Illegalen Streik der Lehrer in Nambia beenden

Mit einem Aufruf hofft Bildungsminister Abraham Iyambo den illegalen Streik der Lehrer in Nambia zu beenden.

Mit einem Aufruf hofft Bildungsminister Abraham Iyambo den illegalen Streik der Lehrer in Nambia zu beenden.

Angesichts des illegalen Lehrerstreiks hat Bildungsminister Abraham Iyambo die Pädagogen aufgefordert, unverzüglich zur Arbeit zurückzukehren. Die Regierung droht zudem mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen. Indes wollen manche Lehrer in Swakopmund, Gobabis und Otjiwarongo heute der Schule fern bleiben. Windhoek/Swakopmund, Namibia: „Ich appelliere an die Lehrer: Lasst uns zur Arbeit zurückkehren und uns um die Kinder kümmern – sie brauchen uns mehr denn je“, sagte Bildungsminister Abraham Iyambo gestern Nachmittag auf AZ-Nachfrage zum anhaltenden Ausstand der Pädagogen, die damit ihre Unzufriedenheit vor allem über die Gehälter zum Ausdruck bringen. Iyambo empfinde „Sympathie für die Lehrer, denn die ökonomische Situation ist nicht leicht“, führte er aus, machte aber klar: „Sie können nicht illegal streiken und sollten zudem warten, bis die Verhandlungen – die voll im Gange sind – abgeschlossen sind.“ Sehr verständnisvoll äußerte sich der Bildungsminister über die Lebenssituation vieler Lehrer. Dabei sei die Wohnsituation „eines der größten Probleme“. Pädagogen würden in Zelten oder bei Angehörigen schlafen, hätten nicht immer Strom- und Wasseranschluss und auch der Transport zur Schule und nach Hause sei ungenügend. Er werde sich weiter für die Lehrer einsetzen, könne aber keine Zusagen machen. „Es steht nicht in meiner Macht, eine Gehaltserhöhung zu beschließen; das ist Aufgabe eines Verhandlungsteams.“ Ein Hauptproblem sieht Iyambo in mangelnder Information. Es würden viele falsche Tatsachen behauptet, beispielsweise dass die Verhandlungen seit 2006 andauerten, obwohl diese erst im Juni 2012 begonnen hätten, so Iyambo. „Wir müssen den Lehrern zuhören und sie dann aufklären.“ Und: „Ich sage nicht, dass alles falsch ist, was sie sagen, aber wir müssen sie besser informieren.“ Indes haben Lehrer mehrerer Regionen und verschiedener Schulen (darunter die NPS) in Swakopmund angekündigt, heute dem Unterricht fern zu bleiben. Gestern Nachmittag hat auch Informationsminister Joel Kaapanda, flankiert vom Kabinettssekretär Frans Kapofi, alle Arbeitgeber und Arbeitnehmer aufgefordert, sich bei Arbeitsdisputen an legale Vorschriften zu halten: „Die Regierung weist den illegalen, unverantwortlichen Streik etlicher Lehrer entschieden zurück und fordert sie auf, die Zukunft der Schüler auf dem Herzen zu tragen und ohne Verzögerung in die Klassenzimmer zurückzukehren.“ Die Fortsetzung des illegalen Streiks werde die Regierung zwingen, über das Arbeitsgesetz einzugreifen. „Illegale Streikmaßnahmen genießen keinen Rechtsschutz“, gab Kaapanda zu verstehen. Die Regierung behalte sich das Recht vor, die Lehrer nach dem Gesetz zu disziplinieren. Nach einem Beispiel der Konsequenzen gefragt sagte Kaapanda: „Ohne Arbeit keinen Lohn.“ Der Informationsminister hat auch auf die laufenden Tarifverhandlungen zwischen der Regierung und den Gewerkschaften hingewiesen, die im Juni dieses Jahres ohne Abbruch begonnen hätten und im November abgeschlossen werden sollen. Ferner hob er die Gehaltsaufbesserung der unteren Lehrer- und Beamtenränge von 2009 bis 2012 hervor, zweimal hintereinander wurde ihr Gehalt um 14% und zuletzt um 10% aufgebessert, was über der Inflationsrate liege.

Eberhard Hofmann und Stefan Fischer

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Illegalen Streik der Lehrer in Nambia beenden.