Seine große Freude. Friedrich von Bodelschwing und die Mission, von Gustav Menzel

Seine große Freude. Friedrich von Bodelschwing und die Mission, von Gustav Menzel. Verlag der Vereinigten Evangelischen Mission. Wuppertal, 1982. ISBN 3921900026 / ISBN 3-921900-02-6

Seine große Freude. Friedrich von Bodelschwing und die Mission, von Gustav Menzel. Verlag der Vereinigten Evangelischen Mission. Wuppertal, 1982. ISBN 3921900026 / ISBN 3-921900-02-6

Seine große Freude. Friedrich von Bodelschwing und die Mission, von Gustav Menzel. Friedrich Christian Carl von Bodelschwingh der Ältere (1831-1910) hatte bereits sein 60. Lebensjahr erreicht, als er sich 1890 auf das Wagnis einließ, mit der Evangelischen Missionsgesellschaft für Deutsch-Ostafrika zusammenzuarbeiten.

Gustav Menzel  

Verbindungen zu verschiedenen Missionen

[...] So geschah es, daß ein Basler Missionstraktat und ein Fest der Berliner Missionsgesellschaft Bodelschwingh bestimmten, Theologie zu studieren. Er begann damit in Basel, wo er neben seinem Studium an der Universität engste Verbindung mit dem Missionshaus hatte. Besonders sprachen ihn die Vorlesungen von Carl August Auberlen an. Dazu kamen die Stunden im Missionsseminar bei dem leitenden Inspektor Joseph Friedrich Josenhans und dem theologischen Lehrer Wolfgang Friedrich Gess. Auch sonst nahm er am Seminarleben teil, etwa an den sonntäglichen Missionsbibelstunden und an den „Familienabenden" im Missionshaus. Entscheidend war natürlich die Begegnung und Gemeinschaft mit dessen Schülern. Er schrieb selbst darüber in späteren Jahren (1893) an Gustav Warneck, Professor in Halle: „Ich war anderthalb Jahre Zögling des Missionshauses zu Basel und habe von jener Zeit her eine große Anzahl von innigsten Beziehungen mit indischen, afrikanischen und chinesischen Brüdern dieser Mission bewahrt." Sein Status im Seminar kann eigentlich nur der eines Gasthörers gewesen sein, da er nicht im Missionshaus, sondern in der Stadt wohnte. In der Missionsbiographie von Bodelschwingh kann seine Hausgehilfin Rösle Schwarz, deren Schwester mit einem Afrika-Missionar der Basler Mission verheiratet war, nicht unerwähnt bleiben: „Jede gute Nachricht vom Missionsfeld", so schrieb er über sie, „stimmte sie sichtlich fröhlich und jede schmerzliche empfand sie als Anklage gegen ihre Untreue in der Fürbitte." Durch sie kam es auch zu einer Begegnung mit der Tochter eines Gallaf-Fürsten, Pauline Fatme, die in Korntal getauft worden war. Christian Friedrich Spittler,8 der Gründer und Leiter von St. Chrischona, war ihr Taufpate. Dieser hätte Bodelschwingh brennend gern als Missionar nach Abessinien geschickt, erregte freilich damit den Zorn des Basler Missionsinspektors Josenhans, der Bodelschwingh seinerseits am liebsten für die Basler Mission ausgebildet gesehen hätte. Die Verbindung mit Basel blieb auch lebendig, als Bodelschwingh im Anschluß an die Basler Zeit im Sommer 1856 für ein Semester nach Erlangen ging. Bodelschwingh traf sich mit Josenhans am Himmelfahrtstag anläßlich der Aussendung seines schwäbischen Freundes Gottfried Hausser nach Indien. Als das Semester zu Ende war, begleitete er seinen Freund Johann Jakob Riggenbach, der mit einem Auswandererschiff nach Amerika fahren wollte. Das Ziel der gemeinsamen Reise war Bremen. Mit Riggenbach zusammen besuchte er unterwegs den Pfarrer von Bonnland bei Würzburg, den späteren Direktorder Rheinischen Mission, Friedrich Fabri, den er dann bei seinen Besuchen der Wuppertaler Festwoche wiedertreffen sollte. In Bremen war er Gast im Hause der Familie Vietor, die besonders eng mit der Norddeutschen Mission verbunden war. Daß er schließlich dem Drängen von Freunden nachgab und statt nach Indien nach Paris ging, hängt sicher damit zusammen, daß er die Arbeit dort auch vom Missionsauftrag her sah. Die Entscheidung fiel im Barmer Missionshaus, als er an einer Unterrichtsstunde von Hausvater Conrad Busch mit den Missionarskindern teilgenommen hatte: „Während ich ihn so herzlich mit den Kindern reden hörte", erzählte er, „stieg plötzlich in mir die Sehnsucht auf, ob ich nicht zunächst einmal Lehrer armer Kinder werden könnte, um dann zu merken, wie viel und wie wenig ich ihnen vom Glauben sagen konnte, ohne gegen mich selbst unwahr zu sein." Auch später hat er von Paris aus an den Wuppertaler Missionswochen teilgenommen. Seine Entscheidung, nach Paris zu gehen, wurde auch dadurch nicht ins Wanken gebracht, daß er, nachdem er Josenhans seinen Entschluß mitgeteilt hatte, vom Vorstand der Basler Mission eine Berufung als Missionar auf das Arbeitsgebiet Malabar (Indien) erhielt. Er schlug die Berufung aus, behielt sich aber vor, später noch nach Indien zu gehen. [...]

Dies ist ein Auszug aus: Seine große Freude. Friedrich von Bodelschwing und die Mission, von Gustav Menzel

Titel: Seine große Freude
Untertitel: Friedrich von Bodelschwing und die Mission
Autor: Gustav Menzel
Verlag: Verlag der Vereinigten Evangelischen Mission
Wuppertal, 1982
ISBN 3921900026 / ISBN 3-921900-02-6
Originalbroschur, 12 x 19, 48 Seiten, 8 sw-Fotos

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