10.11.2011

Südafrika erhält Quittung für demagogische Umtriebe

Südafrika erhält Quittung für demagogische Umtriebe. Einer der übelsten Hetzer Südafrikas: Julius Malema, ANC Youth League President.

Südafrika erhält Quittung für demagogische Umtriebe. Einer der übelsten Hetzer Südafrikas: Julius Malema, ANC Youth League President.

Die Ratingagentur Moody´s setzt Südafrika auf Code A3. Damit erhält die Regierung in Südafrika die Quittung für die von ihr geduldeten demagogische Umtriebe politischer Hasadeure.

Was haben Bahamas, Malaysia und Südafrika gemeinsam? Sie alle werden von der Ratingagentur Moody´s mit dem Code A3 eingestuft. Und was unterscheidet die drei Staaten? Nur für Südafrika ist die Aussicht von „stabil“ in „negativ“ geändert worden. Ein Schlag ins Gesicht für die stärkste Ökonomie auf dem Kontinent. Damit sind der Kaprepublik emotionsgesteuerter Aktionismus sowie mangelnde Konsequenz hinsichtlich der Wirtschaftsregulierung auf die Füße gefallen. Denn es gibt natürlich noch einen großen Unterschied bei dem genannten Ländertrio: Nur in Südafrika gibt es Gesetze und weitere Anstrengungen, die einen Teil der Bevölkerung – in dem Fall die farbigen Einwohner, also diejenigen, die zur Apartheid weniger Chancen hatten – nun bevorzugen (sollen).

Und genau darin liegt das Dilemma: Weil solche staatlichen Eingriffe und Regelungen mit einer Marktwirtschaft nicht vereinbar sind, weil sie mangels Erfolgen in den vergangenen Jahren nun mit Rufen nach Enteignung weißer Landbesitzer und Verstaatlichung von Privatunternehmen auf die Spitze getrieben und die Rufer nicht gebremst werden, weil derlei Begünstigungen auch eine schwarze und übersatte Oberschicht fördern und weil die Korruption weiter ausufert – um nur einige Gründe zu nennen –, verlieren Ökonomie und politische Führung Südafrikas an Ansehen und Vertrauen in der Welt. Vertrauen aber ist entscheidend für das internationale Kapital, das höchst sensibel reagiert.

Nun muss Südafrika die Suppe auslöffeln. Die Neubewertung des Ausblicks bedeute „tendenziell höhere Risikoaufschläge, also Zinsen, auf südafrikanische Staatsschulden, was möglicherweise zukünftig wiederum zu einem höheren Budget-Defizit führen kann“, erklärt Jens Kock, Partner von Deloitte & Touche. Und: „Das Vertrauen internationaler Investoren kann vermindert werden, was sich negativ auf Direktinvestitionen und/oder ausländische Kapitalanlagen (z.B. Aktien, Bonds) auswirken könnte.“ Zwar bestehe derzeit „kein Grund zur Panik“, weil die Zinsen – zum Beispiel die zehnjähriger Staatsanleihen – „auf einem historischen Tief“ stünden, dennoch dürfe sich der Trend nicht fortsetzen, gibt Kock zu bedenken.

Der Ökonom Klaus Schade kommentiert die aktuelle Entscheidung wie folgt: Diese zeige, „dass nationale Entwicklungen (politische und wirtschaftliche) international nicht nur zur Kenntnis, sondern verstärkt unter die Lupe genommen werden. Das hängt mit der Verschuldungssituation europäischer Länder zusammen, die Finanzinvestoren nervöser machen“. Und weiter: „Der Ruf nach Nationalisierung bestimmter Industrien in Südafrika hat Auswirkungen auf das Investitionsklima, da unklar ist, welchen Rückhalt diese Forderungen in der südafrikanischen Regierung tatsächlich hat.“ Südafrikas Politik hat es versäumt, populistischen Schreiern Paroli zu bieten und die eigene Richtung klar vorzugeben. Nun muss das Land mit der Konsequenz leben.

Autor: Stefan Fischer

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung Windhoek-Namibia, veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Südafrika erhält Quittung für demagogische Umtriebe.

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