Kolmanskuppe. Einst und jetzt, von Helga Kohl und Amy Schoeman

Kolmanskuppe. Einst und jetzt, von Helga Kohl und Amy Schoeman. Edition Namibia 10. Klaus Hess Verlag/Publishers. Windhoek; Göttingen, 2004. ISBN 9783933117175 / ISBN 978-3-933117-17-5

Kolmanskuppe. Einst und jetzt, von Helga Kohl und Amy Schoeman. Edition Namibia 10. Klaus Hess Verlag/Publishers. Windhoek; Göttingen, 2004. ISBN 9783933117175 / ISBN 978-3-933117-17-5

In dem folgenden Auszug lesen Sie das Vorwort Gino Nolis zu dem Bildband "Kolmanskuppe. Einst und jetzt" mit Fotografien von Helga Kohl und Texten von Amy Schoeman, alle drei gestandene Namibier.

Amy Schoeman  

Wenn es auch stimmen mag, dass die Gebäude der schon lange verblichenen Geisterstadt Kolmanskuppe heute nur noch eine Schale ihres früheren Wesens darstellen, so wecken sie immer noch wie an den Strand gespülte Meeresmuscheln eine Unzahl von Empfindungen durch kaleidoskopartige Stimmungsnuancen, die das wechselnde Tageslicht und das ewige Glätten des herumwirbelnden Sands hervorbringen. In diesem Buch werden wir auf den Spaziergang eines Wanderers durch Kolmanskuppe mitgenommen, zu dem Amys Text aus dem Wechsel der Gezeiten entstehende ruhige Mulden liefert, in denen sich eine lebendige Vergangenheit drängt, während Helga ihre Kamera wie einen Finger benutzt, um sowohl auf alte, übriggebliebene wie auch neu geschaffene Linien und Kurven zu deuten, ausgeschmückt mit Flecken von zarten Wüstenfarbtönen und kräftiger abbröckelnder Farbe, um die subtile Schönheit der leeren Hülsen der einstmals blühenden Stadt Kolmanskuppe zu enthüllen. Eine Schönheit, so schnell verloren in der raschen Gangart der heutigen Zeit, in der wir so bereitwillig über den Strand des Lebens vorwärts stürmen, die Augen auf unerreichbare Ziele jenseits des Horizonts gerichtet, während wir die Reichtümer zu unseren Füßen übersehen. (Gino Noli)

Kolmanskuppe: Aufstieg und Niedergang der Stadt: Historischer Ausblick auf die Diamantenindustrie in Namibia

Eines der erinnerungsträchtigsten Überbleibsel aus Namibias Vergangenheit ist die Geisterstadt Kolmanskuppe, die bekannteste mehrerer ehemaliger Diamantensiedlungen, die heute verlassen und verwitternd in der ständig wechselnden Sandlandschaft des Sperrgebiets liegt, dem abgelegenen Bereich, der in der deutschen Kolonialzeit dem Abbau und der Schürftätigkeit vorbehalten war. Die Siedlungen - Pomona, Bogenfels, Elisabethbucht und Charlottental - und Kolmanskuppe als Verwaltungszentrum der Diamantenindustrie, das sich schnell zu einem äußerst geschäftigen kleinen Ankerplatz deutscher Kultur und sozialen Lebens entwickelte, liegen zwischen Lüderitz und der Felsformation Bogenfels an Namibias südlicher Atiantikküste. Sie schössen blitzschnell aus dem Boden anfangs des 20. Jahrhunderts, als Folge der Entdeckung von Diamanten durch einen Bahnangestellten nahe der Bahnstation von Kolmanskuppe. In weniger als 40 Jahren blühten sie auf, brachten Vielen Ansehen und Macht, und verschwanden wieder. Kolmanskuppe in seiner Blütezeit wird wieder richtig lebendig in der folgenden Beschreibung von Spaziergängen am Sonntagnachmittag durch die Hauptstraße des Orts: „Modisch herausgeputzt in schön zugeschnittener Kleidung promenierten die besseren Hälften der Diamantenkönige durch den tiefen Sand, ihre linke Hand, meistens in Baumwollhandschuhen, hielt recht steif ihre lange Schleppe am Kleid, während die rechte Hand den mit Federn und Blumen verzierten Hut gegen den Druck des Windes festhielt." Heute wispert der Wind in den leeren Straßen, zerbrochenen Fenstern und offenen Türen, da die zerfallenden Gebäude und Maschinenanlagen der Minen allmählich in dem überall eindringenden Wüstensand versinken. Der Name Kolmanskuppe, Kolmanskoppe oder Kolmanskop kann auf einen Fuhrmann namens Johnny Coleman zurückverfolgt werden. Um die Jahrhundertwende wohnte er in Aus, einer winzigen Siedlung 125 km landeinwärts von Lüderitz. Ehe die Bahnlinie gebaut wurde, transportierte Coleman Waren von Keetmanshoop nach Lüderitz mit einem Ochsenwagen. Gewöhnlich ließ er seine Ochsen in der Nähe eines niederen Gneishügels oder „koppie" (Kuppe) grasen, auf der kleinen Anhöhe neben der Straße, von wo man das heutige Kolmanskuppe sehen kann. [...]

Dies ist ein Auszug aus: Kolmanskuppe. Einst und jetzt, von Helga Kohl und Amy Schoeman.

Titel: Kolmanskuppe. Einst und jetzt
Fotografien: Helga Kohl
Text: Amy Schoeman
Reihe: Edition Namibia 10
Klaus Hess Verlag/Publishers
Windhoek; Göttingen, 2004
ISBN 9783933117175 / ISBN 978-3-933117-17-5
Kartoneinband, 32 x 27 cm, 119 Seiten, 61 Farbfotografien

Kohl, Helga und Schoeman, Amy im Namibiana-Buchangebot

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"Einst und jetzt": faszinierende Serie großformatiger Fotografien der Geisterstadt Kolmannskuppe in Namibia.

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