jahr werden wir die ersten Grade-12-Schüler haben“, sagte der sichtlich stolze Schulleiter. Einst gab es nur die Unterstufe, aber nachdem zahlreiche Eltern die im vergangenen Jahr proklamierte Stadt verlassen haben, wurde beschlossen auch eine Oberstufe zu integrieren. Finanziert wird die Oranjemund Private School (OPS) weiterhin von der Diamantmine Namdeb, aber nicht nur Kinder von Namdeb-Angestellten sind in den Klassenzimmern zu finden. „Teilweise haben wir Probleme mit Kindern die kein Englisch sprechen können. In Sonderbetreuung bringen wir den Schülern die Sprache bei, fördern aber auch Kinder mit anderen Problemen. Ein großes Problem ist, dass etwa 30 Prozent der Kinder mit ihrem Vater in Oranjemund sind. Die Mütter bleiben im Norden des Landes“, sagte Schulleiter Meyer. Der gute Ruf der Schule sei Grund genug für die Väter, die bei Namdeb angestellt sind, ihre Sprösslinge mitzubringen. Dies ist teilweise nachteilig für die Kinder, da die Väter den ganzen Tag arbeiten und sich erst am späten Nachmittag um ihre Kinder kümmern können. Dadurch dass die Lehrer bis 16 Uhr an der Schule sein müssen, könne den Jungen und Mädchen geholfen werden. Es gibt zudem unzählige Arten der Freizeitbeschäftigung. Ein Nachteil sei, dass Kinder besonders in der Oberstufe ein Problem zu Hause haben, da die Eltern oft nicht eine mehrjährige Schulausbildung haben und deshalb ihren Kindern nicht bei den Hausaufgaben helfen können.

„Wir haben inzwischen ein überdachtes Schwimmbad und jeder unserer Schüler muss schwimmen lernen bevor er oder sie ins städtische Schwimmbad darf. Sie bekommen dafür einen Schwimmausweis. Auch wer mit dem Fahrrad zur Schule kommt muss erst einen Fahrradführerschein erwerben. Dies bedeutet, zu wissen dass ein Helm getragen werden muss sowie die Verkehrsregeln kennen“, sagte Meyer. Gefürchtet wird von den Kindern die Rote Karte, denn sie bedeutet, dass ein Schüler sich nicht an die Regeln gehalten hat und bestraft wird. „Disziplin wird bei uns sehr groß geschrieben, aber auch Lob und Anerkennung gibt es für besondere Taten oder Leistungen. Müssen Kinder bei Vergehen z.B. am Freitagnachmittag in der Schule Nachsitzen, können sich jene, die etwas Positives geleistet haben z. B. über Handy-Guthaben freuen“, betonte der Schulleiter.

Handys sind jedoch während der Schulzeit nicht erlaubt und wer erwischt wird, muss sein Mobiltelefon abgeben und bekommt es erst nach einiger Zeit wieder zurück. Meyer zufolge gibt es ein sehr gutes Verhältnis zu den Eltern und es würden sehr viele Gespräche mit diesen stattfinden. Selbst Workshops für Eltern stehen auf dem Programm der Oranjemund Private School (OPS). „Wir glauben daran, dass kleine Probleme letztendlich große Probleme werden, wenn sie nicht rechtzeitig angesprochen werden“, so der Schulleiter. 49 Lehrer sind an der Oranjemund-Privatschule angestellt. Es sei aber nicht leicht die Pädagogen zu bekommen, die erwünscht sind. Der Einsatz der Lehrkräfte sie jedoch lobenswert. Wo möglich nehmen die Kinder und Lehrer an Wettbewerben gegen andere Schulen teil, was oft mit langen Anreisen verbunden ist. Es sei jedoch wichtig, dass die Jungen und Mädchen sich mit anderen messen. „Wir holen aber auch Kinder von anderen Schulen, die keine Transportmittel haben mit unserem Schulbus nach Oranjemund, um hier gegen sie anzutreten“, erzählte Meyer.

Dirk Heinrich

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung Windhoek-Namibia, veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Disziplin und Leistung: Oranjemund Private School (OPS) als Vorbild für Namibia

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