Verjagt verweht vergessen. Die Hai||om und das Etoschagebiet, von Reinhard Friederich und Horst Lempp

Verjagt, verweht, vergessen. Die Hai||om und das Etoschagebiet, von Reinhard Friederich und Horst Lempp. Macmillan Education Namibia. Windhoek, Namibia 2009. ISBN 9789991609508 / ISBN 978-99916-0-950-8

Verjagt, verweht, vergessen. Die Hai||om und das Etoschagebiet, von Reinhard Friederich und Horst Lempp. Macmillan Education Namibia. Windhoek, Namibia 2009. ISBN 9789991609508 / ISBN 978-99916-0-950-8

Impressionen aus: Verjagt, verweht, vergessen. Die Hai||om und das Etoschagebiet, von Reinhard Friederich und Horst Lempp.

Impressionen aus: Verjagt, verweht, vergessen. Die Hai||om und das Etoschagebiet, von Reinhard Friederich und Horst Lempp.

Vorwort von Prof. Wilfrid Haacke zu: Verjagt, verweht, vergessen. Die Hai||om und das Etoschagebiet, von Reinhard Friederich und Horst Lempp.

Der besondere Reiz dieses Buches über die Hai\\om und ihren früheren Lebensraum im Etoschagebiet liegt darin, dass der Verfasser nicht als außenstehender Wissenschaftler schreibt, sondern schlicht als Landeskundiger, der mit der Lebensweise dieses Volkes so vertraut ist, wie es nur jemand sein kann, der die Sprache von Kind auf spricht. Somit ist das Buch zugänglich für die breiteste Leserschaft, frei von akademischem Diskurs und durch Theorie beschwerten Urteilen. Reinhard Friederich vermittelt dem Leser Einsichten, die heute anderswo kaum zu erlangen sind. Er bringt uns die ursprüngliche Lebensweise und das Schicksal der Hai\\om näher, indem er sie oft namentlich selbst zu Wort kommen lässt und durch Anekdoten die Beziehung zu ihrem verlorenen Heimatland, besonders den Wasserstellen in der Etoschapfanne, aufleben lässt. Durch die authentische Wiedergabe der Ortsnamen bekommen die europäischen Verstümmelungen der Namen wieder einen Sinn. Somit ist das Buch nicht nur für Besucher und völkerkundlich Interessierte informativ, sondern es kann auch innerhalb Namibias mehr Verständnis für diese weitgehend übersehene Bevölkerungsgruppe vermitteln. Die Beschreibungen der Gepflogenheiten haben ein besonderes Maß von Authentizität, da die Gewährsleute des Verfassers die letzten der Generation sind, die früher noch uneingeschränkt ein Jäger-Sammler-Dasein führen konnten. Die Hai\\om waren bis vor kurzem selbst in Namibia eine der am wenigsten bekannten Ethnien des Landes, da sie nicht unbedingt dem typischen „Buschman"-Image entsprechen und somit wenig Anreiz für die öffentlichen Medien boten. Auch von Ethnographen wurden sie kaum beachtet, als die allgemeine Aufmerksamkeit sich vor etwa fünfzig Jahren den „richtigen" Buschleuten der Kalahari und des Buschmannlandes zuzuwenden begann. Erst seit den letzten zehn Jahren erscheinen auch über die Hai\\om wissenschaftliche Veröffentlichungen. Der Verfasser folgt der allgemeinen Gepflogenheit, die Hai\\om als San zu bezeichnen. Ohne hier auf die Debatte einzugehen, dass der Begriff „Buschmann" oder „San" (besser: „Saan") als solcher kaum allgemeingültig definierbar ist, sollten die Leser zur Kenntnis nehmen, dass die Hai\\om sich schwer einordnen lassen - eine „ethnographische Anomalie" darstellen. In der Tat haben sie eine Jäger-Sammler Existenz geführt; sprachlich gehören sie aber nicht zu jenen „klassischen" San, die Nord-Khoesan-Sprachen wie IXun oder Ju\(hoansi sprechen. Die Hai\\om-Dialekte gehören zu Khoekhoegowab, der Sprache, die von den Nama und Dama gesprochen wird und zur Familie der Zentral-Khoesan-Sprachen gehört. Die Hai\\om-Dialekte stellen ein wichtiges historisches Bindeglied dar zu den Sprachen der Jäger-Sammler in Zentral-Botswana, wie etwa den Naro bei Ghanzi, die auch Zentral-Khoesan-Sprachen sprechen. Die Sprache der negriden Dama muß dem Hai\\om sehr viel näher gestanden haben, bevor die Dama sich nach Einwanderung der Nama in den zentralen Berührungsgebieten Namibias mehr den Nama-Dialekten anglichen. Die Ha/||om-Dialekte liefern den Beweis, dass die Dama ihre Muttersprache nicht von den Nama übernommen haben können, wie allgemein behauptet wird, sondern schon vor dem Kontakt mit den Nama Khoekhoegowab-Dialekte gesprochen haben müssen. Die Ha/||om-Dialekte werden graduell von Osten nach Westen den heutigen Dama-Dialekten immer ähnlicher, ebenso wie der körperliche Typus vom Saiden, kleinen und hellhäutigen Typ des Ostens (Namutoni) im Westen (Outjo) immer mehr zum negriden, großen und dunklen Typ des Dama überwechselt. Es ist also fragwürdig, die hybriden Hai\\om als „San" zu etikettieren. Man sollte sie schlicht als „Hai\\om" anerkennen und von der kolonialen Gepflogenheit, Ethnien einer gesellschaftlichen Zuschreibung unterzuordnen, absehen. Mag dieses Buch dazu beitragen, dass diese Menschen als vollwertige Bürger Namibias verstanden werden.

Wilfrid Haacke, Professor für Afrikanische Sprachen, Universität von Namibia

Dies ist ein Auszug aus: Verjagt, verweht, vergessen. Die Hai||om und das Etoschagebiet, von Reinhard Friederich und Horst Lempp.

Titel: Verjagt, verweht, vergessen
Untertitel: Die Hai||om und das Etoschagebiet
Autoren: Reinhard Friederich; Horst Lempp; Ingrid Lempp
Gestaltung: Ingrid Lempp
Verlag: Macmillan Education Namibia
Windhoek, Namibia 2009
ISBN 9789991609508 / ISBN 978-99916-0-950-8
Kartoneinband, 17 x 23 cm, 465 Seiten, 412 Abbildungen, 10 Karten

Friederich, Reinhard und Lempp, Horst im Namibiana-Buchangebot

Verjagt verweht vergessen. Die Hai||om und das Etoschagebiet

Verjagt verweht vergessen. Die Hai||om und das Etoschagebiet

Verjagt, verweht, vergessen steht sinnbildlich für das Schicksal des aussterbenden Volkes der Hai||om, das einst im Etoschagebiet Namibias ansässig war.

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