Das Hottentottenparadies, von Albert R. Uhlmann und Klaus-Dieter Gralow

Das Hottentottenparadies: Eine Erzählung von der Entdeckung der sagenumwobenen Diamantfelder Deutsch-Südwest-Afrikas, von Albert R. Uhlmann und Klaus-Dieter Gralow. Nordwest Media Verlagsgesellschaft mbH. Grevesmühlen, 2020. ISBN 9783946324423 / ISBN 978-3-94-632442-3

Das Hottentottenparadies: Eine Erzählung von der Entdeckung der sagenumwobenen Diamantfelder Deutsch-Südwest-Afrikas, von Albert R. Uhlmann und Klaus-Dieter Gralow. Nordwest Media Verlagsgesellschaft mbH. Grevesmühlen, 2020. ISBN 9783946324423 / ISBN 978-3-94-632442-3

Das Hottentottenparadies, von Albert R. Uhlmann und Klaus-Dieter Gralow, stellt, über die historische Erzählung des Albert R. Uhlmann, einen alten Namibia-Mythos vor, dessen Aufkärung eine nicht alltägliche Geschichte enthüllt.

Klaus-Dieter Gralow  

Einiges vorweg, oder was man wissen sollte

Ob Reichtum glücklich macht, oder nicht, soll ein jeder für sich selbst entscheiden. Tatsache ist, wo auch immer auf den Welt Reichtum geschaffen wird oder in irgend einer Weise ans Tageslicht kommt, gesellen sich bald Märchen und Legenden dazu. Sie begleiten uns seit Menschengedenken, stacheln unsere Fantasie an, lassen Abenteuerlust entstehen und entfachen nicht selten kriminelle Energie. Bis heute weiß keiner genau wie alt die ursprüngliche Legende vom „Hottentottenparadies" ist. Sicher jedoch ist die Tatsache, dass diese Bezeichnung eine Örtlichkeit in Namibia bestimmt, die immer wieder auch mit dem Namen „Buschmannsparadies" im Zusammenhang gebracht wurde. Vielleicht sind beide Bezeichnungen sogar irgendwie identisch und unterliegen lediglich der Ansicht, dass die ersten Weißen (Missionare und Händler), die das Gebiet der Namibwüste Anfang des 19. Jahrhunderts betraten, die dort lebenden Eingeborenen durch ihre anfangs noch nicht zu unterscheidende Schnalzlautsprache und Wirtschaftsweise der Bevölkerungsgruppe der San (Buschmänner) zuordneten. Erst später erkannten sie diese und die darüber hinaus gravierenden ethnischen Besonderheiten. Lebten die San vornehmlich in der Tradition umherschweifender Jäger und Sammler, so waren die Nama relativ sesshaft und besaßen bereits Vieh. Mit dem Namen „Buschmannsparadies" verbindet sich heute in Namibia eine hoch gelegene Grotte im Gebiet der Großen Spitzkoppe, die sich durch reiche Zeugnisse der prähistorischen Felsbildkunst auszeichnet. Der Ausdruck „Hottentottenparadies" dagegen ist bis heute fast ausschließlich nur als Name in Legenden überliefert. Blättern wir also nachfolgend ein wenig in alten Büchern und Aufzeichnungen und geistern der Legende hinterher. Dass die ersten Bewohner auf dem Gebiet des heutigen Namibias bereits vor hunderten, vielleicht sogar tausenden Jahren Bodenschätze gegen Nahrung oder für andere Dinge des täglichen Lebens eintauschten, ist durch die frühen Missionare und Handelsreisenden mehrfach in schriftlichen Quellen belegt. Dass sie aber auch bereits Gold und Diamanten zum Tausch anboten, wird in einer Geschichte der „Namafestung" IIKauchxalnas in den Großen Karasbergen im Südosten Namibias erzählt. Die San trieben demnach saisonal in der Umgebung der befestigten Siedlung regen Handel mit den Nama. Um Gold zu bekommen, lieferten sie angeblich Diamanten - woher sie kamen, wissen wir nicht. Das implizierte natürlich gleich Farinis Geschichte vom legendären Schatz der San in seinem Buch über die verlorene Stadt in der Kalahari. Bis heute noch nicht entdeckt, wurde sie in der neueren Literatur sogar mit IIKauchxalnas in Verbindung gebracht. Als im Jahr 1908 dann die ersten Diamanten in der Namib nahe Lüderitzbucht gefunden wurden, war bei vielen Menschen, die plötzlich zu Tausenden ins Land kamen, der Wunsch der Vater des Gedanken, Südwestafrika einmal als reiche Person zu verlassen. Haarsträubende Geschichten erzählten sich die abreisenden oder neu angekommenen Diamantensucher. Unermesslicher Reichtum sollte in der Wüste zu finden sein. Am nächtlichen Lagerfeuer in der Einöde der Namib träumten die Digger (Gold- und Diamantengräber) den Erzählungen nach. Aber auch die Eingeborenen berichteten ihnen über Plätze in der wasserlosen Dünenlandschaft, wo sich die „Sterne der Wüste" in schier unermesslichen Mengen finden sollten. Konnte man ihnen glauben? Dichtung und Wahrheit sind von je her des Menschen Freund und Feind und es liegt in seiner Natur, eher die Wahrheit zu verdrängen, bevor er sich sein „positives Weltbild" durcheinander bringen lässt. Und so zogen bald „Einzelkämpfer" oder finanziell gut ausgestattete Karawanen zu Hunderten den Legenden vom Reichtum hinterher. Viele dieser abenteuerlichen Gesellen verloren in der Auseinandersetzung mit den Unbilden der Natur ihr Leben und die, die lebend und nicht selten völlig mittellos wiederkamen, brachten neue Geschichten mit, Geschichten über Gold und Diamanten. Bereits vor 1830 verbreitete der US-amerikanische Segelkapitän und selbsternannte Forscher Benjamin Morrell erste Gerüchte über das „Hottentottenparadies". Irgendwo in der Namibwüste sollte es zu finden sein, erzählte er. Morrell erfuhr davon, als er mit dem Schiff das südliche Afrika umsegelte, an der südwestafrikanischen Küste an Land ging und dabei in Kontakt mit einigen an der Küste lebenden Menschen kam. Sein Ruf in der Fachwelt war damals jedoch umstritten. Man entlarvte zahlreiche Unwahrheiten in seinen Reisebeschreibungen, erhob Plagiatsvorwürfe und wies ihn von Ghostwritern verfasste Schriften nach. Im Februar 1909 unternahm der deutsche Schutztruppenoffizier Oberleutnant Walter Trenk eine Expedition in die Namib, durchquerte sie von Ost nach West und erreichte sein Ziel, den Atlantik. In seinem Expeditionsbericht ist zu lesen, dass auch ihm die Legende vom „Paradies" nicht unbekannt war. Er erwähnt es in seinem Reisebericht an vier Stellen: „In Hauchab (Plattklippe) fanden wir Leute, die in der Gegend nach Diamanten schürften. Von diesen wurde die Wasserstelle Mios genannt und als das sagenhafte ,Paradies bezeichnet. Der Irrtum wird dadurch entstanden sein, daß Buschleute von Bergen erzählt hätten, die weiß seien und, wenn die Sonne hinaufscheine, blendeten. Hauchab und Uri-Hauchab (weißer Hauchab) dürften vielleicht demnach als die sagenhaften Diamantberge anzusehen sein, die aber aus Quarz bestehen." An anderer Stelle heißt es: „Für die Diamantsucher sind diese Wasserstellen (gemeint z. B. Meob) das fragliche "Paradies in dem sie den eigentlichen Herd der Diamanten vermuten." Trenk schrieb weiter: „Daß in der Namib sich noch eine bewaffnete Hottentottenbande herumtrieb, glaubte ich nicht mehr. [...]"

Dies ist ein Auszug aus: Das Hottentottenparadies, von Albert R. Uhlmann und Klaus-Dieter Gralow.

Titel: Das Hottentottenparadies
Untertitel: Eine Erzählung von der Entdeckung der sagenumwobenen Diamantfelder Deutsch-Südwest-Afrikas.
Autoren: Albert R. Uhlmann; Klaus-Dieter Gralow
Illustrator: Norbert Folberger
Verlag: Nordwest Media Verlagsgesellschaft mbH
Grevesmühlen, 2020
ISBN 9783946324423 / ISBN 978-3-94-632442-3
Broschur, 17 x 24 cm, 170 Seiten, zahlreiche Abbildungen

Uhlmann, R. Albert und Gralow, Klaus-Dieter im Namibiana-Buchangebot

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