Auf Safari: Legendäre Afrikajäger von Alvensleben bis Zwilling, von Rolf D. Baldus et al.

Auf Safari: Legendäre Afrikajäger von Alvensleben bis Zwilling, von Rolf D. Baldus und Werner Schmitz. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG. 2. aktualisierte Auflage. Stuttgart, 2021. ISBN 9783440172650 / ISBN 978-3-440-17265-0

Auf Safari: Legendäre Afrikajäger von Alvensleben bis Zwilling, von Rolf D. Baldus und Werner Schmitz. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG. 2. aktualisierte Auflage. Stuttgart, 2021. ISBN 9783440172650 / ISBN 978-3-440-17265-0

Auf Safari: Legendäre Afrikajäger von Alvensleben bis Zwilling, von Rolf D. Baldus et al. Verlag: Kosmos. Stuttgart, 2014. ISBN 9783440140079 / ISBN 978-3-440-14007-9

Auf Safari: Legendäre Afrikajäger von Alvensleben bis Zwilling, von Rolf D. Baldus et al. Verlag: Kosmos. Stuttgart, 2014. ISBN 9783440140079 / ISBN 978-3-440-14007-9

Die Herausgeber Rolf D. Baldus und Werner Schmitz sowie zwölf weitere Jagdautoren haben die biographischen Beiträge zu 'Auf Safari' geschrieben. Angeführt wird die Liste von 223 Lebensläufen bekannter Afrikajäger von Werner von Alvensleben und endet mit Ernst Alexander Zwilling.

Rolf D. Baldus  

Wilhelm Mattenklodt: Der Freischütz auf der Flucht (von Michael Cosack)

Michael Cosack war langjährig journalistisch tätig, u. a. als Chefredakteur zweier Jagdzeitschriften. Sein besonderes jagdliches Interesse gilt Namibia, das er häufig bereist und bejagt hat. Wilhelm Mattenklodt war sein Urgroßonkel.

Sein Grabstein steht auf dem Friedhof in Swakopmund. Namenlos. Die Eisenplatte mit dem Epitaph hat kürzlich jemand geklaut. WILHELM MATTENKLODT / GEB. 20. MAI 1886 IN LIPPSTADT GEST. 4. JUNI 1931 IN SWAKOMUND / ER WAR EIN AUFRECHTER DEUTSCHER, stand darauf. Darüber ein Eisernes Kreuz. Willkommen in »Südwest«. Ein legendärer Jäger und Abenteurer ruht im Sand der Namib-Wüste. In seinem »geliebten Sonnenlande« hat der Westfale 4000 Tage und Nächte verbracht, die meisten davon auf der Flucht vor den Engländern. »Freischütz« nannte er sich damals, und es gelang ihm sogar, sich einen Pass auf diesen Namen zu besorgen. Die Deutschen in Südwest unterstützten den Flüchtling, wo und wie sie konnten. Wilhelm Mattenklodt hat nie geheiratet, eine Frau hätte in das Leben, das er führte, auch nicht gepasst. Dabei war er ein durchaus attraktiver Mann. »Ein schlanker, sehniger, noch junger Mensch, ganz unlaut und bescheiden.« So beschrieb ihn der Bestseller-Autor Hans Grimm. Mattenklodt und Grimm einte ein Ziel. Beide wollten unbedingt die im Ersten Weltkrieg verlorenen deutschen Kolonien wiederhaben. Grimm schrieb zu diesem Zwecke den Roman »Volk ohne Raum«, in dem Mattenklodt als »Jäger Mattink« eine Rolle spielt. Mattenklodt wiederum schloss sein eigenes Buch »Verlorene Heimat« mit dem Versprechen, »nicht zu ruhen und zu rasten, bis dies schöne Land wieder unser geworden ist«. Mit 22 Jahren treibt Wilhelm Mattenklodt die Suche nach Freiheit und Selbstverwirklichung nach Afrika. Das ihm zu enge Deutschland und das Hörensagen von den Weiten der deutschen Kolonie Südwestafrika bringen ihn dazu, Vater, Mutter und Geschwister zu verlassen. Er lässt sich sein Erbe, 18000 Reichsmark, auszahlen und reist 1908 per Schiff nach Swakopmund. Von dem Geld kauft Mattenklodt sich am 1. Juli 1909 die Farm »Leipzig« in der Nähe der Stadt Grootfontein, im Nordosten des Landes. »Leipzig« ist 5000 Hektar groß, hat einen Viehbestand von 60 Rindern, 40 Schafen, Enten und Hühnern. Das Farmland besteht hauptsächlich aus Gras- und Buschsteppe. Der Vorbesitzer, ein gewisser Grobler, hat ein einfaches Farmhaus unter Palmen gebaut, einen drei Hektar großen Maisacker angelegt und die Farm notdürftig erschlossen, was im Wesentlichen bedeutet, einen Brunnen zu bauen. Mattenklodt zahlt für die Farm mit allem Vieh 16000 Mark fast sein gesamtes Vermögen. »Leipzig« ist noch heute in Landkarten eingezeichnet. In der Rinde eines riesigen Affenbrotbaumes in der Nähe kann man Mattenklodts eingeschnitzten Namen lesen. In den nächsten Jahren baut der Neufarmer Ställe für Geflügel und Schafe, rodet weiteres Land, baut Tabak und Gemüse in seinem Garten an. Dabei muss er erst die Herstellung und Verarbeitung von Lehmziegeln erlernen. »Das Gefühl, ein Stück Wildnis zu Kulturland zu machen und auf eigener, freier Scholle zu wohnen, war stolz und erhebend«, erinnert er sich in seinem Buch. Finanziell kommt Mattenklodt nicht auf einen grünen Zweig. Deshalb nutzt er jede Gelegenheit, um durch Frachtfahrten mit seinem Ochsenkarren Geld zu verdienen. 500 Kilometer und mehr treibt er seine 20 Ochsen mit der »Schwipp«, der Ochsenpeitsche der Buren, durchs Land. Mehrere Monate dauern solche Touren. Auf ihnen lernt der Farmer das Land gut kennen - was später noch wichtig für ihn werden wird. Nebenbei geht Mattenklodt gern zur Jagd. Seine Farm hat einen guten Wildbestand. Vor allem Oryx, Kuhantilopen und Gnus jagt er - meist per Hetzjagd zu Pferde. Auch Elenantilopen, Leoparden, Geparden, Karakale, Hyänen und Schakale gibt es. Strauße, Warzenschweine und Ducker ziehen ebenfalls ihre Fährten auf »Leipzig«. »Die Jagd macht mir viel Freude«, schreibt Mattenklodt in seinen Erinnerungen. Dies ist umso erstaunlicher, als der junge Wilhelm in Deutschland nie zur Jagd gegangen ist. [...]

Dies ist ein Auszug aus dem Buch: Auf Safari: Legendäre Afrikajäger von Alvensleben bis Zwilling, von Rolf D. Baldus et al.

Titel: Auf Safari
Untertitel: Legendäre Afrikajäger von Alvensleben bis Zwilling
Herausgeber: Rolf D. Baldus, Werner Schmitz
Autoren: Rolf D. Baldus, Fiona Capstick, Brooke ChilversLubin, Michael Cosack, Eckhard Fuhr, Rudolf Hahn, Gert G. von Harling, Sven Herzog, Karl Lüönd, Johann Hendrik Mohr, Werner Schmitz, Hannes Siege, Ludwig Siege, Rudolf Winkelmayer
Verlag: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG
2. aktualisierte Auflage. Stuttgart, 2021
ISBN 9783440172650 / ISBN 978-3-440-17265-0
Kartoneinband, Schutzumschlag, 18 x 25 cm, 358 Seiten, zahlreiche Fotos

Baldus, Rolf D. und Schmitz, Werner im Namibiana-Buchangebot

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