Der Otjikotosee: Geschichte und Geheimnis, von Siegfried Agenbag

Der Otjikotosee: Geschichte und Geheimnis, von Siegfried Agenbag. Namibia Wissenschaftliche Gesellschaft. 4. Auflage, Windhoek 2004. ISBN 9991640223 / ISBN 99916-40-22-3

Der Otjikotosee: Geschichte und Geheimnis, von Siegfried Agenbag. Namibia Wissenschaftliche Gesellschaft. 4. Auflage, Windhoek 2004. ISBN 9991640223 / ISBN 99916-40-22-3

Impressionen vom Otjikotosee, von Funden aus der bodenlosen Tiefe und historischen Anlagen am Rand des Sees bei Tsumeb. (Der Otjikotosee: Geschichte und Geheimnis, von Siegfried Agenbag)

Impressionen vom Otjikotosee, von Funden aus der bodenlosen Tiefe und historischen Anlagen am Rand des Sees bei Tsumeb. (Der Otjikotosee: Geschichte und Geheimnis, von Siegfried Agenbag)

Siegfried Agenbag stellt unter dem Titel 'Der Otjikotosee: Geschichte und Geheimnis', Zahlen, Daten und Fakten über die Geschichte, Fauna, Flora und Nutzung des geheimnisumwitterten Sees in Namibia zusammen und klärt, so weit wie möglich, über Gerüchte und die Gefährlichkeit des natürlichen, wenig erforschten Gewässers auf.

Siegfried Agenbag  

Die Dampfmaschine und die dazugehörigen Pumpen wurden 1907 von der Firma M. Neuhaus in Luckenwalde, Deutschland, gebaut. Mittels einer Rohrleitung wurde das Wasser dann nach Tsumeb geleitet. Diese Leitung, 1907 gelegt, wird noch heute gebraucht, doch führt sie jetzt Trinkwasser von den Bohrlöchern in der Nähe Tsumebs zu den Häusern am Otjikotosee. Als Deutschland 1914 England den Krieg erklärte, war Namibia eine deutsche Kolonie. Die südafrikanische Union, in jenen Jahren noch Teil des britischen Reiches, erhielt von Großbritannien den Auftrag, in das damalige Deutsch-Südwestafrika einzumarschieren. Trotz der südafrikanischen Übermacht leistete die Schutztruppe ein Jahr lang Widerstand, war jedoch ständig auf dem Rückzug und wurde schließlich auf der Farm Khorab zwischen Otavi und Tsumeb von den südafrikanischen Truppen eingekreist. Insgesamt standen der Schutztruppe 28 deutsche Geschütze und 2 englische 13-Pfünder, die in der Schlacht bei Sandfontein erbeutet worden waren, zur Verfügung. Die Schutztruppler waren nicht bereit, den Südafrikanern diese Geschütze und ihre Munition zu überlassen; alles wurde auf Ochsenwagen zum Otjikotosee gebracht und in der Tiefe versenkt. Eine der erbeuteten Kanonen blieb jedoch auf einem Riff hängen und wurde 1916 von südafrikanischen Tauchern aus dem See geborgen. Diese Kanone wurde später im südafrikanischen Ostafrikafeldzug gegen Paul von Lettow-Vorbeck eingesetzt. Außerdem gelang es den Südafrikanern, folgende Ausrüstung zu bergen: 5 Kanonen, 3 Maschinenkanonen, 10 Munitionswagen (Protzen), 225 Zeitzünder, 85.725 Schuß Mauser-Munition, 1.522 Kupferkorditpatronen und 4.684 Granaten. Am 13. Juli 1970 entdeckten zwei Taucher aus Windhoek, die Herren de Bruin und van der Merwe, in einer Tiefe von 40 m etwas, das sie für eine Kanone hielten. Als der entdeckte Gegenstand jedoch am 16. August des gleichen Jahres mit der Unterstützung des Militärs geborgen wurde, stellte sich heraus, daß es sich um einen Munitionswagen handelte. Dieser Munitionswagen wurde unter der Aufsicht Herrn CG. Coetzees ins Staatsmuseum nach Windhoek gebracht. Im Oktober 1977 tauchten Mitglieder des Windhoeker Tauchclubs an derselben Stelle, an der de Bruin und van der Merwe den Munitionswagen gefunden hatten, und entdeckten dort eine weitere "Kanone", die sich später ebenfalls als Munitionswagen entpuppte. Diese Protze trug die Inschrift Krupp Essen A/R Nr. 3. Sie wurde auch nach Windhoek gebracht. Am 15. Dezember 1982 gelang es den bekannten Tauchern Boetie Scheun und Jörn Kempke mit der Unterstützung zweier Taucher aus Tsumeb, Phillipus Opperman und Tulio van der Merwe-Parreira, einen weiteren Munitionswagen zu heben; dieser trug die Inschrift FRIEDR. KRUPP. ESSEN Rhnl. Nr. 1. Damit waren die Versuche, die Geheimnisse des Otjikotosees zu lösen, jedoch noch nicht abgeschlossen. Drei Tsumeber Taucher, Phillipus Opperman, Tulio van der Merwe-Parreira und Rob de Koning, setzten ihre Suche nach weiteren Geschützen fort. Tulio van der Merwe-Parreira verlor einen Arm, als eine Kanone am 13. Mai 1983 vom Floß rutschte und sein Arm sich in einer Schlinge des stählernen Halteseils verfing. [...]

Dies ist ein Auszug aus dem Buch: Der Otjikotosee: Geschichte und Geheimnis, von Siegfried Agenbag.

Titel: Der Otjikotosee
Untertitel: Geschichte und Geheimnis
Autor: Siegfried Agenbag
Verlag: Namibia Wissenschaftliche Gesellschaft
4. Auflage, Windhoek 2004
ISBN 9991640223 / ISBN 99916-40-22-3
ISBN 9783936858549 / ISBN 978-3-936858-54-9
Broschur, 21 x 29 cm, 19 Seiten, 16 Abbildungen, Text: Deutsch / Englisch

Agenbag, Siegfried im Namibiana-Buchangebot

Lake Otjikoto. History and mystery

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