Die Dertigers

Als Dertigers (afrikaans: Die Dreißiger) wird eine Gruppe südafrikanischer Dichter bezeichnet, die während der 1930er Jahre die afrikaanssprachige Poesie zu bis dahin nicht erreichtem Ausdruck und Stimmungsvielfalt führten. Foto: (v.l.o) N. P. van Wyk Louw, W. E. G. Louw, Elisabeth Eybers, Uys Krige, C. M van den Heever und I. D. du Plessis.

Als Dertigers (afrikaans: Die Dreißiger) wird eine Gruppe südafrikanischer Dichter bezeichnet, die während der 1930er Jahre die afrikaanssprachige Poesie zu bis dahin nicht erreichtem Ausdruck und Stimmungsvielfalt führten. Foto: (v.l.o) N. P. van Wyk Louw, W. E. G. Louw, Elisabeth Eybers, Uys Krige, C. M van den Heever und I. D. du Plessis.

Als Dertigers (afrikaans: Die Dreißiger) wird eine Gruppe südafrikanischer Dichter bezeichnet, die während der 1930er Jahre die afrikaanssprachige Poesie zu bis dahin nicht erreichtem Ausdruck und Stimmungsvielfalt führten.

Zu den Dertigers, im Afrikaans oft im Zusammenhang mit 'poësie van Dertig' formuliert, die den Poeten der in der Afrikaaner-Kultur sogenannten Gruppe der Twintigers nachfolgten, zählen in erster Linie die Brüder N. P. van Wyk Louw und W. E. G. Louw sowie Uys Krige und Elisabeth Eybers. Auch die Dichter und Schriftsteller C. M. van den Heever und I. D. du Plessis trugen in dieser Epoche bedeutsam zur Erneuerung der afrikaansen Dichtung bei und werden daher oft den Dertigers zugeordnet. Die Bewegung der 'Dreißiger' leiteten einen Bruch und eine neue Philosphie in der bis dahin erreichten Entwicklungsstufe im afrikaansen Schrifttum und in der Dichtkunst herbei, bewerteten die Aufgaben des geschriebenen Wortes in ihrer Muttersprache neu, entwickelten, ohne je die Grundlage der spreektaal, der Volkssprache, zu verlassen, bislang ungehörte Präzision des Ausdrucks, studieren die zeitgenössische wie die vergangene Weltliteratur und unterzogen die Werte der Buren- und Afrikaanerkultur sowie fremde Werte kritischen Überprüfungen. Der deutsche Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Helmut E. W. Erbe (1910-1978), Kenner der afrikaanssprachigen Literatur und einer der besten Afrikaansübersetzer seiner Zeit, charakterisierte die Erneuerungsleistung so: "Dem Massenkult, der sich auch der Afrikaaner zu bemächtigen anfängt, stellen sie den Gedanken einer Geisteselite entgegen, der Gleichschaltung den Individualismus, der Spießbürgerlichkeit den Gedanken einer Aristokratie, die, stolz auf ihre notwendig umstürzlerische Berufung, sich bestrebt, das Gewissen ihres Volkes zu werden. Daher sind Elend und Herrlichkeit des Auserwählten, Selbstbetrachtung, Beichte, Zeugnis, Botschaft des Allgemein- und Ewigmenschlichen die Hauptgegenstände ihrer Schriften." Auf der Basis dieser Kulturstufe entstanden die Kunst und das Schaffen der Veertigers und Sestigers.

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