Hans Warncke

Hans Warncke (1871-1904) war ein deutscher Büchsenmacher, Frachtfahrer und Händler in Deutsch-Südwestafrika.

Hans Warncke (1871-1904) war ein deutscher Büchsenmacher, Frachtfahrer und Händler in Deutsch-Südwestafrika.

Hans Warncke wurde am 07.01.1871 als Sohn des Pastors Wilhelm Warncke in Neustrelitz geboren und wuchs mit seinen Geschwistern Else, Paul, Grete und Friedel im nahegelegenen Grünow auf. Bereits als Kind sehr naturverbunden, durchstreifte er Flure und Wälder und träumte davon, als Erwachsener auszuwandern und als Jäger seinen Unterhalt zu verdienen. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Neustrelitz absolvierte Hans Warncke zwischen 1889 und 1892 eine Lehre als Büchsenmacher und arbeitete einige Zeit als solcher in Berlin und Fürstenwalde. Mit der finanziellen Unterstützung seines Vaters wanderte er im Dezember 1893 nach Deutsch-Südwestafrika aus, wo er als Maurer, Wanderhändler und, wenige Wochen vor seinem Tod, als Farmer und Hausbesitzer auf Hamakari am Waterberg sein Auskommen und schließlich sein Glück fand. Am 14.01.1904 wurde Hans Warncke, als eines der 128 zivilen deutschen Opfer des Hereroaufstandes, auf Hamakari ermordet. Im Besitz der Familie Warncke sind 68 seiner Briefe an Eltern, Geschwister und Freunde, die von seiner Großnichte, Dagmar Zumbrunn-Warncke, und verlegt durch die Namibia Wissenschaftliche Gesellschaft, 2015 als Buch herausgegeben wurden. Bereits ab 1895 erschien eine achtteilige Reihe in der "Neustrelitzer Zeitung", die unter dem Titel "Hans Waffenschmied in Windhoek", durch seinen Vater für den Pressezweck etwas dramatisiert und ausgeschmückt, die Abenteuer und Erlebnisse des Sohnes der Stadt in der deutschen Kolonie abdruckte. Der Ermordung Hans Warnckes folgte ein ausführlicher Nachruf in der "Landeszeitung Neustrelitz". Der Wiederentdeckung Hans Warnckes durch die Nachfahren seines Bruders, Dr. Paul Warnke, folgte eine Reise der Familie nach Namibia, wo diese, sachkundig begleitet, auf die Suche nach Lebensspuren des Onkels in Südwestafrika gingen.