23.08.2012

Air Namibia im Buchungschaos

Air Namibia im Buchungschaos. Am Hosea-Kutako-Flughafen wurden zahlreiche Passagiere nach Frankfurt zurückgewiesen.

Air Namibia im Buchungschaos. Am Hosea-Kutako-Flughafen wurden zahlreiche Passagiere nach Frankfurt zurückgewiesen.

Am Hosea-Kutako-Flughafen wurden zahlreiche Passagiere nach Frankfurt zurückgewiesen. Air Namibia gibt an, dass ein „Systemproblem“ zum Buchungschaos geführt hat. Ein Sonderflug von Windhoek nach Frankfurt ist für heute Nachmittag geplant.

Windhoek, Namibia: Wieder wurden am Dienstagabend über 50 Passagiere der Air Namibia abgewiesen, obwohl einige am Tag zuvor noch eine feste Zusage erhalten oder ihren Platz gebucht hatten und bereits am Morgen zum Flughafen gefahren waren. „Wir haben ein Problem in unserem System gehabt, wodurch zahlreiche Flüge überbucht wurden. Grundsätzlich haben wir keine Regeln, dass wir wie andere Fluglinien einen gewissen Prozentsatz überbuchen, da wir zu weit weg von anderen Flughäfen und –linien sind“, erklärte der Manager für Verkäufe und Vermarktung der Air Namibia, Wimpie van Vuuren. Die Fluggesellschaft sei dabei, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um die nötigen Überflug- und Landerechte zu bekommen, um heute Nachmittag eine Sondermaschine einzusetzen. „Wir wollen alle Passagiere nach Frankfurt bringen und anschließend niemanden mehr abweisen“, sagte van Vuuren, der in den vergangenen Tagen persönlich am Flugplatz war und versucht hatte, die Fluggäste zufrieden zu stellen und Lösungen zu finden. Zum Nachteil der Air Namibia waren die meisten anderen Fluglinien, die von Südafrika aus nach Frankfurt fliegen, in den vergangenen Tagen ebenfalls so gut wie ausgebucht, so van Vuuren. „Wir hatten unsere Plätze bereits seit geraumer Zeit gebucht und diese noch am Tag zuvor bestätigt bekommen. Sechs unserer Gruppe können fliegen, wir müssen hier bleiben“, sagten die belgischen Touristen Anna-Marie und Henri Vermeiren am Dienstagabend. Frustriert machte sich das Ehepaar auf die Suche nach einer Mitfahrgelegenheit nach Windhoek. Knapp eine Stunde später meldete sich Vermeiren bei der AZ und teilte mit, dass die Freunde an Bord des Air Namibia Airbus 340-300 wenige Minuten zuvor per SMS mitgeteilt hätten, dass beim Start vier Plätze in dem Flugzeug frei seien. „Dies zeugt von der Inkompetenz des Schalterpersonals, denn wir sind überzeugt, dass es sich um unsere gebuchten Plätze handelt“, sagte Henri Vermeiren. „Der Urlaub war fantastisch. Wir haben die Lodges und Wandertouren genossen, aber dieses Chaos hinterlässt einen bitteren Geschmack. Wir hatten geplant, dass wir einen Tag Pause haben, bevor die Jungs auf ein Ferienlager gehen, aber jetzt wird alles sehr knapp und stressig“, sagte Kristin Waeterloos, aus Brüssel. Zusammen mit Ehemann Thierry Reniér und den Söhnen Diego und Andréj hatten sie den halben Tag auf dem Hosea-Kutako-Flughafen verbracht, um dann letztendlich doch nicht mitfliegen zu können. „Wir haben umgebucht und fliegen morgen über Johannesburg nach Hause“, sagte Waeterloos am Dienstagabend, als die Familie darauf wartete, dass ein Bus von Air Namibia sie und zahlreiche weitere Passagiere, die ebenfalls nicht mitfliegen konnten, nach Windhoek in ein Hotel bringen würde. Alexandra Brüning, die am Montagabend nicht ihre langersehnte Reise antreten konnte (AZ berichtete), war am Dienstagabend endlich an Bord. Als sie jedoch an ihren Platz kam war dieser bereits belegt. „Nach langen Hin und Her habe ich dann doch einen Platz bekommen“, lautete die SMS kurz vor dem Start nach Frankfurt. Am Montagabend war ein Bus der Air Namibia mit Angestellten und abgewiesenen Passagieren an Bord in einen Unfall verwickelt, dessen Auslöser anscheinend ein Angestellter der Fluggesellschaft in einem Pkw war. „Heute Morgen um etwa 6.20 Uhr fuhr ich hinter dem Bus der Air Namibia. Der Fahrer hielt sich nicht einmal an die vorgeschriebene Geschwindigkeit, weder an die der Streckenabschnitte, noch an die Höchstgeschwindigkeit für Fahrzeuge die Personen transportieren“, sagte Ruth Schubert gestern Morgen. Als ein Geländewagen versuchte den Bus zu überholen, habe dieser ihn nicht vorbeigelassen und „eher noch Gas gegeben“.

Dirk Heinrich

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung Windhoek-Namibia, veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Air Namibia im Buchungschaos.

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