07.12.2011

Korruption in Namibia nimmt zu

Korruption in Namibia nimmt zu.

Korruption in Namibia nimmt zu.

Namibia ist in der Bewertung der Korruption von Platz 56. auf 57. gerutscht . Vorteilsnahme bleibt Alltag in Namibia und im südlichen Afrika.

Windhoek, Namibia: Namibia hat sich bei der Wahrnehmung der Korruption im globalen Vergleich leicht verschlechtert und ist vom 56. auf den 57. Platz gerutscht. Das geht aus dem jüngsten Bericht zum Korruptionsindex (Corruption Perceptions Index, CPI) von Transparency International (TI) hervor, der dieser Tage veröffentlicht wurde. In der Punktewertung erreicht Namibia 4,4 und bleibt somit gegenüber 2010 unverändert, wobei die Listung auf einer Skala von null (hoher Grad wahrgenommener Korruption) bis zehn Punkten (keine wahrgenommene Korruption) erfolgt. Im südlichen Afrika „belästigt Korruption weiterhin das tägliche Leben der Menschen“, urteilt Chantal Uwimana, Regionaldirektorin für Afrika und den Mittleren Osten, und nennt die Palette „vom Missmanagement in öffentlicher Bildung bis Machtmissbrauch der Polizei“. Die Verbindung „zwischen dem hohen Niveau der Korruption und den schwachen politischen und administrativen Institutionen“ sei klar, führt sie aus. Dennoch gebe es positive Entwicklungen. So sei Ruanda (Rang 49) „ein ermutigendes Beispiel“ dafür, welche Verbesserungen in kurzer Zeit möglich seien. Die aktuellen Ergebnisse könnten indes „eine Motivation für Regierungen und Einwohner gleichermaßen sein, die Korruption zu bekämpfen“, so Uwimana.

Indes kommt Kritik von Paulus Noa, Chef der Antikorruptionskommission (ACC) in Namibia. Das Ranking basiere offenbar auf einen politischen und wirtschaftlichen Stellenwert und reflektiere nicht die Situation vor Ort, sagte Noa gestern auf AZ-Nachfrage. Die Bewertungskriterien seien nicht nachvollziehbar, führte er aus. Angeführt wird der CPI 2011 von Neuseeland (9,5 Punkte), Dänemark (9,4), Finnland (9,4), Schweden (9,3) und Singapur (9,2). Deutschland landete auf dem 14. Rang. Unter 183 Staaten schneidet Botswana als das beste afrikanische Land ab und teilt sich den 32. Platz mit Portugal und Slowenien. Noch vor Namibia liegen die SADC-Staaten Mauritius (46.), Seychellen (50.), dahinter dann Südafrika (64.), Lesotho (77.), Sambia (91.), Swasiland (95.), Madagaskar, Malawi und Tansania (jeweils 100.), Mosambik (120.), Simbabwe (154.), Angola und DR Kongo (jeweils 168.). Das Schlusslicht auf Rang 182 bilden Nordkorea und Somalia. Den vollständigen Bericht kann man im Internet (www.transparency.org/cpi) nachlesen.

Autor: Stefan Fischer

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung Windhoek-Namibia, veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Korruption in Namibia nimmt zu.

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