01.01.1970

Industrie in Namibia vor staatlicher Einmischung schützen

Industrie in Namibia vor staatlicher Einmischung schützen.

Industrie in Namibia vor staatlicher Einmischung schützen.

Eberhard Hofmann warnt vor den Folgen staatlicher Einmischung in die Belange der Industrie in Namibia.

Dafür, dass Namibia ein extrem arides Land zwischen zwei Wüsten ist, regt sich dennoch ein Unternehmergeist, der das Potential der Mineralrohstoffe sowie der landwirtschaftlichen Möglichkeiten zu nutzen weiß, auch wenn vieles dieser Betriebsamkeit dem reinen Profittrieb zugeschrieben werden kann. Dazu kommt, dass die Zentralbank, das neue statistische Institut, aber auch die Handelsbanken mit unterschiedlichem Geschick und schwankender Sachkenntnis fortwährend Daten an die Öffentlichkeit bringen, die uns sagen sollen, wie gut oder wie schlecht es uns ginge. Die wirkliche Probe besteht jedoch in der Hochrechnung der Lebensqualität, die nach Indikatoren „Einkommen, Bildung und Lebenserwartung“ bemessen wird. Dabei ist es üblich geworden, ständig, mit der Veröffentlichung monatlicher oder Quartalsdaten, nach Wirtschaftswachstum zu rufen, als ob sich das Glück der Nation allein nach materiellem Maßstab bewerten ließe. Wer sich das Feilschen um geringe Prozente bei Tarifverhandlungen zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften vor Augen hält, muss dazu noch davon ausgehen, dass beispielsweise innerhalb einer Spannbreite von drei Prozent Unterschied, wofür die Gewerkschaftsführung schon die Arbeit - zumeist illegal - niederzulegen bereit ist, sowohl der Absturz in die Armut als auch himmlisches Glück zu finden wären. Wichtiger als marginale Prozente, die bei solchen Verhandlungen herausgeschunden werden, ist die Notwendigkeit, ein gedeihliches Klima für die Gesamtwirtschaft zu pflegen. Dazu gehören Vertrauen-bildende Maßnahmen, an denen es bei der Staatsführung an vielen Schaltstellen jämmerlich mangelt. Einige Faktoren sind hier zu melden. Obwohl die Wirtschaftsgesetze es sehr wohl möglich machen, dass neu gegründete Herstellungsbetriebe in ihren Anfangsjahren auf Zoll- und anderen Schutz Anspruch erheben können, bringt es die Regierung nicht fertig, diese Schonzeit durch zeitige Maßnahmen abzustecken, um somit mehr Wertschöpfung im Lande zu fördern und Arbeitsplätze zu gründen. So kommt Billigzement ins Land, der die junge eigene Zementfabrik wieder abwürgen könnte. Im Falle der über weite Strecken florierenden Fleischindustrie in Gestalt des Produzentenbetriebes Meatco erweist die Regierung - sprich verkrampfte bis rassistische Elemente der SWAPO - der Branche einen Bärendienst, indem sie sich durch Erbeutung von 30% der Aktien in der Art einer Teilverstaatlichung, bzw. Teilenteignung aufzwingt und damit das Tor für bürokratische Ineffizienz öffnet, die in Falle von Air Namibia und TransNamib mehrfach und chronisch erwiesen ist. Im Klartext, der Staat mischt sich in einen gesunden, für seine Mitglieder und für den Fiskus profitablen Betrieb ein und schwört damit eine weiteren halbstaatlichen Subventionsbetrieb herauf. Wo sich Macht und Arroganz vermählen, kommt es am Ende allen Seiten teuer zu stehen.

Eberhard Hofmann

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: SWR-Fernsehen: Industrie in Namibia vor staatlicher Einmischung schützen.

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