24.10.2012

Rössing Uranium will 13-km-Förderband im Khan-Rivier von Namibia bauen

Rössing Uranium will 13-km-Förderband im Khan-Rivier von Namibia bauen.

Rössing Uranium will 13-km-Förderband im Khan-Rivier von Namibia bauen.

Rössing Uranium Limited will auf der Südseite des Khan-Riviers (Namibia) einen Tagebau schaffen. Die Aufnahme zeigt das Fließband, das Uranerz vom geplanten Z20-Tagebau zur Weiterverarbeitung bei Rössing transportieren soll. Es wird das längste Fließband im südlichen Afrika sein.

Swakopmund, Namibia: Gestern haben die Repräsentanten von Rössing Uranium Limited sowie von den zwei Umweltberaterfirmen SLR Environmental Consulting und Aurecon Namibia die Medien über das Vorhaben informiert. Dabei wurde ein Überblick gegeben, wie die Mine das Erz des sogenannten Z20-Vorkommens auf der Südseite des Khan-Riviers abbauen will. Wie Rössing-Projektmanager Carlo van Heerden bekannt gab, liege das Z20-Uranvorkommen an der südlichen Grenze der Rössing-Minenlizenz. Als Teil der geplanten Bergbau-Aktivitäten müsse die Firma Umweltstudien verfassen, daher werde es in den nächsten Monaten zu öffentlichen Treffen kommen. Das erste dieser Art fand gestern in Arandis statt. Heute haben Interessenten die Gelegenheit, sich ab 13 Uhr während eines Tag der offenen Tür im Rossmund-Konferenzzentrum zu informieren. Sollte das Vorkommen im Namib-Naukluft-Park abgebaut werden, werde sich Rössings Strom- sowie Wasserverbrauch drastisch erhöhen, so van Heerden. Zunächst müsse Rössing einen zusätzlichen 20-MW-Transformator installieren, da der Stromverbrauch um 50 Prozent steige. Derzeit habe die Mine einen Anteil an Namibias Stromverbrauch von sieben Prozent – mit dem Abbau des Z20-Vorkommens werde diese Ziffer auf neun Prozent steigen. „Wir produzieren derzeit mit der Hitze bei unserer Schwefelsäureanlage etwa 17 Megawatt“, so van Heerden. Indes werde sich der Wasserbedarf von jetzt vier auf dann acht Millionen Kubikmeter pro Jahr verdoppeln. „Wir werden aber entsalztes Wasser benutzen“, so van Heerden. Und: „Das Projekt kann nur mit Frischwasser aus einer Entsalzungsanlage starten.“ Daher sei Rössing noch im Gespräch mit NamWater. Das Z20-Uranvorkommen liegt in unmittelbarer Nähe von der sich derzeit im Bau befindlichen Husab-Uranmine. „Wir haben der Husab-Geschäftsführung Pläne vorgelegt und eine Zusammenarbeit vorgeschlagen, doch wir haben bis heute keine Antwort bekommen“, sagte Rössing-Pressesprecher Alywn Lubbe gestern. Und: „Wir sind aber noch immer für ein Gespräch offen.“ Aus diesem Grund wolle Rössing einen eigenen Infrastruktur-Korridor durch bzw. über das Khan-Rivier bauen. Hier würden eine 14 Kilometer lange Zufahrtstraße sowie die entsprechenden Strom- und Rohrleitungen geplant. Während Rössing eine Brücke über das Khan-Rivier bauen will, plane Swakop Uranium von der Husab-Mine ebenfalls eine eigene Brücke, und zwar einige Kilometer westlich. Als besonders beindruckend gilt das insgesamt 13 Kilometer lange Fließband, das Erz vom Z20-Tagebau zur Weiterverarbeitung transportieren soll. „Es wird bestimmt das längste Fließband im südlichen Afrika sein“, sagte Doppelmayr-Geschäftsführer Hermann Frühstück im Gespräch mit der AZ. Doppelmayr ist weltweit im Seilbahnwesen bekannt und hat Drahtseilbahnen u.a. am Tafelberg in Kapstadt sowie in vielen europäischen Alpenstädten gebaut. Ein Fließband zur Förderung von Erz ist für Doppelmayr keine Seltenheit. Die Firma baut dazu sogenannte RopeCon-Systeme; das ist ein Langstrecken-Stetigförderer, der sich für Stück- und Schüttgüter aller Art eignet. Diese habe zudem einen geringen Einfluss auf die Umwelt. „Das Fließband wird keine Landschaft zweiteilen, weil das RopeCon-System an entfernten Türmen hängt“, so Frühstück. Insgesamt 33 Türme würden errichtet, um das Fließband „aufzuhängen“. Laut dem Geschäftsführer könne das RopeCon-System 2250 Tonnen Erz pro Stunde fördern. Um den Einfluss auf die Umwelt weiter zu verringern, könnten die Türme sogar mit einem Helikopter abgeladen und befestigt werden. Laut Rainer Schneeweiss, Chefberater für Flächennutzung bei Rössing, liegt das Durchschnittsurangehalt im Z20-Vorkommen bei etwa 350 ppm (parts per million/350 Gramm Uran pro Tonne Erz). Der Tagebau werde mit einer Länge von rund einem Kilometer sowie einer Breite von 600 Metern der „Kleine Burder“ des bestehenden Rössing-Tagebaus sein. Laut Lubbe will Rössing zunächst alle erforderlichen Studien usw. in die Wege leiten. „Sobald sich der Uranpreis erholt hat (derzeit 43 US$/Pfund), können wir mit dem Bau ungehindert beginnen“, sagte er. Der Pressesprecher fügte hinzu: „Auch wenn wir alle Genehmigungen bekommen, liegt der endgültige Beschluss beim Management. Das Gesamtinvestment rund um das Z20-Vorkommen gab Lubbe mit 150 Millionen US-Dollar (1,12 Mrd. N$) an.

Erwin Leuschner

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Situation der Albinos in Namibia.

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