Uys Krige

Dr. h. c. Mattheus Uys Krige (1910-1987) war ein südafrikanischer Schriftsteller und Dichter.

Dr. h. c. Mattheus Uys Krige (1910-1987) war ein südafrikanischer Schriftsteller und Dichter.

Uys Krige wurde am 04.02.1910 als Sohn des populären Rugbyspielers Jacob Daniel "Japie" Krige und der Schriftstellerin Sannie Krige in Bontebokskloof bei Swellendam geboren. Seine Brüder waren Arnold Krige und der Maler François Krige (1913–1994). Uys Krige besuchte Schulen in Kapstadt und Stellenbosch, studierte Rechtswissenschaften an der Stellenbosch University und war nach seinem Abschluß als Redakteur bei der Johannesburger Zeitung Rand Daily Mail tätig. 1931 verließ Uys Krige seine Heimat um die folgenden Jahre in Frankreich und Spanien als professioneller Rugbyspieler in Toulon, Sportjournalist, Privatlehrer und Rettungsschwimmer zu verbringen und seine bereits vorhandenen Kenntnisse der französischen und spanischen Sprache zu vervollkommnen. 1935 nach Südafrika zurückgekehrt, arbeitete Uys Krige als Journalist der Tageszeitungen Vandag and Contrast, war als Dichter und Schriftsteller im Kreis der Dertigers und der Vereniging vir die Vrye Boek aktiv und heiratete 1937 die südafrikanische Schauspielerin Lydia Lindeque (1912-1997), über die er zu seinem Interesse an Theateraufführungen fand und mit der er die gemeinsamen Kinder Eulalia and Tai hatte. Während des Zweiten Weltkrieges, an dem Südafrika auf Seiten der Alliierten teilnahm, war er ab 1940 als Kriegsberichterstatter in Nordafrika eingesetzt, geriet dort 1941 in der Nähe der lybischen Stadt Tobruk in deutsche Kriegsgefangenschaft und wurde in ein Gefangenenlager in Italien verlegt. Dort gelang ihm im September 1943 die Flucht und, mit der Hilfe der allierten Truppen auf die er bald stieß, die kurzfristige Rückkehr in die Heimat, wo seine Ehe 1944 geschieden wurde. Uys Krige kehrte als Kriegsberichterstatter an die italienischen Fronten zurück und sah Südafrika erst 1946 wieder. Er ließ sich in Johannesburg, dann in Kapstadt und schließlich in Onrusrivier bei Hermanus, wo auch seine Freunde Jan und Marjorie Rabie lebten, nieder. Als Freiberufler widmete er sich der Schriftstellerei und Poesie in Afrikaans und Englisch sowie der Übersetzung französicher und spanischer Dichtung ins Afrikaans. In den 1950er Jahren unternahm Uys Krige zahlreiche Reisen nach Europa und, als Carnegie-Stipendiat, im Jahr 1955 eine Reise nach Nordamerika. Im Alter von 77 Jahren verstarb Uys Krige am 10.08.1987 in Onrusrivier. Der Schriftsteller und Dichter verband mit seinen afrikaansen und englischen Texten die Kulturkreise der Afrikaaner und der englischsprachigen Bürger Südafrikas auf politischer und sprachlicher Ebene. Mentor und Förderer etlicher literarischer Größen seiner Heimat, darunter Jan Rabie und Nadine Gordimer, war sein Lebensstil, seine Weltsicht und literarische Arbeit Inspiration der Mitglieder der Bewegung der Segtigers. In den 1950er Jahren zeichneten ihn die Universität von Natal, die Rhodes und die Stellenbosch University mit der Ehrendoktorwürde aus. Im Jahr 1974 wurde Uys Krige mit dem bedeutenden Hertzog-Peis für Literatur geehrt. 2013 benannte die Stadtverwaltung Kapstadts auf politischen Beschluß eine bis dahin Hendrik Verwoerd Drive genannte Hauptstraße, dem berühmten Literaten zu Ehren, in Uys Krige Drive um.

Literatur und Dichtung von Uys Krige:

• Kentering / Change (1935)
• Rooidag / Red day (1940)
• Die palmboom / The palm tree (1940)
• Oorlogsgedigte / War poems (1942)
• The way out (1946)
• Sol y sombra / Sun and Shade (1948)
• Hart sonder hawe / Heart without harbour (1949)
• Ver in die wêreld / Far in the world (1951)
• The dream and the desert (1953)
• Ballade van die groot begeer / Ballad of the great desire (1960)
• Sout van die aarde / Salt of the earth (1961)
• Vooraand / The evening before (1964)

Theaterstücke von Uys Krige:

• Magdalena Retief (1938)
• Die wit muur / The white wall (1940)
• Die goue kring / The golden circle (1956)
• Alle paaie gaan na Rome / All roads lead to Rome (1949)
• Die Ryk Weduwee / The Rich Widow (1953)
• Die sluipskutter / The sniper (1951 / 1962)