Postassistent Andreas Schneider und seine Ansichtskarten aus Deutsch-Südwestafrika 1898-1902, von Uwe Albert

Postassistent Andreas Schneider und seine Ansichtskarten aus Deutsch-Südwestafrika 1898-1902, von Uwe Albert. Sonderdruck der Arbeitsgemeinschaft der Sammler Deutscher Kolonialpostwertzeichen e.V., Berlin 2020

Postassistent Andreas Schneider und seine Ansichtskarten aus Deutsch-Südwestafrika 1898-1902, von Uwe Albert. Sonderdruck der Arbeitsgemeinschaft der Sammler Deutscher Kolonialpostwertzeichen e.V., Berlin 2020

Eine philatelistische, postgeschichtliche und biographische Arbeit über den Postassistenten Andreas Schneider und seine Ansichtskarten aus Deutsch-Südwestafrika 1898-1902, verfaßt von den Fachautoren Uwe Albert.

Uwe Albert  

Andreas Schneider wurde am 21.06.1871 in Pfaffen-Beerfurth geboren und arbeitete bis zu seinem Dienstantritt in Deutsch-Südwestafrika als Postassistent in Frankfurt, Dillenburg und Gross-Umstadt. Nach einem Aufruf des Deutschen Kolonialamtes, in dem Beamte, Kaufleute und Farmer zum Aufbau der jungen Kolonie Deutsch-Südwestafrika gesucht wurden, entschloss sich Andreas Schneider zur befristeten Arbeit als dortiger Postassistent. Im April 1897 reiste er nach Hamburg und wurde innerhalb eines Jahres vom Kolonialamt für die Aufgaben als Postassistent in Deutsch-Südwestafrika ausgebildet.

Poststation Otyimbingue / Otjimbingue

Eröffnung am 16. Juli 1988 unter Leitung des Postagenten von Goldammer. Das Postamt befand sich im Gebäude der Rheinischen Mission. Stempel: 1. Kreis Stempel, Form 2, OTYIMBINGUE. Wegen ausbrechender Unruhen musste die Postagentur Otyimbingue mehrmals vorübergehend verlegt werden.

1. Periode:
ab 16.07.1888 bis 01.12.1888 in Otyimbingue
2. Periode:
ab 05.1889 bis 02.09.1889 in Otyimbingue
ab 16.09.1889 bis 10.1889 in Garinuab
ab 15.10.1889 bis 18.04.1890 in Tsaobis
3. Periode:
ab Ende 04.1890 bis 12.11.1891 in Otyimbingue
ab 07.12.1891 bis 03.1892 in Windhuk

Mit der Wiedereröffnung der Poststelle kam der zweite Poststempel von Otjimbingue vom 01.07.1895 bis zum 30.04.1915 zum Einsatz.

Postagenten

Die Postagentur Otyimbingue öffnete am 16. Juli 1888 und war dem Reichspostamt der Oberpostdirektion Hamburg unterstellt. Als erster Postagent wurde der Polizeiwachtister von Goldammer eingesetzt. Wegen seiner häufigen Abwesenheit kam aushilfsweise ab 1890 bis 1900 der Missionar Freerk Meyer von der Rheinischen Mission zum Einsatz. Für die Zeit in Windhoek ab dem 7. Dezember 1891 war der stellvertretende Postagent Junker zuständig. Von 1894 bis 1897 waren Eugen Albert von Broen, Kleinschmidt und Schnake jeweils Postassistent in Otjimbingue und danach Herr Breitwieser. 1895 kam der Oberpostsekretär Max Alfred Sachs ins Land und übernahm als erster Postbeamter in Deutsch-Südwestafrika die Leitung der Kaiserlichen Postanstalt bei der Landesbehörde in Windhuk bis 1897. Er starb am 13.03.1897 an den Folgen einer Duellverletzung. Nach dem unerwarteten Tod des Postassistenten Breitwieser in Otjimbingue übernahm Postassistent Andreas Schneider dessen Stelle zum 1. Juni 1898 bis zum 30. Juni 1900. Sein Nachfolger wurde Pol. Sergeant Dietrich.

Formularstempel Otjimbingue / Karibib

Nicht zur amtlichen Postausrüstung einer Postagentur gehörten die mit Ortsangabe und meist auch mit Landesnamen versehene Langstempel. Diese beschafften sich die Postagenten auf eigene Rechnung zur Arbeitserleichterung und verwendeten sie auf Postformularen, wie Einlieferscheinen, Kartenschluss-Formularen, Telegrammen. Sie sind aber auch als Entwertungsstempel auf Postanweisungen und Paketkarten verwendet worden. Lt. Friedemann (S.1190) kam auch eine Verwendung dieser Stempel als amtlicher AushilfsStempel (Wanderstempel) und als Einschreibezettel vor. Die Formularstempel in der Korrespondenz des Postassistenten Andreas Schneider sind rein aus optischen, philatelistischen Gründen von ihm als Absenderstempel verwendet worden.

3. März 1897

Der erste registrierte Beleg an den Postassistenten A. Schneider ist eine GSK des Deutschen Reich aus Swakopmund vom 3.3.1897 nach Hamburg St. Georg 29.3., weitergeleitet zu ihm nach Frankfurt 30.3. Absender ist ein Postassistent in Swakopmund.
pel und

"Swakopmund 2. März 1897 / Mein lieber Selm, vor einigen Tagen ist die traurige Nachricht hier eingetroffen, dass Oberpostsekretär Sachs in einem Pistolenduell schwer verwundet wurde. Ich werde dafür jedenfalls gegen Ende des Monats, nachdem die beiden fälligen Dampfer darüber sind, nach Windhuk reisen. Für heute herzliche Grüße von deinem treuen........." Nebentext: "Hoffentlich bis Du wohlbehalten angekommen. Theile mir dann Wohnung mit, um Briefe dorthin schicken zu können. Hier alles wohl, herzl. Gruß von Frd. H. Hagen." [...]

Dies ist ein Auszug aus: Postassistent Andreas Schneider und seine Ansichtskarten aus Deutsch-Südwestafrika 1898-1902, von Uwe Albert.

Titel: Postassistent Andreas Schneider und seine Ansichtskarten aus Deutsch-Südwestafrika 1898-1902
Autor: Uwe Albert
Herausgegeber: Arbeitsgemeinschaft der Sammler deutscher Kolonialpostwertzeichen e.V.
Sonderdruck der Arbeitsgemeinschaft der Sammler Deutscher Kolonialpostwertzeichen e.V.
Berlin 2020
ISBN: keine
Broschur, 17 x 24 cm, 136 Seiten, zahlreiche sw- und Farbabbildungen

Albert, Uwe im Namibiana-Buchangebot

Postassistent Andreas Schneider und seine Ansichtskarten aus Deutsch-Südwestafrika 1898-1902

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