Die Postgeschichte der Marianen 1899-1914, von Carsten Brekenfeld, Michael Jäschke-Lantelme und Dr. Peter Provinsky

Die Postgeschichte der Marianen 1899-1914, von Carsten Brekenfeld, Michael Jäschke-Lantelme und Dr. Peter Provinsky. Schriften zur Deutschen Kolonialphilatelie und Kolonialgeschichte, Band 9. Arbeitsgemeinschaft der Sammler deutscher Kolonialpostwertzeichen e.V. Berlin, 2022.

Die Postgeschichte der Marianen 1899-1914, von Carsten Brekenfeld, Michael Jäschke-Lantelme und Dr. Peter Provinsky. Schriften zur Deutschen Kolonialphilatelie und Kolonialgeschichte, Band 9. Arbeitsgemeinschaft der Sammler deutscher Kolonialpostwertzeichen e.V. Berlin, 2022.

Die Postgeschichte der Marianen 1899-1914, von Carsten Brekenfeld, Michael Jäschke-Lantelme und Dr. Peter Provinsky. Aus dem Vorwort und der Einleitung.

1. Vorwort

Die Marianen zählen für viele Sammler der Briefmarken und Entwertungen der ehemaligen deutschen Auslandspostämter und Kolonien zu den eher unattraktiven Gebieten. Dies hat sicher verschiedene Gründe. Insbesondere dürften wohl die Marken der Aufdruck-Ausgaben (Michel-Nr. 11-61 und 1 II - 6 II) dafür verantwortlich sein. Die Michel-Nr. 11-61 sind aufgrund ihrer geringen Auflagenhöhe selten, zudem ist bedarfsgebrauchte Post bei beiden Aufdruck-Ausgaben kaum vorhanden. Außerdem, und das dürfte wohl der wesentlichste Punkt sein, sind diese Ausgaben wie keine anderen innerhalb der ehemaligen deutschen Auslandspostämter und Kolonien durch nicht zeitgerechte Entwertungen belastet. Wenn auch bei anderen Gebieten, wie z.B. bei der Aushilfsausgabe von Tientsin, der Auslandspostanstalt Lamu oder der Aufdruckausgabe der Marshall-Inseln, vor- und rückdatierte Entwertungen vorkommen, so besteht wohl bei keiner anderen Markenausgabe einer ehemaligen deutschen Kolonie ein derart krasses Missverhältnis zwischen verhältnismäßig wenigen zeitgerecht angebrachten Entwertungen einerseits und einer großen Masse von gebrauchten Marken, die mit einem willkürlich vor- oder rückdatierten Stempel entwertet wurden, andererseits. Die Frage, wie die Entwertungen der Marianen zu systematisieren und hinsichtlich der Frage, ob der Stempel zeitgerecht abgeschlagen wurde, zu beurteilen sind, beschäftigt namhafte Philatelisten bereits seit mehr als einhundert Jahren. Die jüngste umfassendere Veröffentlichung zu diesem Thema stammt von Ernst Einfeldt aus dem Jahr 1995. Die letzte komplette Bearbeitung des Sammelgebiets Marianen unter deutscher Verwaltung stammt von Dr. Heinrich Wittmann im Rahmen des Friedemann/Wittmann-Handbuchs aus 1988. Da sich auch im Rahmen der Neubearbeitung der deutschen Auslandspostämter und Kolonien im Michel-Katalog 2006 eine einheitliche Sorteneinteilung für nicht zeitgerechte Entwertungen herausgebildet hat, bot es sich zunächst an, eine entsprechend aktualisierte Darstellung der Entwertungsdaten und Sorten der Aufdruck-Ausgabe zu veröffentlichen. Schon relativ bald nach Beginn der Arbeit stellte sich allerdings heraus, dass der Schritt zu einem kompletten Handbuch der Postwertzeichen und Entwertungen der Marianen insgesamt nicht besonders groß ist. Auch hätte eine reine Überarbeitung des von Ernst Einfeldt herausgegeben Heftes das Sammelgebiet auf die Beurteilung der Entwertungen der Jahre 1899-1901 reduziert. Dieses Handbuch soll zeigen, dass die Marianen in der Zeit der deutschen Verwaltung als Sammelgebiet deutlich mehr zu bieten haben als die Sorteneinteilung der Entwertungen zwischen 1899 und 1901.

2.1 Politische und postgeschichtliche Entwicklung der (Nord-) Marianen in deutscher Kolonialzeit

Nachdem das Kriegsschiff „SMS Arcona" Ende 1898 in geheimer Mission eine Erkundungsreise durch das Gebiet der damals spanischen Karolinen und Marianen unternommen hatte, stellte Vizeadmiral Otto von Diederichs, der Oberkommandierende der Kreuzerdivision des Ostasiatischen Kreuzergeschwaders, dem Bericht des Kommandanten des Kriegsschiffes vom 29. Oktober 1898 ein kurzes Schreiben an das Oberkommando der Marine in Berlin voran. Er sah sich genötigt, die deutschen Erwerbsinteressen vorsichtig zu kommentieren. Ihm war bewusst, dass Wilhelm II. großen Wert auf die Ausdehnung deutscher Besitzansprüche im Pazifik legte und längst Geheimverhandlungen mit Spanien über den Abschluss eines Kaufvertrages hinsichtlich der nicht von den Vereinigten Staaten von Amerika beanspruchten Gebiete des spanischen Kolonialbesitzes im Pazifik führte. So schrieb von Diederichs, dass er den Erwerb der Karolinen und Marianen von Spanien zwar befürworte, aber nur „zur Ergänzung unseres jetzigen Besitzes in der Südsee - vor allem aber wegen der Anlegung von Kohlenstationen und Stützpunkten, deren wir... bedürfen. Schlimmstenfalls würden die Inseln gelegentlich als Tauschobjekt zu verwenden sein." Dem fügte der Kommandierende Admiral im Oberkommando der Marine in Berlin, Admiral von Knorr, hinzu, dass „die Karolinen in wirtschaftlicher Beziehung zu klein, in militärischer Beziehung zu weit abgelegen" wären, „als daß sie einen besonders werthvollen Kolonialbesitz an sich darstellen könnten ..." [...]

Dies ist ein Auszug aus: Die Postgeschichte der Marianen 1899-1914, von Carsten Brekenfeld, Michael Jäschke-Lantelme und Dr. Peter Provinsky.

Titel: Die Postgeschichte der Marianen 1899–1914
Autoren: Carsten Brekenfeld, Michael Jäschke-Lantelme, Dr. Peter Provinsky
Reihe: Schriften zur Deutschen Kolonialphilatelie und Kolonialgeschichte, Band 9
Herausgegeber: Arbeitsgemeinschaft der Sammler deutscher Kolonialpostwertzeichen e.V.
Berlin, 2022
ISBN: keine
Broschur, 17 x 24 cm, 140 Seiten, zahlreiche sw- und Farbabbildungen

Brekenfeld, Carsten und Jäschke-Lantelme, Michael und Provinsky, Peter im Namibiana-Buchangebot

Die Postgeschichte der Marianen 1899-1914

Die Postgeschichte der Marianen 1899-1914

Die Postgeschichte der Marianen 1899-1914. Eine umfassende Information zu einem kleinen kolonialen Sammelgebiet.