Kriegsgefangenenlager Aus 1915-1919, von Johann Bruwer

Kriegsgefangenenlager Aus 1915-1919, von  Johann Bruwer. Namibia Wissenschaftliche Gesellschaft. 3. erweiterte Auflage. Windhoek, Namibia 2006. ISBN 9991640371 / ISBN 99916-40-37-1

Kriegsgefangenenlager Aus 1915-1919, von Johann Bruwer. Namibia Wissenschaftliche Gesellschaft. 3. erweiterte Auflage. Windhoek, Namibia 2006. ISBN 9991640371 / ISBN 99916-40-37-1

Bildauswahl aus: Kriegsgefangenenlager Aus 1915-1919, von  Johann Bruwer

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Kriegsgefangenenlager Aus 1915-1919, von Johann Bruwer. Die Errichtung, Führung und Schließung des Kriegsgefangenenlagers bei Aus in Südwestafrika.

[...] Etwas von der Stelle entfernt, an der man zu dem historischen Gelände abbiegt, steht ein Weißdornbaum (Acacia karroo). Gleich in der Nähe dieses Baumes ragt eine spitze Granitplatte 2,80 m aus der Erde. Dieser unbeschädigte Stein wurde 1985 mit großer Sorgfalt aus der näheren Umgebung an seinen neuen Platz neben dem Weißdornbaum gebracht. Die Steinplatte symbolisiert die Vergänglichkeit aller menschlichen Bauten, deren Ruinen auch heute noch auf dem Gelände zu sehen sind. Die leichte Anhöhe, die eine dieser Ruinen bildet, wurde dann auch als Standort für die Steinplatte gewählt. Am 25. Januar 1988 verstarb er kurz vor Vollendung seines 97. Lebensjahres. Die Bronzeplatte auf dem Stein zeigt das Reliefeines Schutztrupplers. Das Originalrelief, das sich auf Farm Lich-tenstein-Nord bei Windhoek (Eigentümer Herr U. Rusch) befindet und 9 cm bei 14,2 cm groß ist, wurde um 1929 von dem bekannten Hans Lich-tenecker gegossen. Erwurdeam26. Januar 1891 geboren und kämpfte während des Ersten Weltkrieges als Reservist in Südwestafrika unter deutscher Fahne gegen die Truppen der südafrikanischen Union. Der Rat für Nationale Denkmäler und der Traditionsverband ehemaliger Schutz- und Überseetruppen e.V. sind zusammen für die Erhaltung des Kriegsgefangenenlagers verantwortlich und dies wird auch auf der Bronzeplatte angegeben. Das Gelände des Kriegsgefangenenlagers wurde 1985 zum nationalen Denkmal erklärt. Am 3. August 1985, während einer Feier zum Gedenken der Errichtung des Lagers vor siebzig Jahren, wurde das Bronzerelief auf der Steinsäule enthüllt. Vertreter des Traditionsverbandes ehemaliger Schutz- und Überseetruppen, der Kameradschaft für deutsche Soldaten und des "Memorable Order of the Tin Hats" waren zugegen. Diese Vertreter legten auf dem Friedhof an den Gräbern der gestorbenen deutschen Kriegsgefangenen und Mitgliedern der Garnison des Lagers Kränze nieder. Am 9. Juli 1915 gehörte der Erste Weltkrieg für das ehemalige deutsche Schutzgebiet Südwestafrika der Vergangenheit an. An diesem Tag wurde bei Kilometer 500, nördlich von Otavi, der Kapitulationsvertrag unterzeichnet, infolgedessen sich die deutschen Truppen in Südwestafrika, die bei Khorab zusammengezogen waren, den Streitkräften der Union von Südafrika ergaben. General Louis Botha unterzeichnete den Vertrag im Namen der Streitkräfte der südafrikanischen Union, während Gouverneur Theodor Seitz und der deutsche Kriegsbefehlshaber, Oberstleutnant Victor Franke, im Namen der Deutschen unterschrieben. Infolge der Paragraphen 3 und 8 des Kapitulationsvertrages waren alle Unteroffiziere und Mannschaften der aktiven deutschen Truppe und der Landespolizei Kriegsgefangene bis in Europa und an anderen Fronten Frieden geschlossen wurde. Interessant an dem Vertrag ist, dass den Kriegsgefangenen gestattet wurde, ihre Handwaffen zu behalten. Es ist jedoch verständlich, dass dies nicht für Munition galt. Zuerst gab es in Südwestafrika zwei Kriegsgefangenenlager. In dem Lager bei Okanjande bei Otjiwarongo wurden ein paar Offiziere der aktiven deutschen Truppe und der Polizei gefangengehalten, da sie sich weigerten, bei ihrem Ehrenwort zu versprechen, dass sie nach ihrer Freilassung an einem bestimmten Ort ihrer eigenen Wahl wohnen würden. Es wurde beschlossen, ein paar Kilometer östlich von Aus, im Süden Südwestafrikas, ein Lager für die Unteroffiziere und Mannschaften der aktiven deutschen Truppe und der Landespolizei zu errichten. Dieser Beschluß hatte zur Folge, dass dieser einsame und abgelegene Teil dieses Landes in der Geschichte eine Rolle spielte, die noch heute unsere Phantasie fesselt und von uns bewundert wird. Zunächst wundert man sich, dass das Kriegsgefangenenlager ausgerechnet bei Aus errichtet wurde, vor allem da das Gebiet um das Dorf Halbwüste ist und die Namib jenseits der Hügel westlich von Aus beginnt. Aus war während des Südwestafrikafeldzuges für sowohl die deutschen Verteidiger als auch die südafrikanischen Angreifer strategisch sehr wichtig. Grund hierfür war, dass Aus (neben Seeheim) eine bedeutende Bahnstation an der Strecke zwischen Keetmanshoop und Lüderitz war. [...]

Dies ist ein Auszug aus: Kriegsgefangenenlager Aus 1915-1919, von  Johann Bruwer.

Buchtitel: Kriegsgefangenenlager Aus 1915-1919
Untertitel: Errichtung, Bestehen und Schließung des Kriegsgefangenenlagers bei Aus
Autor: Johann Bruwer
Verlag: Namibia Wissenschaftliche Gesellschaft
3. erweiterte Auflage. Windhoek, Namibia 2006
ISBN 9991640371 / ISBN 99916-40-37-1
Orignalbroschur, 15 x 21 cm, 40 Seiten, 30 sw-Fotos, 2 Karten, 1 Faltplan mit Panoramafoto

Bruwer, Johann im Namibiana-Buchangebot

Kriegsgefangenenlager Aus 1915-1919

Kriegsgefangenenlager Aus 1915-1919

Errichtung, Bestehen und Schließung des Kriegsgefangenenlagers bei Aus in der Zeit von 1915 bis 1919.

Prisoner of War Camp Aus 1915-1919

Prisoner of War Camp Aus 1915-1919

The establishment, operation and closure of the prisoner of war camp at Aus in South West Africa 1915 to 1919.