Windhoek. Unser Erbe, von Christine Marais

Windhoek. Unser Erbe, von Christine Marais. Gamsberg Macmillan. 2. Auflage. Swakopmund, Namibia (1986/1999). ISBN 0868482609 / ISBN 0-86848-260-9

Windhoek. Unser Erbe, von Christine Marais. Gamsberg Macmillan. 2. Auflage. Swakopmund, Namibia (1986/1999). ISBN 0868482609 / ISBN 0-86848-260-9

Die Bildauszüge aus dem Bildband 'Windhoek: Unser Erbe' (Christine Marais, 1999), zeigen (v.o.n.u.) das Gefängnis, die Heynitzburg, die Schwerinsburg (Sperlingslust) und das Landhaus Ludwigslust.

Die Bildauszüge aus dem Bildband 'Windhoek: Unser Erbe' (Christine Marais, 1999), zeigen (v.o.n.u.) das Gefängnis, die Heynitzburg, die Schwerinsburg (Sperlingslust) und das Landhaus Ludwigslust.

Beispielhaft für die zahlreichen historischen Gebäude Windhoeks, die in diesem einzigartigen Bildband der namibischen Künstlerin Christine Marais vorgestellt werden, finden Sie in diesem Auszug Beschreibungen zur Alten Feste, zum Gathemannhaus, zur Christuskirche und zum August-Stauch-Haus.

Christine Marais  

Die Alte Feste

Der Plan für die Feste, von Curt von Francois selbst gezeichnet, sah einen von hohen Mauern umschlossenen Kasernenhof mit Mannschaftsräumen an der Innenseite und vier vorspringenden Ecktürmen vor. Nach der Grundsteinlegung am 18. Oktober 1890 machten sich vierzehn Schutztruppler unter Maurermeister Tünschels Leitung unverzüglich an die Arbeit. Leutnant Franz J. von Bülow sah die Feste 1891 noch im Bau, würdigte ihre strategische Lage, fand sie aber provisorisch, Wind und Staub durch die Schießscharten ungemütlich. Die Bauverwaltung erneuerte 1901 die ganze Westseite von Grund auf, zog eine Veranda von Turm zu Turm und ersetzte die Schießscharten durch Fenster. An Kriegshandlungen war die Feste nicht beteiligt. Die weitere Geschichte erweiste ihre vielseitige Verwendbarkeit: Sie wurde 1915 als Hauptquartier der Unionstruppen gebraucht, 1935 als Schülerheim der Windhoek Hoerskool eingerichtet, 1957 zum historischen Monument erklärt; 1962 nahm sie die historische Abteilung des Windhoeker Museums auf.

Gathemannhaus

Das Gebäude wurde 1913 für Herrn Heinrich Gathemann, Bürgermeister von Klein Windhoek und Mitglied des Landesrats, als Wohn- und Geschäftshaus errichtet. Das Erdgeschoß hatte eine Tordurchfahrt und, wie noch heute, Läden mit großen Schaufenstern. Farbfreudige Markisen schützten sie vor der Sonne und brachten die Fassade wohl schöner zur Geltung als das durchlaufende Schattendach. Eine anspruchsvolle architektonische Wirkung geht vom darüberliegenden Wohngeschoß aus, dessen säulengetragene Loggienöffnungen Symmetrie und Größe des Gebäudes betonen. Inwieweit dem Architekten die besondere Vielfalt der Dachlandschaft gelungen war, blieb seinen Zeitgenossen eine offene Frage. Jedenfalls ergibt dieses Haus mit den benachbarten beiden, alle von Wilhelm Sander entworfen Gebäuden, ein geschlossenes Straßenbild, dem man nach Süden, wo es noch möglich ist, eine angemessene Fortsetzung wünscht.

Die Christuskirche

Die evangelische Gemeinde musste sich in den frühen Jahren ihres Bestehens mit einem Betsaal bescheiden. Der Bau einer eigenen Kirche wurde zunächst durch die Platzfrage, danach durch die Aufstandsjahre verzögert. 1907 wurde der Grundstein zur Christuskirche gelegt, nachdem Regierungsbaumeister G. Redecker mit dem Entwurf beauftragt worden war. Sandstein für Fundament und Wände wurde in der Nähe gebrochen und auf einem Feldbahngleis herangefahren. Rustikamauerwerk, Säulenportal und Gewölbe charakterisieren den Bau im wesentlichen als neuromanisch; die geschwungenen Seitengiebel und Bogenfenster sind Formen des zeitgenössischen Jugendstils; der spitze gotische Turmhelm entspricht dem herkömmlichen Erwartungsbild einer Kirche. Redecker gelang die Metamorphose verschiedener Stile zu einem malerischen Baukörper. Die Kosten, 360.000 Mark, überschritten den Voranschlag, doch großzügige Hilfe wurde der Gemeinde zuteil: die Orgel, die Glocken, die bunten Glasfenster kamen aus Deutschland. Am 16. Oktober 1910 wurde die Kirche unter großer Beteiligung als Friedensdenkmal eingeweiht. Präses Olpp von der Rheinischen Mission hielt die Festpredigt.

Das August-Stauch-Haus

Dieses Haus wurde 1908 für einen Gouvernementsbeamten erbaut, der es vorzog, in einem Eigenheim anstatt in einer Regierungswohnung zu leben. Otto Busch, von dem auch mehrere der tiefergelegenen Villen stammen, zeichnete den Entwurf für dieses geschmackvolle Landhaus, das sich so natürlich und zwanglos in seine Umgebung einfügt. Vom Kamme des Schanzenberges bietet es einen umfassenden Rundblick in alle Himmelsrichtungen. Die vorzügliche Lage verlockte August Stauch, bekannt im Zusammenhang mit der Entdeckung der Diamanten an der Bahnlinie nach Lüderitzbucht, zum Erwerb des Grundstücks. Eine spätere Vergrößerung des Hauses mit gut angepasstem Pyramidendach geht auf den Architekten Max Gartze zurück. [...]

Dies ist ein Auszug aus dem Bildband 'Windhoek: Unser Erbe', von Christine Marais.

Titel: Windhoek. Unser Erbe
Autor: Christine Marais
Genre: Architekturgeschichte; Stadtprofil; Ortsgeschichte
Verlag: Gamsberg Macmillan
2. Auflage. Swakopmund, Namibia (1986/1999)
ISBN 0868482609 / ISBN 0-86848-260-9
Kartoneinband, 34 x 24 cm, 80 Seiten, durchgehend Farbdrucke, 1 Stadtplan, Text in Deutsch, Englisch und Afrikaans

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