Bildungs-Institute der Rheinischen Mission und der ELCRN in Namibia 1831-2022, von Walter Moritz

Bildungs-Institute der Rheinischen Mission und der ELCRN in Namibia 1831-2022. Aus alten Tagen in Südwest, Band 29. Selbstverlag Walter Moritz. Werther, 2023. ISBN 9783757574000 / ISBN 978-3-7575-7400-0

Bildungs-Institute der Rheinischen Mission und der ELCRN in Namibia 1831-2022. Aus alten Tagen in Südwest, Band 29. Selbstverlag Walter Moritz. Werther, 2023. ISBN 9783757574000 / ISBN 978-3-7575-7400-0

Bildungs-Institute der Rheinischen Mission und der ELCRN in Namibia 1831-2022, von Walter Moritz: Neubeginn des Augustineums in Okahandja.

Als Peter Heinrich Brincker (1836-1904) nach Stellenbosch in den Ruhestand ging, übernahm Missionar Gottlieb Viehe die Arbeit. Das Augusteum wurde in Okahandja neu eröffnet. Da er schon 1867 die Arbeit in Otjimbingwe kennen gelernt hatte, versuchte er, wieder in die Spuren Carl Hugo Hahns zu treten. Die Ausbildung sollte der Missionierung des Landes dienen. So zeigte der Stundenplan 14 Stunden für Bibel und Katechismus und 11 Stunden für alle anderen Fächer pro Woche. 6 Stunden waren für Gesang und Musik vorgesehen, die aber Viehe nicht übernahm. Die Unterrichtssprache war Herero, obwohl von 13 Seminaristen im Alter von 13-30 Jahren in der Mehrzahl zwar 5 Herero waren, dann aber 3 Bergdamara, 1 Bastard, 2 Ovakuanjama, 1 Omundonga, 1 Omunbondo. Die drei letzten Gruppen sind gleichsam mit Herero verwandt als Klassensprachen. Als Fremdsprache wurde Deutsch gelehrt. Neu war, neben der eigentlichen Lehrerausbildung sollten einige ältere Männer als Evangelisten für die Außenplätze zugerüstet werden (O. Milk 1961 S. 27). Wie sah es in Okahandja aus? Schon 1844 wollten sich die Missionare Hugo Hahn und Franz Heinrich Kleinschmidt in Okahandja niederlassen. Doch die Quelle dort war vertrocknet und die Herero fortgezogen. 1850 gab es einen neuen Versuch mit Missionar Kolbe, doch Jonker Afrikaner richtete unter den Herero ein Blutbad an. Der sog. Mordfelsen erinnert noch heute daran. Häuptling Kahitjene flüchtete nach Otjikango. 1861 starb Jonker Afrikaaner und auch der Häuptling Tjamuaha. Beide wurden in Okahandja beerdigt. Missionar Kleinschmidt unternahm 1862 einen neuen Versuch und schickte von Otjimbingwe aus sieben Namalehrer nach Okahandja, um Nama und Hererokinder zu unterrichten. Er selbst gab Unterricht für die Erwachsenen. Nach dem Gefecht auf Otjimbingwe 1867 zog auch Samuel Maharero wieder nach Okahandja. Er galt als Oberhäuptling über alle Herero. Er bat um einen Missionar. Die Missionarskonferenz in Otjimbingwe beschloss im Mai 1870, die beiden jungen Missionare Philipp Diehl und Jakob Irle nach Okahandja zu schicken. Die Gottesdienste wurden von 400 Leuten besucht und 30 Kinder konnten in der Schule unterrichtet werden. Sie begannen unter einem Baum, der mit einer Dornenhecke umgeben war, und schliefen auch dort. Wilhelm Maharero, der zusammen mit seinem Bruder Samuel das Augustinern in Otjimbingwe besucht hatte, war ein treuer Helfer in der Gemeinde. Er war zugleich Presbyter im Gemeindekirchenrat. Seine Taufe fand 1866 statt. Im Gegensatz zu Samuel hatte er die Ausbildung im Augustineum abgeschlossen. Nun hielt er auch Schule und gab den Taufunterricht. Hugo Hahn sagte über ihn: „Wilhelm war ein ernster Christ, ein frommer Hausvater und ein eifriger Arbeiter im Reich Gottes!" 1872 wurde in Okahandja ein massives Wohnhaus für die Missionare errichtet. Hier fand 1885 die Unterzeichnung des Schutzvertrages statt. Das Haus, das auch unter Denkmalsschutz stand, wurde aber abgerissen, da die Lehmwände ineinander fielen. 1875 begann man mit dem Bau der großen Kirche. Präses Brincker, der die Einweihung vornahm, nannte sie Stefanus-Kirche. Auch gab es eine neue Schule für 100 Schulkinder. Als die Nama 1500 Ochsen von den Herero raubten, befahl Maharero, die Namas in Okahandja umzubringen. In der großen Schlacht am 12. Dezember 1880 bei Otjikango, wo die Namas besiegt wurden, starb auch der treue Lehrer Wilhelm Maharero. Sein Grab befindet sich in Okahandja auf dem Friedhof hinter der Kirche. Maharero blieb seit diesen Tagen der Kirche fern. Zwischen ihm und Dr. E. Göring wurde am 21. Oktober 1885 im Missionshaus der sog. Schutz- und Freundschaftsvertrag mit dem Deutschen Kaiserreich geschlossen, bei dem Missionar Diehl als Dolmetscher fungierte. Doch sechs Wochen vorher hatte Maharero schon einen Vertrag mit dem Händler Lewis abgeschlossen. [...]

Dies ist ein Auszug aus: Bildungs-Institute der Rheinischen Mission und der ELCRN in Namibia 1831-2022, von Walter Moritz.

Titel: Bildungs-Institute der Rheinischen Mission und der ELCRN in Namibia 1831-2022
Autor: Walter Moritz
Reihe: Aus alten Tagen in Südwest, Band 29
Verlag: Selbstverlag Walter Moritz
Werther, 2023
ISBN 9783757574000 / ISBN 978-3-7575-7400-0
Broschur, 15 x 21 cm, 180 Seiten, 50 sw-Fotos

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