24.03.2015

Trinkwasser an Namibias Küste knapp

Trinkwasser an Namibias Küste knapp. Entsalzungsanlage bei Wlotzkasbaken deckt den Restbedarf bei hohen Kosten.

Trinkwasser an Namibias Küste knapp. Entsalzungsanlage bei Wlotzkasbaken deckt den Restbedarf bei hohen Kosten.

Der Preis für Trinkwasser an der zentralen Küste Namibias wird in naher Zukunft wohl sprunghaft steigen. Grund: Die Entnahme aus dem Omdel-Grundwasserleiter wurde vor wenigen Monaten um 50 Prozent reduziert. Seither deckt die Entsalzungsanlage bei Wlotzkasbaken den Restbedarf mit sehr teurem Wasser.

Die Entsalzungsanlage bei Wlotzkasbaken hat die zentrale Küstenregion Namibias vor einer Wassernot bewahrt, allerdings zu einem sehr hohen Preis. „Wir haben schon lange so etwas geahnt, aber nicht erwartet, dass es so schnell und unerwartet passieren wird“, sagte Swakopmunds Stadtdirektor Eckart Demasius gestern im AZ-Gespräch. Bislang wurde das Trinkwasser wie folgt verteilt: Während die (Uran-)Minen ihr Wasser aus der Entsalzungsanlage bezogen, wurden die Städte von den beiden Grundwasserreservoirs Kuiseb (Swartbank und Rooibank A) sowie Omdel versorgt - doch das änderte sich plötzlich. „NamWater-Geschäftsführer Dr. Vaiono Shivute hat uns wie gewohnt im November besucht und über die Wassersituation aufgeklärt“, erklärte Demasius. Und: „Dann ließ er die Bombe platzen.“ Für die Wasserentnahme aus den Untergrundreserven müsse NamWater eine Genehmigung vom Ministerium für Wasserbau bekommen. Beim aktuellen Permit sei die zulässige Menge zur Entnahme aus dem Omdel-Grundwasserleiter vergangenes Jahr von neun Millionen auf 4,6 Millionen Kubikmeter pro Jahr, also um knapp 50 Prozent, reduziert worden. Für das Kuiseb-Vorkommen sei indes die Entnahme von sieben Millionen Kubikmeter genehmigt worden. Im Jahr 2014 habe der gesamte Wasserverbrauch in der zentralen Küstenregion rund 16 Millionen Kubikmeter betragen, plötzlich dürften nur noch 11,6 Mio. Kubikmeter aus den Untergrundreserven gepumpt werden. „Das heißt, dass der zusätzliche Bedarf aus der Entsalzungsanlage kommt“, so Demasius. Der Knackpunkt liege aber in der Tatsache, dass entsalztes Wasser wesentlich teurer sei. Hat Swakopmund für Trinkwasser aus den natürlichen Reserven einen Durchschnittspreis von neun Namibia-Dollar pro Kubikmeter (an NamWater) gezahlt, so koste das zusätzliche Wasser aus der Entsalzungsanlage rund 32 Namibia-Dollar pro Kubikmeter. „Bisher wurden wir von diesem Preisanstieg verschont“, sagte Demasius mit Verweis darauf, dass NamWater alle Städte subventioniere; der Versorger zahle pro Monat knapp 1,9 Millionen Namibia-Dollar für das zusätzliche Trinkwasser aus der Entsalzungsanlage. „Erst wenn es im Amtsblatt bestätigt wurde, werden wir den höheren Preis zahlen müssen“, sagte Demasius. Der Preisschock werde allerdings unter den verschiedenen Verbrauchern entsprechend aufgeteilt, habe NamWater vorgeschlagen. Wegen des hohen Wasserverbrauchs soll die Hafenstadt Walvis Bay 52 Prozent der o.g. Subventionssumme zahlen. Swakopmund müsse 42 Prozent davon übernehmen, gefolgt von Arandis (vier Prozent) sowie NamPort (zwei Prozent). „Das heißt, dass wir monatlich 800000 Namibia-Dollar zusätzlich auf unsere Wasserverkäufe einnehmen müssen, um uns vor Verlusten zu bewahren“, so der Stadtdirektor. Aus diesem Grund ruft er Bewohner auf, drastische Wassersparmaßnahmen einzuleiten. „Wir müssen akzeptieren, dass wir in einer Wüste wohnen und Trinkwasser deshalb teuer ist. Wir müssen bewusster leben und Wasser sparen“, sagte er.

Erwin Leuschner

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Trinkwasser an Namibias Küste knapp.

Empfehlungen

Wasserwirtschaft in S.W.A. Waterwese in S.W.A. Water affairs in S.W.A.

Wasserwirtschaft in S.W.A. Waterwese in S.W.A. Water affairs in S.W.A.

Wasserwirtschaft in S.W.A. Waterwese in S.W.A. Water affairs in S.W.A. ist ein Standardwerk über die Wasserwirtschaft Südwestafrikas.

No Cross Marks the Spot

No Cross Marks the Spot

No Cross Marks the Spot: The story of the Makololo Mission is one of the most tragic episodes in the annals of missionary history in Southern Africa.

Wasserspeicherungen in den Sanden eines Riviers

Wasserspeicherungen in den Sanden eines Riviers

Ein wasserbautechnischer Beitrag, dargestellt an den Verhältnissen der Farm Otjozondu

Waterwise Gardening in South Africa and Namibia

Waterwise Gardening in South Africa and Namibia

Waterwise Gardening in South Africa and Namibia is aimed at anyone who wants to create a new garden or convert an existing one to waterwise principles.