19.09.2014

Brahman-Rinderrasse in Namibia

Brahman-Rinderrasse in Namibia. Im Bild ein Brahmanen-Bulle von ca. 800 kg.

Brahman-Rinderrasse in Namibia. Im Bild ein Brahmanen-Bulle von ca. 800 kg.

Die Brahman-Rinderrasse ist ein Vertreter des Zebu, das in diesem Jahr ihr 60. Jubiläum in Namibia. Die Tiere haben sich vor allem in trockenen Jahren bewährt und sind in fast allen Kreuzungen vertreten. Zahlreiche neue Rassen wurden aus Brahmanen gezüchtet. Gute Muttereigenschaften machen manchem Raubwild zu schaffen.

Die Brahmanzüchter sind die Cowboys dieses Landes, was allem Anschein nach nicht nur an der Kleidung liegt. Vier Züchter aus dem Norden des Landes waren von Anfang an bei der Paresis-Versteigerung dabei und werden auch im kommenden Monat wieder ihre Tiere zum Kauf anbieten. Die Rasse feiert in diesem Jahr ihr 60. Jubiläum in Namibia und die Familie Schlöder von Grootfontein züchtet Brahmanen bereits seit 50 Jahren. Die Brahmanen von André Compion, Kaspar Günzel und Jörg Schlöder sind alle von weißer Farbe, auch die meisten von Hartmut Kretschmar, der jedoch auch einige rote Brahmanen hat. Die vier Farmer sind sich einig, dass die Brahmanen eine bewährte Fleischrasse sind und dass sich die Züchter glücklich schätzen können, einen starken Zuchtverband hinter sich zu haben, mit einer Vision, die die Rasse vorantreibt und fördert. Dank der zahlreichen Züchter in Namibia, Südafrika und anderen Ländern stehe ein gewaltiger Genpool zur Verfügung und somit zahlreiche genetische Variationen. „Es gibt den größeren Typ, der sich für die Ochsenproduktion eignet und den kleineren Typ, der optimal für die Produktion von Absatzkälbern ist“, sagte Kaspar Günzel. In den vergangenen Jahrzehnten mit außergewöhnlich guten Regenzeiten, mit durchschnittlichen Regensaisons und mit teilweise extremen Dürren habe sich der Brahmane bewiesen. Selbst in der Trockenheit kann der Brahmane dem Züchter Günzel zufolge noch mit wenig Gras auskommen und trotzdem produzieren. Der Vorteil der Rasse sei zudem, dass sie auch Laubfresser sind und diese Nahrungsquelle im Gegensatz zu anderen Rassen sehr oft nutzen. Ein weiterer Vorteil der Rasse sei, dass sie sehr kurze Haare habe und deshalb weniger anfällig für Zecken und Krankheiten sei, die von Insekten übertragen werden. Der Brahmane könne Hitze, hohe Temperaturen, viel besser als manch andere Rasse vertragen. „Brahmankühe sind sehr gute Mütter, die ihre Kälber verteidigen, besonders gegen Raubwild“, sagte Günzel. Die Lebensdauer der Brahmanen sei anderen Rassen gegenüber länger, was den Vorteil habe, dass eine Brahmankuh mehr Kälber produziere. „Brahmanen sind sehr intelligente Tiere, sie lernen schnell und deshalb kann ich gut mit ihnen arbeiten und sie leicht hantieren“, sagte Günzel. Als Kreuzungstiere seien die Brahmanen sehr beliebt, vor allem die F1-Kreuzungskühe. Zahlreiche neue Rassen wurden mit Hilfe der Brahman-Rasse gezüchtet. Kreuzungstiere, in denen der Brahmane vorhanden ist, können mit jeder anderen Rasse weiter gekreuzt werden und gute Resultate liefern. Die Züchter wenden die neueste Technik an, um die Rasse voranzutreiben. Dazu gehöre der Einsatz von Sonartechnik um die Fettstruktur und –gehalt im Muskelgewebe zu analysieren. Jörg Schlöder nutzt die Sonarmessungen, seitdem sie vor etwa zehn Jahren eingeführt wurden. Mit Ultraschall wird der Fettgehalt auf der Muskulatur auf der Hochrippe, der Hinterhand und im Gewebe gemessen, um festzustellen wie die Tiere zunehmen, wie sich die Muskulatur bildet und wie Fett angesetzt wird. Auch andere Züchter nutzen diese technische Entwicklung.

Dirk Heinrich

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Brahman-Rinderrasse in Namibia.
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