04.03.2016

Namibias Umweltminister Pohamba Shifeta macht gegen Nashorn-Wilderei mobil

Namibias Umweltminister Pohamba Shifeta macht gegen Nashorn-Wilderei mobil.

Namibias Umweltminister Pohamba Shifeta macht gegen Nashorn-Wilderei mobil.

Namibias Umweltminister Pohamba Shifeta kündigte kürzlich verstärkte Maßnahmen gegen Nashorn-Wilderei und das Abschlachten der Dickhäuter im Etoscha Nationalpark an. Der Einsatz von Überwachungs-Drohnen soll dabei ebenso helfen wie regelmäßige Patrouillen an der Außengrenze des Parks.

Windhoek, Namibia:  Um die Nashörner im Etoscha-Nationalpark besser vor Wilderern zu schützen, wird der Einsatz von Drohnen zur Überwachung des Gebietes erwogen. Das kündigte Umweltminister Pohamba Pohamba Shifeta gestern in Windhoek an. „Diese Drohnen werden überall sein und noch in diesem Jahr eingesetzt“, sagte Pohamba Shifeta. Allerdings räumte er ein, dass noch rechtliche Aspekte geklärt werden müssten, weil das Recht auf Privatsphäre nicht verletzt werden dürfe. Der Umweltminister reagierte gestern auf die zu Wochenbeginn von der Polizei herausgegebene Statistik, wonach in diesem Jahr „34 gewilderte Nashornkadaver gefunden“ worden seien, davon 29 im Etoscha-Park und fünf am Palmwag-/Klip-Rivier in der Kunene-Region (AZ berichtete). Pohamba Shifeta stellte klar, dass sieben der 29 Etoscha-Kadaver aus diesem Jahr stammten bzw. die Tiere im Januar/Februar getötet worden seien. Die anderen Kadaver seien bis zu einem Jahr alt und teils älter. Die Tatsache, dass die Überreste erst jetzt entdeckt wurden, führte der Minister darauf zurück, dass vor kurzem im Park die Patrouillen ausgedehnt worden seien und auch zu Fuß stattfänden. „Die Situation ist immer noch unter Kontrolle“, sagte Pohamba Shifeta trotz der aktuellen Zahlen; das Ziel bestehe weiterhin darin, die Zahl der gewilderten Tiere auf null zu bringen. Dazu müsse noch enger mit den Nachbarn des Parkes zusammengearbeitet werden. Das Umweltministerium sei dazu im Gespräch mit den anliegenden Farmern. Diese sollen der Polizei Zutritt gewähren, wenn diese beispielsweise Verdächtige verfolgt, die auf Farmgebiet flüchten. Außerdem seien Nachbarfarmer aufgefordert, einen eigenen Zaun zur Abgrenzung ihres Geländes zu errichten und nicht den Parkzaun als gemeinsame Grenze zu nutzen. Zwischen beiden Zäunen soll dann ein Korridor bleiben, um Patrouillen durchzuühren. Pohamba Shifeta wies darauf hin, dass nicht nur die Innen-, sondern auch die Außengrenze des Parkes kontrolliert werden müsse. Besorgt und etwas hilflos zeigte sich Pohamba Shifeta angesichts eines juristischen Aspekts. So seien viele Verdächtige, die vergangenes Jahr festgenommen wurden, wieder auf Kaution frei gekommen. „Wir vermuten, dass sie ihrer alten Tätigkeit, also der Nashorn-Wilderei, nachgehen“, so der Minister. Man untersuche nun die Möglichkeit, die mutmaßlichen Kriminellen bei wiederholter Festnahme nicht mehr gehen zu lassen, sagte er. Während eines konzentrierten Einsatzes der Polizei waren von Mai bis November 2015 genau 75 Verdächtige verhaftet und 42 von ihnen unter dem Vorwurf der illegalen Jagd auf Nashörner angeklagt worden. Außerdem wurden 59 Gewehre sowie Munition konfisziert. Der Norden und Nordosten von Etoscha sei der „Hotspot“ der Wilderei; dort grenze der Park an kommunales Farmland, räumte der Minister ein. Er wies auf die wichtige Rolle der Öffentlichkeit hin, auf deren Hilfe man angewiesen sei. Informanten bräuchten keine Angst haben, weil deren „Identität geschützt“ werde, sagte er mit Verweis auf Fälle von versuchter Einschüchterung. Um einen Anreiz zu geben, sei die Belohnung für Informationen, die zur Verhaftung von Wilderern führe, von 30000 auf 60000 Namibia-Dollar angehoben worden. Pohamba Shifeta kündigte bei der Gelegenheit einen Führungswechsel bei der Anti-Wilderei-Einheit in Etoscha an: Anne-Marie Nainda, Polizei-Kommandeurin der Oshikoto-Region, habe zu Monatsbeginn die Leitung der Operation von Simeon Shindinge übernommen.

Stefan Fischer

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Namibias Umweltminister Pohamba Shifeta macht gegen Nashorn-Wilderei mobil.

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