18.09.2013

Polizei in Namibia geht gegen Landraub vor

Illegale Siedler haben 90768 Hektar Buschmannland bei Tsumkwe eingezäunt. Die Polizei Namibias geht gegen den Landraub vor.

Illegale Siedler haben 90768 Hektar Buschmannland bei Tsumkwe eingezäunt. Die Polizei Namibias geht gegen den Landraub vor.

Illegale Siedler wollen 90768 Hektar Land der Buschleute bei Tsumkwe an sich reißen. Die Polizei Namibias (Nampol) hat hat sechs Polizisten entsandt um gegen den Landraub vorzugehen.

Die für Otjozondjupa zuständige Regionaldirektorin für Ländereien und Neusiedlung, Ndiyakupi Nghituwamata, hat der Nachrichtenagentur Nampa gemeldet, dass das Ressort neun Landmesser und Kartographen zu Aufnahmen in das Gebiet entsandt hatte, die nacheinander immer mehr illegal abgezäunte „Farmen“ und Siedlungen entdeckt hätten. Die Beamten haben weit verteilt insgesamt 90768 Hektar eingezäuntes Weideland dokumentiert, das von 32 „illegalen Farmern“, wie Nampa sie nennt, beansprucht wird. Laut Polizeikommissar Christoph Nakanyala sind sechs seiner Detektive seit dem 9. September im Großraum Tsumkwe-West unterwegs, allen illegalen Siedlern den Räumungsbefehl zuzustellen. Bis zum 20. September will er alle benachrichtigt haben. Die vermeintlich illegalen Siedler haben nach Zustellung des Räumungsbefehls jeweils 30 Tage Zeit, gegen die Anordnung gerichtlichen Einspruch zu erheben. Wer ohne Einspruch Folge leistet, muss allerdings auch seinen illegal errichteten Zaun entfernen. Bei erfolglosem Einspruch müssen die Siedler abziehen oder sie riskieren die Verhaftung. Die Polizei werde notfalls die illegalen Zäune selbst abreißen, so Nakanyala, der sich selbst im Raum Tsumkwe umgesehen und mehr illegal eingezäunte Ländereien festgestellt hat, als er erwartet hatte. Das Ressort Ländereien hat seit Juli entlang des Omuramba Omatako und im Areal Janju illegale Zäune festgestellt. Hier waren allein 33000 Hektar illegal eingezäunt und unterteilt. Ferner haben die Kräfte des Ministeriums im August und September noch Gebiete um Boebie Pos, Kano Vlei und Mangetti Dune aufgesucht, die sie im Juli nicht erfasst hatten. Auch hier wurden sie mit viele illegalen Einzäunungen fündig. Die Polizei und Nampa geben die Zäune nach Zahlen und leider nicht nach Kilometern an, z.B. im Raum Boebie Pos seien es 77. Im Raum Mangetti Dune und Kano Vlei verlangen das Ministerium und die Polizei die Rückführung von 26000 Hektar illegal abgezäunten Boden. In den zuletzt erfassten Gebieten variiert die Größe der okkupierten „Farmen“ der San zwischen 36 und 6600 Hektar. Laut Nghituwamata tritt das kommunale Landgremium (communal land board) von Otjozondjua im Oktober zusammen, um über die illegalen Einzäunungen weiter zu entscheiden, sollten die „Eigentümer“ sie noch nicht entfernt haben. Das Gremium wolle den Regierungsanwalt einschalten, um zur Entfernung der Einzäunungen der rechten Prozedur zu folgen. Gegen die illegalen Eindringlinge dürften drei Anklagen erhoben werden: Errichtung illegaler Einzäunung, illegale Weidenutzung und illegale Niederlassung auf dem Kommunalboden der San. Die illegalen Sieder, einige behaupten, die Dürre habe sie in das Gebiet verschlagen, stammen aus den Regionen Ohangwena, Oshikoto, Omusati, Kavango sowie aus der Omaheke und zum Teil aus der eigenen Region.

Eberhard Hofmann
Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Handelsdefizit Namibias sinkt.
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