Fritz Spiesser

Fritz Spiesser (1909-1971) war ein in Südwestafrika aufgewachsener deutscher Schriftsteller.

Fritz Spiesser (1909-1971) war ein in Südwestafrika aufgewachsener deutscher Schriftsteller.

Fritz Spiesser wurde, bevor seine Familie nach Deutsch-Südwestafrika auswanderte und in Windhuk eine Konditorei betrieb, am 23.09.1909 in Mainz geboren. In Windhuk besuchte Fritz Spiesser die Schule und wurde von Margarethe von Eckenbrecher unterrichtet. Zur Erlangung der Hochschulreife schickte ihn sein Vater Heinrich Spiesser von 1923 bis 1929 nach Deutschland. Nach dem Abitur arbeitete Fritz Spiesser für die Dauer von zwei Jahren als Volontär auf einer Farm in Südafrika und studierte daraufhin Volkswirtschaft in München. Mit hervorragenden Noten und Beurteilungen arbeitete der intelektuell veranlagte Fritz Spiesser von 1935 bis 1938 als Assistent der Direktion beim Fahrzeughersteller Opel in Rüsselsheim, heiratete in dieser Zeit und wurde im Jahr 1938 Vater eines Sohnes. Im selben Jahr erschien sein erster Roman 'Die zweite Generation: Roman einer kolonialen Jugend', im Jahr darauf 'Schicksal Afrika: Ein Kolonialroman'. 1940, während Fritz Spiesser als Leutnant bei der deutschen Luftwaffe diente, erschienen seine Roman 'Das Konzentrationslager: Eine Erfindung der Engländer im Burenkrieg' sowie 'Westliche Robinsonade', 1941 erschien 'Heimkehr: Roman der Südafrika-Deutschen' und 1942 'Orlog und Safari'. Anfang 1942 wurde er als Wirtschaftsfachmann im Kolonialpolitischen Amt angestellt und kehrte, nach der Auflösung der Institution im Folgejahr, bis Kriegsende in den Frontdienst zurück und wurde an der Ostfront verwundet. Als Autor genoß Fritz Spiesser in Deutschland große Bekanntheit, nicht zuletzt durch die Beliebtheit der Kolonialliteratur in den 1930er Jahren und durch zwei 1941 und 1943 errungene Buchpreise. 1950, er hatte sich von seiner Frau scheiden lassen, kehrte Fritz Spiesser nach Südwestafrika zurück, war dort einige Jahre als Korrespondent für deutsche Zeitschriften tätig und verfaßte einen Ratgeber für Wirtschaft und Auswanderung, 'Südafrika: Weißen Mannes Land'. Danach wurde es ruhig um ihn. Als der Biograph Werner Tabel Fritz Spiesser 1970 in Windhoek als "vergessenen Schriftsteller und von Krankheit gezeichneten Mann" kennenlernte, der sich als Handelsvertreter mühsam durchschlug, hatte dieser mit seinen ehemals leidenschaftlich vertretenen politischen Positionen und offenbar auch mit dem Leben selbst abgeschlossen, aus dem er wenig später, im Mai 1971, freiwillig schied. Fritz Spiesser war mit Paul Ritter und Adolf Kaempffer bekannt.