22.08.2013

Namibia in Trinkwassergewinnung aus Abwasser führend

Namibia in Trinkwassergewinnung aus Abwasser führend.

Namibia in Trinkwassergewinnung aus Abwasser führend.

Goreangab-Recycling ist ein internationales Vorzeigeprojekt zur Trinkwassergewinnung aus häuslichem Abwasser.

Windhoek ist seit 1968 in der Trinkwasseraufbereitung und Wiedergewinnung in Afrika führend. Darüber hinaus kann Namibia der IWA-Konferenz (International Water Association) auch noch die neue Entsalzungsanlage von Wlotzkasbaken zur Inspektion anbieten, wo jährlich rund 20 Mio. m³ Trinkwasser aus dem Atlantik gewonnen werden, das nun dem Trinkwassernetz an der Küste zugeführt wird. Windhoeks Bürgermeisterin Agnes Kafula hat mit ihrem Wasserstab, darunter die Fachkräfte Piet du Pisani, Jürgen Menge und Christian Müller, in dieser Woche den Startschuss zum Anlauf auf die Oktober-Konferenz gegeben, wenn Windhoek sein lebenspendendes Wassersystem vorführen wird, ohne das die Metropole in der ariden Umwelt der Halbwüste nicht existieren könnte. Das hochtechnische Recycling von Trinkwasser aus den Abwässern der Stadt – für diesen Zweck wird nur Sudel aus Wohnungen und kein Abwasser aus Fabriken verwendet – ist in ein internationales Netz von Partnern und Wissenschaftlern eingebunden. Die Pionieranlage von Gammams-Goreangab wurde 2002 mit internationalen Partnern, darunter die Berliner Wasserwerke, wesentlich erweitert, modernisiert und auf die stets rapide wachsende namibische Großstadt zugeschnitten. Das Werk liefert im Schnitt 20% bis 25% des täglichen Trinkwassers für Windhoek. Nur einen geringen Teil des Trinkwassers erhält die Hauptstadt aus ihren Bohrlöchern, hauptsächlich am südlichen Stadtrand gelegen. Die Stadt kann schon seit über 50 Jahren nicht mehr aus dem eigenen Grundwasser versorgt werden. Die heißen Quellen in der Nähe des Rathauses, die Windhoek seinen Otjiherero-Namen „Otjomuise“ gegeben haben, und deren Überlauf vom Hang herunter über die Independence-Avenue (damals Kaiserstraße) zur Alten Brauerei hinfloss, sind längst versiegt. Die Wasserversorgung aus den Staudämmen Von Bach, Swakop-Pforte und Omatako deckt den größten Teil der Lieferung durch die staatliche Gesellschaft NamWater ab, ist aber wie in diesem Jahr durch Dürren gefährdet. Bei zwei hintereinander auftretenden Dürrejahren, d.h. Jahre ohne Zulauf aus Rivieren und Omiramben trocknen die Dämme bei dem Bedarf und Abzug aus und gerät die Hauptstadt in extreme Notlage. Bei der Führung durch die Gammams- und Goreangab-Werke haben die Fachkräfte Esterhuizen und Müller zusammen mit dem Labor-Personal immer wieder auf die vielen Qualitäts- und Hygienekontrollen hingewiesen, die bei jeder der insgesamt neun Klär- und Filtrierstufen durchgeführt werden. Es werden alle chemischen und organischen Stoffe separiert und rausgefiltert, bis das Wasser in der Endphase noch unter Ozon-Beschuss genommen wird, um restliche Bakterien und sonstige organische Rückstände abzubauen, die dann schon lange nicht mehr mit dem bloßen Auge zu sehen sind. Laut du Pisani hat Windhoek ein weltweit führendes Werk der Trinkwassergewinnung aus Abwasser. Seit kurzem gibt es in Südafrika ein kleines ähnliches Werk in Beaufort-Wes in der Karoo.

Eberhard Hofman

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Namibia in Trinkwassergewinnung aus Abwasser führend.

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