Zahnlos in Luanda: Gipfeltreffen der SADC-Staatsoberhäupter vergangene Woche in Angola

Zahnlos in Luanda: Gipfeltreffen der SADC-Staatsoberhäupter vergangene Woche in Angola.

Irgendwie klingt es vertraut, was im Kommuniqué des Gipfeltreffens der SADC-Staatsoberhäupter vergangene Woche in Luanda/Angola zu lesen ist.

„Der Gipfel begrüßt…“, „Der Gipfel nimmt zur Kenntnis…“, „Der Gipfel mahnt…“, „Der Gipfel beglückwünscht…“ – so lauten die häufigsten Formulierungen in dem Dokument. Allgemeinplätze, also Standardsätze, eben. Auch zwischen den Zeilen gibt es kaum Griffiges oder Konkretes. Kurzum: Man spart nicht mit Eigenlob, guten Wünschen und hehren Vorsätzen – aber die heißen Eisen werden nicht angefasst, auch diesmal nicht. Dabei gibt es genügend Themen, die den Menschen unter den Nägeln brennen, die aber seit Jahren ausgesessen werden. Bestes Beispiel ist Simbabwe. Zweieinhalb Jahre nach Bildung der Einheitsregierung bzw. der Großen Koalition ist das Machtteilungsabkommen immer noch nicht richtig umgesetzt. Und was machen die SADC-Staatschefs? Sie appellieren eifrig an alle Beteiligten, ihre Verpflichtungen zu erfüllen. Beim Gipfel vergangene Woche das gleiche Spiel: Es wird appelliert, worüber Simbabwes Präsident und Diktator Robert Mugabe, der mit am SADC-Tisch sitzt, sich wahrscheinlich köstlich amüsiert. Eine Überraschung in der Simbabwe-Saga hat sicher niemand in Luanda erwartet. Dass die SADC ihren Ruf als zahnloser Tiger festigt, ist dann freilich auch keine Überraschung.

Autor: Stefan Fischer

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung Windhoek-Namibia, veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Zahnlos in Luanda: Gipfeltreffen der SADC-Staatsoberhäupter vergangene Woche in Angola.