Safari-Zauber. Jagdabenteuer in afrikanischer Wildnis, von David Neckschies

Safari-Zauber. Jagdabenteuer in afrikanischer Wildnis, von David Neckschies. Verlag J. Neumann-Neudamm AG. Melsungen, 2012. ISBN 9783788814861 / ISBN 978-3-7888-1486-1

Safari-Zauber. Jagdabenteuer in afrikanischer Wildnis, von David Neckschies. Verlag J. Neumann-Neudamm AG. Melsungen, 2012. ISBN 9783788814861 / ISBN 978-3-7888-1486-1

David Neckschies, Autor der hochinteressanten Memoiren Safari-Zauber: Jagdabenteuer in afrikanischer Wildnis durchstreifte Urwälder, Sümpfe und Savannen in Rhodesien, Portugiesisch- und Deutsch-Ostafrika, was zu seiner Zeit immer ein Kampf ums nackte Dasein war. Seine Erinnerungen bieten gefährliches und überaus spannendes Jagderleben u.a. mit Elefanten, Büffeln, Löwen, Antilopen, Krokodilen und Schlangen, Schilderungen von Begegnungen und dem Umgang mit Eingeborenen als unverzichtbare Helfer bei Jagdzügen.

David Neckschies  

Elefantenjagd am Rufiji

Ich hatte nämlich von einem Bahnbau in Deutsch-Ostafrika erfahren und auch von großen Elefantenherden gehört, die den Jägern zu großem Vermögen verholfen hätten. Das lockte mich umso mehr, als ich, schuld meiner Goldsucherei, nur noch etwa 50 Pfund besaß. Ich fuhr also von Beira nach Daressalam mit dem Reichspostdampfer "Präsident" ab und landete zwei Tage später im deutschen Hafen, wo ich im Hotel Zur Krone abstieg. Im Büro der Bahnbau-Gesellschaft fragte ich am nächsten Morgen an, ob nicht eine Lokomotivführerstelle bei der Zentralbahn frei sei. Ich zeigte dem Direktor meine Papiere vor und erhielt ein Schreiben an den Werkführer, des Inhalts, dass ich als Lokomotivführer angenommen sei. Am nächsten Morgen wurde mir mein Dampfross zugewiesen, und ich fuhr auf der Strecke Ballast. Die ersten Monate ging die Arbeit flott vorwärts. Dann aber kam die große Regenzeit, die bei dem eigenartigen Gelände dem Bahnbau große Schwierigkeiten verursachte. Die täglichen Entgleisungen von Lokomotiven brachten für Führer und Heizer schwere Anstrengungen, die in den Tropen auf den Organismus des Menschen geradezu vernichtend waren. Malaria ist an der Tagesordnung, da man sich bei anstrengender Arbeit gegen die Malariaträger nicht genügend schützen kann. Es liegen viele Gräber von Eisenbahnern an der Strecke. Malaria und die schlimmste Form derselben, Schwarzwasserfieber, hatten die Leute hinweggerafft. Ich war in den acht Jahren schon etwas widerstandsfähiger geworden und wusste mir auch besser zu helfen. So ging der Kelch diesmal an mir vorüber. In der trockenen Zeit hatten wir es besser. Am Sonntag oder wochentags nach Feierabend ging ich auf Jagd. Da wurde mancher Bock zur Strecke gebracht, zur Freude meiner Kameraden, die auch teil daran hatten. Gewöhnlich gab's da am Sonntagmorgen einen Frühschoppen an irgendeinem Waldabhange. Dort wurde dann im Waldesschatten unter freiem Himmel gesotten und gebraten, getrunken und gegessen, bis sich nach der Mahlzeit jeder in der Mittagsglut sein schattiges Ruheplätzchen aussuchte. So hatten wir rasch eine Regenzeit und eine Trockenperiode hinter uns. Wir befanden uns bei Kitogalo, wo wir in einem Steinbruch unsere Zelte aufgeschlagen hatten. Die Unternehmer im Bruch waren Griechen. Da mir die Leute nicht sympathisch waren, schlug ich mein Zelt weit abseits von ihnen auf, in der Nähe unseres Sektionszahlmeisters Ringler. Er war ein liebenswürdiger Herr und alter Afrikaner dazu. Sein Bruder lebte von der Elefantenjagd im Kisaki-Bezirk, etwa drei Tagstrecken von uns, und besuchte ihn monatlich einmal. Allabendlich weilte ich bei Ringler. Wir spielten dann einen guten deutschen Skat, wobei der Lazarettgehilfe Bittner den dritten Mann abgab. Oft kamen wir auch ins Plaudern, wobei mich immer die Jagdabenteuer, die Ringler von seinem Bruder erzählte, besonders packten. Weihnachten kam wieder einmal heran und damit die zweite große Regenzeit. Mit schweren Tropfen klopfte sie an unsere Tür. Der Elefantenjäger war zu Besuch. Am zweiten Feiertage gab's eine Riesenbowle, bei der wir plauderten und manches Glas auf das Wohl des Weidwerks und des stolzesten Wildes leerten. Ringler bat seinen Bruder, uns doch die von diesem mitgebrachten Kuriositäten zu zeigen, wobei wir uns gleichzeitig die Köpfe ein wenig kühlen könnten. Der Jäger zeigte uns denn zwei stattliche Elefantenzähne von je 40 kg Gewicht und zwei Vorderfußhäute, die bearbeitet gern als Papierkorb oder Stock- und Schirmständer verwandt werden. Scherzend fragte mich der Zahlmeister, wie mir wohl zumute sein würde, wenn ein paar solche Füßchen auf meinem Leibe herumtanzen würden. Ich bat ihn, doch mit so ernsten Dingen keinen Scherz zu treiben. Er lachte mich aus und ahnte nicht, dass er auf die gleiche schreckliche Weise später seinen Tod finden sollte. Wieder war ein Jahr dahingegangen. Diesmal feierte ich Weihnachten in Daressalam, und zwar mit den Elefantentötern Pretorius, Mac Neil und Ringler. [...]

Dies ist ein Auszug aus: Safari-Zauber. Jagdabenteuer in afrikanischer Wildnis, von David Neckschies.

Titel: Safari-Zauber
Untertitel: Jagdabenteuer in afrikanischer Wildnis
Autor: David Neckschies
Reihe: Jagdliche Klassiker
Genre: Jagderinnerungen; Reiseberichte
Verlag: J. Neumann-Neudamm AG
Melsungen, 2012
ISBN 9783788814861 / ISBN 978-3-7888-1486-1
Kartoneinband, 17 x 24 cm, 160 Seiten, etliche sw-Abbildungen

Neckschies, David im Namibiana-Buchangebot

Safari-Zauber: Jagdabenteuer in afrikanischer Wildnis

Safari-Zauber: Jagdabenteuer in afrikanischer Wildnis

Safari-Zauber: Jagdabenteuer in afrikanischer Wildnis, realistisch beschrieben von einem deutschen Lokführer, Großwildjäger, Goldsucher und Schutztruppler in Ostafrika, 1899-1919.