Margarethe von Eckenbrecher

Margarethe von Eckenbrecher (1875-1955) war eine deutsche Lehrerin und Schriftstellerin in Südwestafrika.

Margarethe von Eckenbrecher (1875-1955) war eine deutsche Lehrerin und Schriftstellerin in Südwestafrika. Hier mit ihrem ältesten Sohn Themistokles vor dem Wohnhaus in Okambahe, um 1903.

Margarethe von Eckenbrecher (1875-1955) war eine deutsche Lehrerin und Schriftstellerin in Südwestafrika.

Als Margarethe Hopfer im Jahre 1875 in Bernburg im Anhaltinischen geboren, absolvierte sie eine Ausbildung als Lehrerin für höhere Mädchenschulen und heiratete 1902, nach einigen Jahren der Berufstätigkeit in Deutschland und England, den Landschaftsmaler Themistokles von Eckenbrecher in Berlin. Das Paar wanderte wenige Wochen später nach Deutsch-Südwestafrika aus, wo der Gatte bereits einige Jahre zuvor gelebt hatte. Sie gründeten eine Farm bei Okambahe, das in der Nähe von Omaruru liegt und waren, bis zum Ausbruch des Hereroaufstandes 1904, wirtschaftlich erfolgreich. Den Zivilistenmorden der Herero entging die Familie um Haaresbreite und die resolute und praktisch veranlagte Margarethe von Eckenbrecher drängte die umliegend lebenden Zivilisten dazu, sich zur Verteidigung auf die Schutztruppenstation Okombahe zurückzuziehen. Diese wurde tatsächlich nicht angegriffen, während etliche Zivilisten, die nicht den Schutz der Station gesucht hatten, ermordet wurden. Zahlreiche Farmen wurden durch Herero geplündert, die Gebäude zerstört und auch der Familie von Eckenbrecher entstand erheblicher wirtschaftlicher Schaden. Zudem erlitt Margarethe von Eckenbrecher eine Fehlgeburt und kehrte mit ihrem erkrankten, bereits einjährigen Sohn Themistokles Bitz von Eckenbrecher nach Deutschland zurück, während ihr Ehemann, bis zu seiner Entlassung wegen Dienstunfähigkeit, noch einige Monate als Reservesoldat Dienst tat und dann nachkam. Die von Eckenbrecher lebten in erst Weimar, dann in Braunschweig, wo Margarethe als Lehrerin den Lebensunterhalt verdiente und 1905 der zweite Sohn Hans-Henning Büdi von Eckenbrecher geboren wurde. 1907 erschien Margarethe von Eckenbrechers sehr erfolgreiches, biographisches Buch Was Afrika mir gab und nahm. Bis zum Jahr 1938 erschien der Titel in acht Auflagen. Für einige Jahre lebte die Familie in  Usambara, Deutsch-Ostafrika, wo der Bruder Margaretes gelebt hatte und von Eingeborenen ermordet worden war. Diese Episode erwies sich als nicht zukunftsfähig und bewog Margarethe von Eckenbrecher schließlich, sich 1913 von ihrem notorisch unzuverlässigen Ehemann scheiden zu lassen. Sie kehrte kurz darauf mit den Kindern nach Südwestafrika zurück. Sie arbeitete dort bis zu ihrem Ruhestand im Jahr 1935 als Lehrerin in Windhuk und war eine bekannte und geachtete Persönlichkeit der südwester Gesellschaft, auf die in den Erinnerungen und der Literatur zahlreicher Persönlichkeiten, darunter Fritz Spießer, Bezug genommen wurde. Im ersten Ruhestandsjahr überarbeitete und ergänzte sie ihr Buch um die seit 1907 geschehenen Ereignisse ihres Lebens und konnte sich wiederum über mehrere erfolgreiche Auflagen ihrer Erinnerungen freuen. Margarethe von Eckenbrecher verstarb im Jahr 1955 und wurde, neben ihrem bereits 1927 verstorbenen Sohn Hans-Henning, auf dem Neuen Friedhof in Windhoek bestattet. In die Geschichte Namibias ist sie als mutige, tatkräftige und hilfsbereite Frau eingegangen, die, ihrem starken Wesen und ihrer Zivilcourage nach, ideal in ihre Zeit und das Land paßte und sich gleichzeitig großer Beliebtheit in allen Gesellschaftsschichten erfreute.


von Eckenbrecher, Margarethe im Namibiana-Buchangebot

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