24.09.2012

Wird das Namib-Dünenmeer UNESCO-Welterbe?

Wird die Namib-Dünenmeer UNESCO-Welterbe? Dr. Mary Seely vor einer Karte des Namib-Dünenmeeres. © Erwin Leuschner

Wird die Namib-Dünenmeer UNESCO-Welterbe? Dr. Mary Seely vor einer Karte des Namib-Dünenmeeres. © Erwin Leuschner

Zwei Abgeordnete der International Union for Conservation of Nature (IUCN) haben die Nominierung des Namib-Dünenmeer (Namib Sand Sea) als Welterbe geprüft. Eine Entscheidung wird 2013 erwartet.

Swakopmund/Gobabeb, Namibia: Als Teil der Feier zum 50. Jubiläum von Gobabeb waren am Wochenende zwei internationale Experten zur Wüstenforschungsstation angereist, die über die Nominierung des Namib-Dünenmeeres zur Aufnahme in die UNESCO-Welterbe-Liste einen Bericht erstellen werden. Im Juni 2013 wird eine endgültige Entscheidung erwartet, ob Namibia neben Twyfelfontein ein zweites Welterbe besitzen wird. Wir sind wirklich begeistert, weil dies ein natürliches Welterbe darstellen wird“, sagte Dr. Mary Seely, amtierende Direktorin von Gobabeb, im Gespräch mit der AZ. Ihr zufolge stellen „kulturelle“ Welterbe in Afrika eine Mehrheit dar – lediglich vier Welterbe in Afrika seien „natürlich“. Der Antrag für das Namib-Dünenmeer sei am 1. Februar dieses Jahres eingereicht worden. Das Kabinett habe diesen gutgeheißen und das Bergbauministerium habe danach alle Anträge und bestehenden Schürflizenzen (EPL) in dem Gebiet „gestoppt“, so Seely. Das Namib-Dünenmeer liegt im Namib-Naukluft-Park dar. Die nördliche Grenze ist das Südufer des Kuiseb-Riviers. Im Süden grenzt das Namib-Dünenmeer an den Sperrgebiet-Nationalpark und im Osten etwa an Sesriem; Sossusvlei befinde sich mitten in dem Gebiet. Das gesamte Areal erstreckt sich über eine Fläche von 30000 Quadratkilometer. Sandwich-Hafen sei unter anderem noch ein Teil des beantragten Welterbes, die NamWater-Bohrlöcher Swartbank und Rooibank seien allerdings ausgeschlossen. Die beiden Experten, Dr. Peter Howard, ein Umweltschützer aus Kenia, sowie Dr. Darlington Munyikwa, ein Geologe aus Simbabwe, haben in der vergangenen Woche die Nominierung bewertet. Laut Seely werden die Beiden nun einen Bericht erstellen, der im Dezember der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) vorgelegt wird. Zusätzlich würden etwa 50 andere internationale, unabhängige Experten die Nominierung prüfen und ebenfalls Berichte erstellen. Im Juni 2013 werde UNESCO eine Entscheidung treffen. Laut Seely hat man vier Gründe gefunden, die zur Nominierung angeregt haben. So würden die Dünen im Namib-Dünenmeer aus zwei verschiedenen Dünenarten (Sandarten) bestehen. Manche seien 21 Millionen Jahre alt, andere wiederum fünf Millionen Jahre. „Es ist einzigartig, zwei verschiedene Wüsten in einer zu haben“, so Dr. Seely. Außerdem sei der Dünensand „sehr sauber“. Unter dem Mikroskop würde ein Sandkorn einer Murmel ähneln. „Aus diesem Grund gibt es in einer Tiefe von bis zu einem Meter noch Sauerstoff“, sagte Seely. Bestimmte Tierarten könnten daher in dieser Tiefe überleben, z.B. der Goldene Maulwurf (Golden Mole). Allerdings müssten diese sich immer bewegen, damit der Sauerstoffvorrat nicht aufgebraucht werde. Des Weiteren müssten sich Tiere in diesem Dünensand nicht „eingraben“, denn sie würden im Sand „schwimmen“. Wegen des ständigen Küstennebels sei das Klima auch von solcher Art, dass in dieser Wüste mehr Tier-, Insekten- und Pflanzenarten vorkommen als anderswo in der Welt. Schließlich sei noch etwas ausschlaggebend: „Die spektakuläre Schönheit dieser Wüste“, so Seely. Sie fügte abschließend hinzu: „Dieser Schatz gehört Namibia. Wir wollen diesen Schatz der Welt zeigen.“

Erwin Leuschner

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung Windhoek-Namibia, veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Wird das Namib-Dünenmeer UNESCO-Welterbe?

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