Max Schmidt

Max Schmidt war ein evangelischer Militärgeistlicher der Kaiserlichen Schutztruppe für Südwestafrika und Autor.

Max Schmidt war ein evangelischer Militärgeistlicher der Kaiserlichen Schutztruppe für Südwestafrika und Autor.

Max Schmidt war ein evangelischer Militärgeistlicher der Kaiserlichen Schutztruppe für Südwestafrika und Autor.

Max Schmidt wurde am 13.03.1864 als Sohn des Mühlenbauers Friedrich Schmidt in Stargard (Pommern) geboren. In Stargard besuchte er die Stadtschule und absolvierte sein Abitur am Gymnasium in Neubrandenburg. Ab dem Jahr 1881 studierte Max Schmidt in Breslau, Leipzig und Erlangen, arbeitete dann als Privatlehrer in Brandenburg, Sachsen und Schleswig-Holstein und, ab dem Weihnachten 1889, als Hilfslehrer an der Realschule im mecklenburgischen Neustrelitz. Ab dem September 1890 fand er Anstellung als Lehrer an der dortigen Höheren Mädchenschule und, genau ein Jahr später, an der Realschule von Schönberg bei Travemünde. Zu Weihnachten 1892 kehrte Max Schmidt wieder nach Neustrelitz zurück und trat eine Stelle als Hilfsprediger und Militärgeistlicher an, die er bis 1896 innehatte und dann als Divisionspfarrer nach Düsseldorf berufen wurde. Noch im selben Jahr wurde Max Schmidt nach Breslau versetzt, 1899 nach Berlin und nahm von Juli 1900 bis November 1901 als Felddivisionspfarrer mit dem ostasiatischen Expeditionskorps an der Niederschlagung des Boxer-Aufstandes teil. Zurückgekehrt, wurde er ab dem Dezember 1901 als Divisionspfarrer in Braunschweig eingesetzt. Im Sommer 1904 reiste Max Schmidt als Felddivisionsprediger nach Deutsch-Südwestafrika und besaß, anders als die meisten jungen Freiwilligen, die 1904 in aller Eile zur Niederschlagung des Hereroaufstandes nach Südwestafrika eingeschifft wurden, sowohl Auslands- als auch Kriegserfahrung. In der Folge erlebte der evangelische Geistliche den Krieg zwischen Herero und der Schutztruppe mit allen seinen Härten und Elend, die dieser für beide Seiten brachte. Neben dem dreitägigen Gefecht von Groß-Nabas, war Max Schmidt beim Marsch zum Waterberg, den verstreut findenen Einzelgefechten dort und bei der Wochen später versuchten Verfolgung der Herero ins Sandveld zugegen. In der Zeit bis zu seiner Abberufung im Jahr 1905 lernte er zahlreiche Persönlichkeiten der Schutztruppe, der Mission, der angestammten und der weißen Gesellschaft kennen. Entschlüsse zu Sparmaßnahmen im Reich führten dazu, daß die seelsorgerische Betreuung der militärischen Einheiten in Südwestafrika künftig in die Hände der Missionseinrichtungen der Konfessionen gelegt und die Militärgeistlichen abberufen wurden. Nach seiner Rückkehr im Juni 1905 schrieb Max Schmidt seine ausführlichen Erinnerungen an Südwestafrika, die 1907 herausgegeben wurden. Im selben Jahr erhielt er eine neue Verwendung als evangelischer Divisionspfarrer bei der 1. Garde-Division in Berlin. Ab 1908 wurde er zum Garnisonspfarrer in Potsdam mit dem Titel und Charakter eines Hofpredigers ernannt. Von 1911 bis 1923 war Max Schmidt Pfarrer an der Leipziger Nikolaikirche. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Jahr 1914 wurde er als Feldgeistlicher Kaiser Wilhelm II. in das Hauptquartier des Großen Generalstabes berufen, wurde jedoch, da er bereits zur 19. Ersatz-Division eingezogen worden war, bei dieser belassen und diente dort von 1914-1918. Nach den Recherchen von Werner Tabel hat Schmidt den Ersten Weltkrieg als Feldgeistlicher der 12. Infanterie-Division mitgemacht. Erst zum Ende seines Lebens findet sich seine Spur wieder: Max Schmidt verstarb am 09.10.1925 in Leipzig, wo er nach dem Krieg zur Gemeinde St. Nikolai zurückgekehrt war. Der Autor Wilhelm Stieda veröffentlichte 1930 ein (bislang nicht aufzufindendes) Gedenkblatt (Hofprediger D. Max Schmidt, Pfarrer an St. Nikolai in Leipzig) über ihn in dem Jahbuch: Das Jahr des Herrn. Kirchliches Jahrbuch für die evangelischen Gemeinden Leipzigs, 1930. In den gesammelten Erinnerungen ehemaliger Schutztruppler Deutsche Reiter in Südwest. Selbst-Erlebnisse aus den Kämpfen in Deutsch-Südwestafrika von Friedrich Freiherr von Dincklage-Campe, heben unterschiedliche Autoren das offene, tatkräftige und kameradschaftliche Verhalten von Max Schmidt hervor.

Literatur von Max Schmidt:

  • Geleitbuch für junge und alte Soldaten (Groß-Lichterfelde, 1900)
  • Warum sind wir Christen? Predigten für Denkende und Suchende (Groß-Lichterfelde, o. J.)
  • Aus unserem Kriegsleben in Südwestafrika. Erlebnisse und Erfahrungen, (Groß-Lichterfelde 1907)

Schmidt, Max im Namibiana-Buchangebot

Aus unserem Kriegsleben in Südwestafrika

Aus unserem Kriegsleben in Südwestafrika

Erfahrungen im Kriegsleben von Max Schmidt, Divisionspfarrer in der Kaiserlichen Schutztruppe für Südwestafrika (1904/1905).