Khoekhoegowab. Die Namasprache rund um Missionar Johann Georg Krönlein aus Segnitz, von Walter Moritz.

Khoekhoegowab. Die Namasprache rund um Missionar Johann Georg Krönlein aus Segnitz, von Walter Moritz. Werther, 2020. ISBN 9783752940114 / ISBN 978-3-7529-4011-4

Khoekhoegowab. Die Namasprache rund um Missionar Johann Georg Krönlein aus Segnitz, von Walter Moritz. Werther, 2020. ISBN 9783752940114 / ISBN 978-3-7529-4011-4

Missionar Hinrich Schmelen, Pionier der Namasprache, ist der Titel eines Kapitels aus: Khoekhoegowab. Die Namasprache rund um Missionar Johann Georg Krönlein aus Segnitz, von Walter Moritz.

Walter Moritz  

Missionar Hinrich Schmelen, der vor gut 200 Jahren (1811) nach Südafrika kam, hat sich besonders um die Namasprache bemüht. Er gilt gleichsam als der Apostel der Nama und Pionier der Namasprache. Bei Dammann 1971, S. 59 wird er nicht erwähnt, er beginnt mit Bischof Wuras. Auch Schmelen war ein Deutscher, der am 17.11.1777 in Cassebruch bei Bremen geboren wurde (heute Stadt 27628 Hagen). Nachdem er die Missionsschule unter Pastor Jänecke in Berlin besucht hatte, wurde er von der Londoner Mission nach Südafrika ausgesandt. Der Anstoß, Missionar zu werden, wurde ihm durch drei Einheimische aus Südafrika gegeben. Einer von ihnen war ein „Hottentotte" wie es damals hieß. Heute spricht man von Khoe-khoen. Diese drei kamen 1803 aus Südafrika nach London als Zeugen des christlichen Glaubens (Schoemann 1996). Im Dienste der Londoner Mission (gegründet 1895) ging Schmelen ins südwestliche Afrika. Am 15. September 1811 landete er in Kapstadt. Von Pella aus zog er mit den Nama umher. 1814 gab es eine Expedition mit einer Gruppe jenseits des Oranje ins Großnamaland, wo er die Station Bethanien gründete. Auf einem Packochsen ritt er umher, um die verschiedenen Namastämme zu besuchen. Er kam bis nach Wal-visbaai zu den Topnaar (s. Foto S. 30 u. 56). Dort habe ich selbst von 1965 - 1972 als Missionar gearbeitet. Schmelen trug damals Fellkleidung, er schlief auf seinem Schaffell, das ihm beim Reiten als Sattel diente. Jahrelang lebte er, ohne Brot zu essen. Mit einer frommen Namafrau war er verheiratet. Im Jahre 1822 bekam Missionar Schmelen den Auftrag von der Londoner Missionsgesellschaft (LMS), die Bibel in Nama zu übersetzen. Mithilfe seiner Frau Sarah (Zara) hat er sich an die Arbeit gemacht, zunächst die 4 Evangelien zu übersetzen. In Kapstadt in der Öffentlichen Bibliothek in einer speziellen Sammlung, der Grey Collection, konnte ich die Manuskripte aufspüren. Man warf ihm vor, dass er keine Schnalzzeichen gesetzt hatte. In seinen Manuskripten aber entdeckte ich kleine Strichlein und Häkchen. Doch im Druck erschienen sie nicht. Es hätte zu lange gedauert, wenn sie von England hatten kommen müssen. 1831 wurden die vier Evangelien in Kapstadt gedruckt. Das war eine mühsame Arbeit, besonders wenn es um die Schnalzlaute ging (dazu Moritz 2004, 2013). Schmelen fand vier Schnalzlaute, die er Gaumenklapp, Drehklapp, Nasenklapp und Zahnklapp nannte und mit entsprechenden Symbolen bezeichnete. Neue Begriffe zu schaffen, war schwierig. Für „Seligmacher" schrieb er z.B. „Oeaub", was so viel wie „Der das Leben lebendig Machende" heißt. Später wurde es dann bei Krönlein mit „hui-aob" = Helfer übersetzt. Im Deutschen haben wir das Wort „Heiland". Die Schreibweise bei den Personalpronomen machte verschiedene Wandlungen durch. Schmelen schrieb /ayip, das wurde über qieb (q = Schnalzlaut) yb, //eib zu //ib in der neuen Nama- Rechtschreibung (Moritz 1969). Schmelen hatte schon 1830 mithilfe seiner Frau einen Teil des Johannesevangeliums übersetzt. In demselben Jahr erstellte er ein Frage- und Antwort Büchlein zu Fragen aus der Bibel. Beide Büchlein lagen auch gedruckt vor. 1831 wurden dann die vier Evangelien in Kapstadt gedruckt. Bis es soweit war, kostete es viel Mühe. Die Orthografie war vom Holländischen übernommen. Vier Mal machte er einen neuen Anfang. Auch ein kleines Gesangbuch entstand 1830. In Kapstadt half Schmelens Frau bei den Korrekturen. Sie sah die Übersetzung als ihre Lebensaufgabe an. Als sie die letzten Korrekturen für die vier Evangelien gelesen hatte, sagte sie: „Nun ist mein Werk vollendet. Nun kann ich heimgehen." Kurz darauf ist sie auch gestorben. In Komaggas, wo Schmelen beerdigt ist, hat man für seine Frau als Übersetzerin einen Gedenkstein gesetzt. [...]

Dies ist ein Auszug aus: Khoekhoegowab. Die Namasprache rund um Missionar Johann Georg Krönlein aus Segnitz, von Walter Moritz.

Titel: Khoekhoegowab
Untertitel: Die Namasprache rund um Missionar Johann Georg Krönlein aus Segnitz
Autor: Walter Moritz
Reihe: Aus alten Tagen in Südwest, Band 26
Verlag: Selbstverlag Walter Moritz
Werther, 2020
ISBN 9783752940114 / ISBN 978-3-7529-4011-4
Broschur, 15 x 21 cm, 88 Seiten, 35 Fotos

Moritz, Walter im Namibiana-Buchangebot

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