David Neckschies
David Neckschies (????-????) war ein deutscher Lokführer, Goldsucher, Schutztruppler und Großwildjäger in Portugiesisch-Ostafrika, Njassaland und Deutsch-Ostafrika.
David Neckschies stammte gebürtig aus dem ostpreußischen Landesteil Memelgebiet (auch: Memelland). Leider haben wir für seine Kurzbiographie keinerlei Belege oder Spuren finden können und können hier nur bereits bekannte Einschätzungen wiedergeben. Der Geburtsjahrgang von David Neckschies wird um 1875 vermutet, wie ihn sein Lebensweg nach Ostafrika führte ist derzeit unbekannt. Etwa ab 1899 bis etwa 1904 arbeitete der wohl aus einfachen Verhältnissen stammende Ostpreuße als Heizer und Lokführer für die englische Beira-Mashonaland Railway und fuhr die Strecke von Beira in Portugiesisch-Ostafrika, dem heutigen Mosambik, Umtali, Salisbury, Gwelo und Bulawayo in Nord-Rhodesien. Angeregt durch den abenteuerlichen Lebenswandel des mit ihm befreundeten britischen Großwildjägers Collingwood, einem Nachkommen des englischen Seehelden von Trafalgar, Admiral Cuthbert Collingwood, schloß er sich diesem an und jagte mit ihm entlang der nach Beira führenden Bahnlinie auf Elfenbein, Trophäen und Fleisch, für die in der Hauptstadt gute Absatzmöglichkeiten bestanden. Nach dem Tode Collingwoods im April 1904, versuchte sich David Neckschies unter finanziellen Verlusten als Goldsucher in Rhodesien, ging daraufhin um 1907 nach Deutsch-Ostafrika, wo er für die Dauer eines Jahres beim Bau der Zentralbahn als Lokführer tätig war. Von ca. 1908 bis etwa 1913 unternahm David Neckschies Jagdzüge, die ihn nach Njassaland (Malawi), Portugiesisch-Ostafrika und Deutsch-Ostafrika führten. Als er in Portugiesisch-Ostafrika wegen Verstoßes gegen das Jagdgesetz gesucht wurde und auch in der deutschen Kolonie die Jagdgesetze verschärft worden waren, verlegte sich David Neckschies recht erfolgreich auf die Küstenfischerei bei Lindi. Als im Zuge des Ersten Weltkrieges im August 1914 auch in der deutschen Kolonie die Mobilmachung ausgerufen wurde, meldete sich der Großwildjäger in Lindi als Freiwilliger zur Kaiserlichen Schutztruppe und kämpfte unter Paul von Lettow-Vorbeck gegen die englischen Streitkräfte. 1917 geriet er, fieberkrank in einem Lazarett zurückgelassen, in Kriegsgefangenschaft. Vermutlich wurde David Neckschies später in das britische Internierungslager Camp Ahmednagar nach Indien verlegt, von wo er, sicherlich mit anderen deutschen Kriegsgefangenen, im November 1919 mit dem türkischen Transportschiff „Gülcemal" in seine deutsche Heimat verbracht wurde. Dort schlug er sich als Fabrikarbeiter durch und schrieb zwischen 1923 und 1928 drei Bücher über seine Erlebnisse in Ostafrika. Danach verliert sich seine Spur.
Anmerkung: Wir sind für ergänzende und berichtigende Hinweise dankbar.
Literatur von David Neckschies:
- Safarizauber. Jagdabenteuer in afrikanischer Wildnis (Verlag Georg Westermann, 1923; 2012)
- Abenteuerliche Jagdfahrten im afrikanischen Busch. Wie Afrika meine zweite Heimat wurde (Verlag Georg Westermann, 1927)
- Unter Menschen und Tieren im dunklen Erdteil. Erlebnisse eines alten Afrikaners (Verlag Memeler Dampfboot AG, 1928)
Literaturauszüge:
Neckschies, David im Namibiana-Buchangebot
Safari-Zauber: Jagdabenteuer in afrikanischer Wildnis
Safari-Zauber: Jagdabenteuer in afrikanischer Wildnis, realistisch beschrieben von einem deutschen Lokführer, Großwildjäger, Goldsucher und Schutztruppler in Ostafrika, 1899-1919.