27.11.2014

Uranminen Namibias starten Öffentlichkeitsarbeit

Uranminen Namibias starten Öffentlichkeitsarbeit.: Langer-Heinrich-Tagebau

Uranminen Namibias starten Öffentlichkeitsarbeit.: Langer-Heinrich-Tagebau

Die Uranium Association, ein Zusammenschluss der an Namibias Küstengebiet tätigen Uranminen, hat vor kurzem die Farmer vom Khan- und vom Swakop-Rivier ins Konferenzzentrum des Rossmund Golfclubs eingeladen, um sie über die Einflüsse der Minen auf Mensch und Umwelt aufzuklären.

Seit Beginn des Uranabbaus in Namibia steckt die Angst in den Menschen, diese kritische Substanz könne in den Lebenskreislauf geraten und lebensbedrohliche Krankheiten auslösen: Entweder durch das Grundwasser, durch Obst und Gemüse, das im Gärten und auf Kleinfarmen geerntet wurde, oder durch den Staub, der beim Abbau entsteht und den man an der Küste beinahe täglich einatmet. Was geschieht, wenn der Ostwind den Sand durch alle Ritzen in unsere Häuser weht, und was, wenn Uransubtanzen oder Schwermetalle ihren Weg in die Wasserreservoirs finden und damit in unsere Haushalte? Wie beeinflussen die Minen bzw. deren Abbautätigkeiten die wertvollen und oftmals endemischen Pflanzen in den sensiblen Gebieten der Namib sowie in den Flussläufen des Khan und Swakop? Eine Internetseite, eine Bücherei und Roadshows sind jetzt geplant, um die Bevölkerung gezielt aufzuklären. „Wir öffnen das Buch“, erklärte Dave Holmes, der an dem Informationsabend gemeinsam mit Frances Anderson eine Präsentation von Langer Heinrich Uranium (LHU) gab, die sich mit der Wasserentnahme aus den Grundwasserreserven des Swakop- und des Khan-Riviers beschäftigte. Noch steckt die Forschung der genauen Einflüsse des Uranabbaus in den namibischen Küstengebieten in den Kinderschuhen, daher wurden kritische Stimmen laut. So fragte der Küstenbewohner Georg Erb gezielt nach dem Verbleib des prozessierten Wassers. Holmes Antwort stellte die rund 40 Teilnehmer nicht wirklich zufrieden, denn eine Lagerung jenes Wassers in einem tiefliegenden, geschützten Becken, das nicht allein wegen seines Restgehaltes an Uran, sondern vielmehr durch dessen Herauslösung mit Schwermetallen kontaminiert ist, wird auf lange Sicht als nicht zufriedenstellend angesehen. Unter dem Aspekt, dass LHU rund 500000 Kubikmeter Wasser pro Jahr benötige, stellt man sich zwangsläufig die Frage, was damit passiert. Spannend waren auch die Grafiken, die sich mit Grundwasserständen, Uranvorkommen und Pflanzenwuchs sowie Pflanzensterben in den betroffenen Trockenflussgebieten beschäftigten. Wie viele Pflanzen konkret durch den Minenabbau sterben oder erkranken, sei aufgrund der zeitlich erst kurzen Untersuchungsräume schwer einzuschätzen, hieß es. Hier müsse geforscht und getestet, gemessen und verglichen werden, um der Problematik auf den Grund zu gehen. Die Arbeitsgruppe „Swakop River Farmers“, bestehend aus versierten Fachleuten, beschäftigt sich seit 2005 mit diesem Thema, und auch das Forschungsinstitut Gobabeb untersucht die Einflüsse der Minentätigkeit im hochsensiblen Gebiet der Namibwüste. So präsentierte Hiskia Mbura im Namen von Theo Wassenaar vom Namib Ecological Restoration and Monitoring Unit (NERMU) eine Studie über den Pflanzenwuchs im Khan- und im Swakop-Rivier. Rainer Schneeweiß von Rössing Uranium Limited (RUL) stellte eine Wasserqualitätsstudie der „Arbeitsgruppe Wasserqualität“ vor und Rosina Leonard analysierte den Jahresbericht des Strategischen Umweltmanagement-Plans (SEMP). Hochspannend war zudem die Vorstellung einer Studie von Gobabeb/NERMU (vorgetragen von Goetz Neef) über die Welwitschia mirabilis, denn diese in der Namib endemische, prähistorische Pflanze werde ebenfalls durch die Minentätigkeit in Mitleidenschaft gezogen; sei es, dass sie dem Straßenbau der Zufahrtsstraßen weichen müsse oder dass sie durch Staub und Abgase in ihrem Wachstum gestört werde. Die teilnehmenden Farmer wurden explizit aufgefordert, sich schriftlich zu äußern und mit dem Uranverband in konstruktive Diskussionen zu treten.

Konny von Schmettau
Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Uranminen Namibias starten Öffentlichkeitsarbeit.

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