Koos Kombuis

Koos Kombuis ist ein südafrikanischer Schriftsteller, Liedermacher und Musiker.

Koos Kombuis ist ein südafrikanischer Schriftsteller, Liedermacher und Musiker.

Koos Kombuis ist ein südafrikanischer Schriftsteller, Liedermacher und Musiker.

Koos Kombuis wurde am 05.11.1954 als Sohn einer Lehrerin und eines Sozialarbeiters in Kapstadt geboren. Sein bürgerlicher Name lautet André le Roux du Toit. Einer der Herausgeber des afrikaanssprachigen Wörterbuches 'Verklarende Handwoordeboek van die Afrikaanse Taal', das populäre 'HAT', P. C. Schoonees, war sein Großvater. Durch die berufsbedingt häufigen Umzüge seiner Eltern wuchs Koos Kombuis in Riversdale, Paarl, Wellington, Kuruman, Bellville und schließlich in Stellenbosch auf und verbrachte darüber hinaus sein letztes Schuljahr in Pretoria, wo er die Hoërskool Menlo Park besuchte. Er galt als unterdurchschnittlicher Schüler, der außer für Musik, Literatur und seine Freunde, darunter der spätere Schriftsteller Etienne van Heerden, keinerlei schulischen Interessen aufwies. Nach seinem Matrik absolvierte er den obligaten Wehrdienst, von wo er, aufgrund seiner mangelhaften Schießleistungen, dem Dienst bei der Feuerwehr zugewiesen wurde. Danach strebte er ein Studium in Stellenbosch an, studierte auf Drängen seiner Eltern jedoch an der University of Pretoria, die er zwei Jahre später ohne Abschluß verließ. Koos Kombuis zog in den damaligen Johannesburger Szenestadtteil Hillbrow und schlug sich einige Jahre mit Gelegenheitsarbeiten durch. 1976, unter psychischen Störungen leidend und um sich mit seinen Eltern zu versöhnen, zog er nach Stellenbosch zurück. Seine Eltern überzeugten ihn von der Notwendigkeit einer Therapie, die von Diagnosegesprächen, intensiver Medikation und einer Elektroschocktherapie über zehn Sitzungen begleitet wurde. Nach einer Fehldiagnose auf Schizophrenie wurde Koos Kombuis in das Weskoppies Psychiatric Hospital, eine geschlossenen Anstalt in Pretoria, überstellt und verbrachte dort ein Jahr zwischen drogengeschädigten und geisteskranken Patienten. Nachdem der Irrtum aufgeklärt und Koos Kombuis entlassen war, stellte er fest, daß durch Umfeld der Anstalt sein Vokabular, sein Auftreten und seine Beziehung zu gesunden Menschen gelitten hatte und versuchte sich daher durch das Schreiben von Kurzgeschichten, die er verschiedenen Zeitungen anbot, finanziell über Wasser zu halten, zu erden und gleichzeitig von zu Hause aus zu arbeiten. Der Redakteur Bennie-Fritz, der bei der Zeitung Huisgenoot für den Unterhaltungsbereich verantwortlich war, erkannte das schriftstellerische Talent und verpflichtete Koos Kombuis, der von Stellenbosch nach Kapstadt zu einem Vorstellungsgespräch getrampt war, mit einem Zweijahresvertrag. Seine regelmäßigen Beiträge erschienen als Gedichte, Kurzgeschichten und Romane unter dem damaligen Künstlernamen André Letoit im Huisgenoot und bescherten ihm bald finanzielle Unabhängigkeit. Einige Jahre später fand er, etwas gelangweilt vom Literaturbetrieb, zu seinem Interesse am Liedermachen, das ihn in den Folgejahren zu seinem Künstlernamen Koos Kombuis und in die Kreise alternativer Afrikaanerkultur sowie zum regelmäßigen Drogenkonsum brachte. Mit den befreundeten Musikern Johannes Kerkorrel (Ralph Rabie), Bernoldus Niemand (James Phillips), Hannepoort van Tonder (Jannie van Tonder), Karla Krimpalien (Tonia Selley) and Willem Moller und Dagga-Dirk Uys begründete Koos Kombuis Mitte der 1980er Jahre die musikalische Protest- und Jugendbewegung Voëlvry (afrikaans: vogelfrei), die von der Plattenfirma Shifty Records und der Tageszeitung Vryeweekblad unterstützt wurde. Die mächtige Bewegung, deren Leitfigur die Band 'Voëlvry' informell über die Campusse der südafrikanischen Universitäten tourte und nach eigenen Worten gegen die Spießigkeit der Apartheid und die Unfreiheit aufrütteln wollte, lieferte sich ein stetes Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei und den Organen des Innenministeriums und erreichte mit der Voëlvry-Tour von 1989 ihren Höhepunkt. Das Phänomen Voëlvry gilt heute als eines der wichtigsten verbindenden und emotionalisierenden Ereignisse unter den jüngeren weißen afrikaanssprachigen Gegner der Apartheid dieser Zeit und ebbte mit dem allmählichen Übergang zur ersten schwarzen Regierung Anfang der 1990er Jahre allmählich ab. Analog dazu milderte Koos Kombuis seine bislang exzessive Lebensführung deutlich, gab Mitte der 1990er Jahre den Drogenkonsum auf und tourt seitdem als Solokünstler und Komponist etlicher sehr populärer Erfolgslieder, gelegentlich unterstützt durch die Band 'Warmblankes', regelmäßig durch Südafrika und Namibia, von wo seine Ehefrau und Mutter seiner Kinder Simon (*2000) und Marleen (*2002) stammt. In Namibia ist er oft Gast des Festivals Huisgenoot Hart van Windhoek. Zwischen den Touren arbeitet Koos Kombuis an literarischen Vorhaben, deren Fertigstellung er gerne den Vorzug vor den obligaten Musikauftritten gäbe. Er hat zwiefach an dem Ruf und Nachhall seiner Vergangenheit zu tragen: Einerseits ist es sein Ruf als wütender musikalischer Revoluzzer und Barrikadenstürmer der 1980er Jahre, der dem nunmehr über sechzigjährigen Familienvater, der in bürgerlichen Verhältnissen in einer Vorstadtsiedlung von Somerset lebt, als belastend und destruktiv, zum Teil als verantwortungslos, beziehungstötend und chaotisch in der Erinnerung nachhängt, andererseits schränkt das Klischee eines ehemals drogenkonsumierenden alternativen Afrikaaners  seine Akzeptanz in Teilen der gegenwärtigen Gesellschaft seiner Heimat ein. Daß er heute, wie zahlreiche frühere Kritiker der Apartheid auch, die grassierende Korruption, die Degeneration sozialer Ordnung und die maßlose Bereicherung der schwarzen Eliten durch neue, kritische Protestlieder anprangert, hat ihm neben Anerkennung auch Mißbilligung und Unverständnis ehemaliger Weggefährten eingebracht.

Discographie Koos Kombuis:

  • Ver van die Ou Kalahari (1987)
  • Niemandsland and Beyond (1990)
  • Elke Boemelaar se Droom (1994)
  • Madiba Bay (1997)
  • Blameer dit op Apartheid (1997)
  • Mona Lisa (1999)
  • Greatest Hits (2000)
  • Blou Kombuis (2000, live with Albert Frost)
  • Equilibrium (2002)
  • ‘n Jaar in die Son
  • Bloedrivier (2008)
  • Koos Kombuis (2009)
  • Die Bekroonde Kunstenaars (2011)
  • Dertien (2012)

Kombuis, Koos im Namibiana-Buchangebot

I-Tjieng: 'n GPS vir verdwaalde siele

I-Tjieng: 'n GPS vir verdwaalde siele

In i-Tjieng praat die wysheid jou taal en is jou “GPS vir verdwaalde siele”.

Short drive to freedom: A personal perspective on the Afrikaans rock rebellion

Short drive to freedom: A personal perspective on the Afrikaans rock rebellion

Short drive to freedom is Koos Kombuis's autobiography and his personal perspective on the rock rebellion of Afrikaans language in South Africa.

Die Tyd Van Die Kombi's: Persoonlike blik op die Afrikaanse rock-rebellie

Die Tyd Van Die Kombi's: Persoonlike blik op die Afrikaanse rock-rebellie

Die Tyd Van Die Kombi's is Koos Kombuis sy persoonlike blik op die Afrikaanse rock-rebellie.

Weitere Buchempfehlungen

Blou Kombuis (CD)

Blou Kombuis (CD)

Blou Kombuis ist eine Lifeaufnahme mit dem afrikaansen Liedermacher Koos Kombuis und dem E-Gitarristen Albert Frost.

Blameer dit op Apartheid (CD) Koos Kombuis

Blameer dit op Apartheid (CD) Koos Kombuis

Die CD Blameer dit op Apartheid erschien zeitgleich mit der CD Madiba Bay. Koos Kombuis spielte diese 1997 mit der Band 'Die Warmblankes' ein.

Bloedrivier (CD)

Bloedrivier (CD)

Die Aufnahmen für die regierungskritische CD Bloedrivier nahm Koos Kombuis 2008 mit zahlreichen südafrikanischen Gastmusikern auf.

Dertien (CD) Koos Kombuis

Dertien (CD) Koos Kombuis

Mit der CD Dertien, Tiefe, subtilem Witz und Harmonie überraschte Koos Kombuis seine Fans und Kritiker.

Madiba Bay (CD Koos Kombuis)

Madiba Bay (CD Koos Kombuis)

Koos Kombuis widmete die 1997 erschienene CD 'Madiba Bay' dem scheidenden Präsidenten Südafrikas, Nelson Mandela.