25.09.2013

Politisches Spiel um Reiter von Südwest geht weiter

Politisches Spiel um Reiter von Südwest geht weiter.

Politisches Spiel um Reiter von Südwest geht weiter.

Das politische Spiel um die Hoheit in der Geschichtsdeutung und Denkmalerrichtung in Namibia geht weiter. Minister Kaapanda: Regierung will alle Kolonialspuren beseitigen, auch den Reiter von Südwest.

Windhoek, Namibia: Der Reiter in Windhoek soll vom derzeitigen Standort vor der Alten Feste verschwinden. Das erkärte Informationsminister Joel Kaapanda gestern und bekräftigte damit eine Aussage von Staatspräsident Hifikepunye Pohamba von Ende August, wonach das Denkmal „entfernt werden“ müsse. Es sei bedauerlich, dass einige Menschen es „nicht schaffen zu begreifen, wie schmerzhaft es für die Namibier ist, täglich das Symbol eines Soldaten zu sehen, der während der Kolonialzeit Völkermord an unseren Menschen verübt hat“, erklärte Kaapanda mit Bezug auf einen Beitrag der Zeitung „Namibian Sun“, in dem deutschsprachige Namibier die Intention von Pohamba kritisierten. Es sei überdies „unglaublich, dass einige deutschsprachige Menschen meinen, dass wir die Überbleibsel des Kolonialismus in unserem Land erhalten und verehren können“, heißt es in der scharf formulierten Erklärung. Kaapanda bezeichnete das Reiterdenkmal als „Symbol des Sieges über die Namibier und Kolonisierung von Südwestafrika durch das kaiserliche Deutschland“. Er rief die Namibier auf, die „Einweisung des Reiterdenkmals ins Museum der Geschichte“ zu fordern. Die Statue gehöre in ein Museum und nicht an einen Ort, an dem „Statuen von unseren Helden errichtet werden“. Die Regierung wolle die „eigene Geschichte erhalten“ und dafür „alle kolonialen Spuren und Entstellungen loswerden“, so der Minister abschließend. Der Reiter von Südwest wurde 1969 als nationales Denkmal proklamiert und vor vier Jahren an den jetzigen Standort umgesetzt, als er dem von Nordkoreanern errichteten Unabhängigkeitsbau weichen mußte.

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Politisches Spiel um Reiter von Südwest geht weiter.

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