Jan van Riebeeck

Der niederländische Kaufmann Jan Anthoniszoon van Riebeeck (1619-1677) war ein hoher Amtsträger der Niederländischen Ostindien-Kompanie (Vereenigde Oostindische Compagnie VOC) und Gründer Kapstadts.

Der niederländische Kaufmann Jan Anthoniszoon van Riebeeck (1619-1677) war ein hoher Amtsträger der Niederländischen Ostindien-Kompanie (Vereenigde Oostindische Compagnie VOC) und Gründer Kapstadts.

Eine satirische Retourkutsche auf die Äußerung des Staatspräsidenten Jacob Zuma, das Erscheinen Jan van Riebeecks wäre der Anfang allen Unglücks in Südafrika gewesen. Frei übersetzt, sagt die Ehefrau von Riebecks bei der Ankunft in Südafrika: "Jan, hier gibt es doch überhaupt nichts!" Er entgegnet: Dann schau noch mal in 400 Jahren vorbei, wenn der ANC mit diesem Land fertig ist. DANN wirst Du Grund zum Jammern haben, Maria." (gefunden auf https://www.jbaynews.com)

Eine satirische Retourkutsche auf die Äußerung des Staatspräsidenten Jacob Zuma, das Erscheinen Jan van Riebeecks wäre der Anfang allen Unglücks in Südafrika gewesen. Frei übersetzt, sagt die Ehefrau von Riebecks bei der Ankunft in Südafrika: "Jan, hier gibt es doch überhaupt nichts!" Er entgegnet: Dann schau noch mal in 400 Jahren vorbei, wenn der ANC mit diesem Land fertig ist. DANN wirst Du Grund zum Jammern haben, Maria." (gefunden auf https://www.jbaynews.com)

Der niederländische Kaufmann Jan Anthoniszoon van Riebeeck (1619-1677) war ein hoher Amtsträger der Niederländischen Ostindien-Kompanie (Vereenigde Oostindische Compagnie VOC) und Gründer Kapstadts.

Jan van Riebeeck wurde am 21.04.1619 als Sohn des Chirurgen Anthony van Riebeeck (1589-1639) und dessen Ehefrau, Elizabeth van Gaesbeeck (1599-1629), im holländischen De Fonteyn bei Culemborg geboren und wuchs in Schiedam auf. 1639 trat er als Assistenzchirurg in die Dienste der 1602 gegründeten Niederländischen Ostindien-Kompanie (Vereenigde Oostindische Compagnie VOC), die mit den Portugiesen und Engländern um die Handelsposten in Ost-und Südostasien konkurrierte. Auf der Passage in sein Einsatzgebiet in Niederländisch-Ostindien überlebte er einen Schiffbruch vor der Küste des heutigen Sierra Leones und konnte seine Reise nach Batavia, dem heutigen Jakarta in Indonesien, erst einige Monate später fortsetzen. 1642 setzte ihn die VOC als Hilfskaufmann ein und entsandte ihn im Jahr darauf, zusammen mit seinem Vorgesetzten Jan van Elseracq, mit dem er in Niederländisch-Formosa, dem heutigen Taiwan, in der vietnameischen Provinz Tonking und Japan, auf der für den auswärtigen Handel vorgesehenen Insel Dejima, den Handelsinteressen der Kompanie nachging. 1646 betraute ihn die VOC mit weitergehenden Aufgaben und ließ ihn als Vollkaufmann handeln. Wegen des Vorwurfs, private Nebengeschäfte zu betreiben, wurde er in die Hauptstelle der VOC nach Batavia zitiert und zur Rede gestellt, 1648 von seinem Posten abgezogen und in die Niederlande zurückgeschickt. Auf der Rückreise dorthin ankerte die VOC-Flotte in der Tafelbucht an der südwestlichen Küste Südafrikas, um dort zu verproviantieren und die Besatzung des havarierten Seglers "Nieuwe Harlem" aufzunehmen. Jan van Riebeeck nutzte die 18-tägige Pause um die Region ausgiebig zu erkunden und lernte Leendert Janszen kennen, der seit der Strandung der "Nieuwe Harlem" ein Jahr auf der Kaphalbinsel zugebracht hatte. In die Heimat zurückgekehrt, überzeugten beide ihre Vorgesetzten, diese Region als Versorgungsstation für die Schiffsflotte der Niederländischen Ostindien-Kompanie erschließen. Am 28.03.1649 heiratete Jan van Riebeeck Maria de la Quellerie (1629–1664) in Schiedam und ließ sich in Amsterdam nieder. Mit seiner Ehefrau sollte van Riebeeck acht Kinder haben, von denen jedoch die meisten das Erwachsenenalter nicht erreichten. 1651 nahmen die Pläne der VOC, am Kap der Guten Hoffnung eine Versorgungsstation aufzubauen, Gestalt an und erhielt Jan van Riebeeck den Auftrag, diese umzusetzen. Am Weihnachtsabend 1651 legte er mit drei Schiffen, etwa 90 Mann, seiner Ehefrau, seinem Sohn Lambertus und einigen Verwandten, von der Insel Texel ab und landete nahe der Stelle des heutigen Kapstadt am 06.04.1652 an und begann zügig, die Grundlagen für eine gesicherte Versorgung mit Lebensmitteln und medizinischen Grundlagen sowie für militärischen Schutz zu sorgen.  Er förderte den Anbau von Gemüsen, Feldfrüchten und, ab 1655, auch von Wein und ließ mit der im folgenden Jahrzehnt ersetzten provisorischen Festung, "Fort de Goede Hoop", einem Hospital und einem Verwaltungsgebäude, erste Gebäude errichten. Am 18.10.1653 wurde dort sein Sohn Abraham van Riebeeck (1653–1713) geboren, der von 1709 bis 1713 Generalgouverneur Niederländisch-Ostindiens werden sollte. Mit den afrikanischen Nachbarn, KhoiKhois, pflegte der Stationsgründer guten Kontakt und handelte von diesen regelmäßig Frischfleisch zur Ernährung seiner Mannschaften ein. Dennoch mußten die Siedler im ersten Jahr bedeutende Rückschläge bei der Ernte und, dadurch bedingt, einen drastischen Anstieg der Krankheits- und Sterberate verkraften, was Jan van Riebeeck bewog, zahlreiche der VOC-Angestellten, meist Männer friesisch-deutscher Abstammung, aus ihren Kontrakten zu entlassen und mit Land- und Niederlassungsrechten zu versehen. Diese heute "Freeburgher" genannten Siedler ließen sich um die heutigen Stadtteile Mowbray und Rondebosch nieder und sorgten mit Viehzucht und Landwirtschaft in kurzer Frist für eine deutliche Verbesserung der Lebensbedingungen auf der Station. Erst dieses Konzept sicherte, weit über die eigentlichen Ziele der VOC, über den Erhalt der Station ihre Schiffe versorgen zu können, die bald einsetzende Besiedelung des Kaps mit nachkommenden Einwanderern aus Europa. Um die anfallenden Erschließungsarbeiten schneller umsetzen zu können, holte Jan van Riebeeck ab 1657 Sklaven aus dem angolanischen und ostafrikanischen Raum hinzu. Kapstadt entwickelte sich zügig, hatte jedoch auch unter den Folgen der raschen Entwicklung zu leiden, indem europäische Krankheiten unter den afrikanischen Einheimischen grassierten und die halbnomadisch lebenden afrikanischen Gruppen allmählich aus dem gewohnten Lebensraum verdrängt wurden. Seine 1658 durchgeführte Zählung stellte 360 Menschen unter seiner direkten Verantwortung fest. Am 02.02.1659 wurde die erste offizielle Weinprobe aus den Ernten der Station durchgeführt. Als Jan van Riebeeck am 07.03.1662 Kapstadt verließ, um in dem im heutigen Malaysia gelegenen Malakka als Präsident und Kommandant für die VOS zu wirken, hatte sich seine Gründung zu einem aufstrebenden Ort mit vier Straßen und etlicher Bebauung gemausert. Seine Ehefrau sollte 1664 an den Pocken sterben, einer seiner Töchter, Joanna, im Jahr darauf. Er wurde daraufhin als Sekretär des Konzils der Niederländischen Ostindien-Kompanie in das klimatisch gemäßigtere Batavia versetzt, wo er 1667 die Witwe Maria Isaacks Scipio (1625-1695) heiratete. Aus seiner zweiten Ehe ging ein weiterer Sohn, Joan van Riebeeck (1670-1703), hervor. Jan van Riebeeck verstarb am 18.01.1677 in Batavia und wurde dort in der "Groote Kerk" bestattet. Für die Geschichts- und Kulturauffassung vieler Südafrikaner waren und sind Jan van Riebeeck und seine Ehefrau Begründer der Südafrikanischen Nation. Während vor 1994 Briefmarken und Geldscheine zeitweise das Konterfei van Riebeecks trugen, zahlreiche Schulen, Orte und Straßen sowie die Van Riebeeck Society / Van Riebeeck-Vereniging nach ihm benannt, eine Bronzestatue in Kapstadt aufgestellt und mit dem 6. April ein Nationalfeiertag, der Van Riebeeckdag bzw. Van Riebeeck's Day, eingerichtet wurde, finden seit der Machtübernahme des ANC im großen Stil Umbenennungen bzw. Umwidmungen zugunsten der Ikonen und Granden der regierenden Partei statt. In den letzten Jahrzehnten wurde Jan van Riebeecks Rolle häufig politisch, teils in extremen Auslegungen diskutiert, was der Popularität seiner Person jedoch nicht geschadet hat. Sein von verschiedenen historischen Gemälden bekanntes Konterfei wurde in ungezählten Abwandlungen für Werbezwecke, Karikaturen, Persiflagen, Kunst - und Kunsthandwerk, Comics und Poster verwendet. Van Riebeeck hat zahlreiche, noch heute sichtbare Landmarken und Spuren an Südafrikas Kap hinterlassen, darunter die zu seiner Zeit angelegten Hecken aus Bittermandelsträuchern (Brabejum stellatifolium), die das Weidevieh zusammenhalten sollten und heute im Kirstenbosch National Botanical Garden und auf dem Hügel oberhalb von Bishopscourt zu finden sind. Ferner sind zwei von ehemals drei Abschriften seines Tagebuches, die, nach den Dienstvorschriften der VOC peinlich genau geführt, die Hinreise nach Südafrika und die ersten zehn Jahre der Besiedelung beschreiben, erhalten geblieben, und jeweils in Den Hag und Kapstadt archiviert. Neben Alltagsbeschreibungen, amtlichen Einträgen, Wetterdaten, Baubeschreibungen, Leistungsnachweisen, Berichten zur gesundheitlichen Situation, findet sich in auch die erste verbürgte Sichtung eines Kometen im südlichen Afrika vom 17.12.1662. Auch die Entwicklung der reichen Kultur- und Agrarlandschaft am Kap, insbesondere des Weinanbaus, wird, in seinen Ursprüngen, Jan van Riebeeck zugeschrieben. Eine weitere Hinterlassenschaft van Riebeecks ist das Stadtwappen Kapstadts, das auf dem Familienwappen der van Riebeecks basiert. Im Jahr 1915 erwirkte die südafrikanische Regierung eine Überführung der Grabsteine Maria und Jan van Riebeecks von Indonesien nach Kapstadt.


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