Hans Paasche

Hans Paasche (1881-1920) war ein deutscher Marineoffizier in Deutsch-Ostafrika und späterer Pazifist. Hier mit seiner Ehefrau Ellen Witting.

Hans Paasche (1881-1920) war ein deutscher Marineoffizier in Deutsch-Ostafrika und späterer Pazifist. Hier mit seiner Ehefrau Ellen Witting.

Hans Paasche (1881-1920) war ein deutscher Marineoffizier in Deutsch-Ostafrika und späterer Pazifist.

Hans Paasche wurde am 03.04.1881 in Rostock geboren, legte sein Abitur in Berlin ab und schlug ab 1900 eine Laufbahn als Marineoffizier ein. Im Rang eines Oberleutnants zur See diente er ab 1904 unter dem Kommando der Schutztruppe in Deutsch-Ostafrika und war an der Niederschlagung des Maji-Maji-Aufstands beteiligt. Zunehmend kritisierte Hans Paasche dort die Kolonial- und Militärpolitik des Deutschen Reiches in der Kolonie und wurde, nachdem er an Malaria erkrankte, nach Deutschland zurückverlegt. Dort provozierte er seine Entlassung aus dem Militärdienst, die 1909 erfolgte. Im selben Jahr heiratete Hans Paasche die aus wohlhabenden Verhältnissen stammende Ellen Witting, mit der er die Hochzeitsreise ins östliche Afrika und an die Quellen des Weißen Nils unternahm. Ellen Paasche war die erste Europäerin in dieser Region und lebte von 1909 bis 1910 mit Ihrem Ehemann am Viktoriasee. Zurück in der Heimat entwickelte Hans Paasche starke kulturelle und politische und weltanschauliche Aktivitäten radikaldemokratischer bzw. sozialistischer Prägung, schrieb sein berühmtes sozialkritisches Werk Die Forschungsreise des Afrikaners Lukanga Mukara ins innerste Deutschland, das erst 1921, ein Jahr nach seinem Tod erscheinen sollte. Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde er als Marineoffizier eingezogen, bereits 1916, als nicht tragbar, jedoch wieder aus dem Dienst entlassen. Der vierfache Vater lebte fortan auf dem  östlich der Oder im Kreis Filehne gelegenen Gut der Familie, Waldfrieden. Weitere radikale politische Aktivitäten brachten Hans Paasche eine Anklage wegen Hochverrats ein, die mit der Einweisung Passches in eine Berliner Nervenheilanstalt beigelegt wurde. Daraus befreiten ihn im November 1918 revoltierende Matrosen um ihn in den Reichstag zu bringen, wo er in den Vollzugsrat der Arbeiter- und Soldatenräte gewählt wurde. Im Dezember 1918 starb seine Frau an der damals grassierenden Spanischen Grippe. Während sich Verwandte um seine Kinder kümmerten, setzte der zwischenzeitlich kommunistisch orientierte Hans Paasche, die Arbeiter- und Soldatenräte war inzwischen weitgehend entmachtet, seine politische Tätigkeit in der Region seines Gutes fort und wurde dort am 21.05.1920 von Angehörigen des Reichswehr-Schutzregimentes 4 unter ungeklärten Umständen erschossen. Er wurde auf seinem Gut beerdigt, wo sein Grab im jahr 2005, heute auf polnischem Staatsgebiet gelegen, zur Gedenkstätte der europäischen Verständigung hergerichtet wurde.


Paasche, Hans im Namibiana-Buchangebot

De Entdecker-Fohrt vun den Afrikaner Lukanga Mukara na den binnersten Part vun Düütschland

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Op Plattdüütsch vertellt: De Entdecker-Fohrt vun den Afrikaner Lukanga Mukara na den binnersten Part vun Düütschland.

Die Forschungsreise des Afrikaners Lukanga Mukara ins innerste Deutschland

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Die fiktive Forschungsreise des Afrikaners Lukanga Mukara ins innerste Deutschland ist in neun Briefen nach seiner Heimat beschrieben.