Windhoek damals; Die Windhoek van weleer; This was Old Windhoek, von Nikolai Mossolow.

Windhoek damals; Die Windhoek van weleer; This was Old Windhoek, von Nikolai Mossolow.

Windhoek damals; Die Windhoek van weleer; This was Old Windhoek, von Nikolai Mossolow.

Schröder-Haus und Schmerenbeck-Haus in Windhoek.

Schröder-Haus und Schmerenbeck-Haus in Windhoek.

Die 1965 von Nikolai Mossolow herausgegebene Schrift Windhoek damals; Die Windhoek van weleer; This was Old Windhoek ist ein detailliertes Zeitdokument mit zahreichen zeitgenössischen Werbeeinträgen im Anhang sowie großformatigen sw-Fotos.

Nikolai Mossolow  

Wohl und Wehe der Klein-Windhoeker

Im Anfang der Besiedlung lohnte sich der Gemüsebau in Klein-Windhoek. In einem Bericht jener Zeit heißt es: „Ansiedler Höpfner hat von seiner Heimstätte im Jahre 1894 für 486 Mark, 1895 für 3870 Mark, 1896 für 4502 Mark und im Jahre 1897 für 7072 Mark an Kartoffeln und Gemüse verkauft. Die Betriebskosten des Jahres 1897 waren rund 2000 Mark, so daß ein jährlicher Überschuß von rund 5000 Mark bleibt. Großes Interesse wurde auch der Baum-, zunächst der Obstbaumkultur, zugewandt. Die vor Jahresfrist in einem Garten gepflanzten Bäumchen gedeihen vorzüglich und tragen bereits Früchte." In demselben Bericht lesen wir: „Der Kartoffel- und Gemüsebau blühte im Jahre 1898/99 sehr auf. Die Weinanpflanzungen haben eine erhebliche Ausdehnung erfahren. Von einem Ansiedler (gemeint ist John Ludwig) sind dort 14000 Weinstecklinge ausgesetzt worden." Als aber Kartoffeln und Hülsenfrüchte eingeführt werden konnten, sanken die Preise; Kartoffeln gingen von 70 auf 50 Mark je Zentner zurück. Um 1899/1900 wurde schon vor Ueberproduktion gewarnt. Auch Eingeborene in Okahandja bauten bereits Kartoffeln, Mais und Tabak an und setzten ihre Erzeugnisse vermutlich billiger ab als die Klein-Windhoeker Siedler. Ludwig konnte 1902 die ersten zehn Hektoliter Wein erzeugen, 1904 waren es 70, 1905 allerdings infolge des späten Frostes nur 30 hl. Den Höhepunkt seiner Weinproduktion erreichte er 1909 mit 235 Hektoliter. Im Jahre 1911 erzeugten die Katholische Mission 25 und Höpfner 15 hl. Die Steuer auf Weinbrand war so hoch, daß Ludwig ihn mit Verlust verkaufen mußte, wollte er mit seinem Preis unter dem für importierten Weinbrand bleiben. John Ludwig starb 1913, und somit endete der Ludwigsche Weinbau. 1913 kelterte die Katholische Mission 125 Hektoliter. Nach der Denkschrift über die Tätigkeit der Siedlungsgesellschaft für DSWA für das Berichtsjahr 1901/1902 zählte Klein-Windhoek mit Avis 43 weiße erwerbsfähige Personen und 15 Kinder nebst 200-250 Eingeborenen, die zum größten Teil in den Wirtschaftsbetrieben arbeiteten. Das äußere Bild Klein-Windhoeks hatte sich zum Vorteil verändert. Statt der Dornkräle gab es jetzt Drahteinzäunungen mit unverwüstlichen Kameldornpfählen. Verlassene Heimstätten wurden wieder kultiviert, und neues Wasser wurde auf ihnen erschlossen. Im Berichtsjahr wurden täglich 670 cbm Wasser gehoben; die gesamte, unter Kultur stehende Fläche, ohne Hofraum und Brachen, betrug 19-20 ha. Die Denkschrift berichtet weiter: „Zur Weinlese 1901/1902 werden 1800-1900 Stöcke tragen (hierunter etwa 230 im Alter von 5 und mehr Jahren, 5 sogar in einem solchen von 20-30 Jahren). Ferner sind 14 000 ein- bis dreijährige Stöcke und 60 000 Steckhölzer vorhanden. Das macht also rund 75 000 Weinpflanzen aus. Wenn im kommenden Jahr (1902/1903) nur der Abgang an unbrauchbarem Material und der Verkauf nach auswärts neu gesteckt würde (voraussichtlich wird aber viel mehr in den Boden gebracht), so können, 400-500 Stöcke auf den Hektar gerechnet, in zwei Jahren 15-19 ha bepflanzt sein. Bei dem stetigen Fleiß der Siedler ist die Hoffnung vorhanden, daß die Wirklichkeit nicht weit hinter diesen Zahlen zurückbleibt. Ein einjähriges, bewurzeltes Steckholz ist mit 0,35 bis 0,50 Mark anzusetzen. „Auf die Wasserverhältnisse wirkt der Weinbau insofern ein, als für den Hektar Weinberg später schon 20 cbm am Tag statt 30 cbm wie bei anderen Produkten genügen werden, so daß also neben z. B. 15 ha Weinberg, selbst wenn keine weiteren Wassermengen erschlossen würden, noch 370 cbm Wasser für andere Kulturen übrigbleiben. Oder anders ausgedrückt: Es können außer 15 ha Weinberg noch 12 ha Land für sonstigen, intensiven Gartenbau benutzt werden. Den steigenden Ansprüchen Windhoeks wird diese Fläche aber bald nicht mehr genügen, und so kann einer weiteren energischen Bewirtschaftung von Heimstätten eine gute Prognose gestellt werden unter dem Gesichtswinkel, daß sich der Weinbau ständig erweitert." [...]

Dies ist ein Auszug aus dem Buch: Windhoek damals; Die Windhoek van weleer; This was Old Windhoek, von Nikolai Mossolow.

Buchtitel: Windhoek damals; Die Windhoek van weleer; This was Old Windhoek
Autor: Nikolai Mossolow
Selbstverlag
Erstauflage. Windhoek, Südwestafrika 1965
Originalbroschur, 18x24 cm, 100 Textseiten, 31 sw-Fototafeln, Deutsch, Englisch, Afrikaans

Mossolow, Nikolai im Namibiana-Buchangebot

Otjikango or Gross Barmen

Otjikango or Gross Barmen

Otjikango or Gross Barmen: The history of the first Rhenish Herero Mission Station in Otjikango/Gross Barmen in South West Africa 1844-1904.

Hansheinrich von Wolf und Schloß Duwisib

Hansheinrich von Wolf und Schloß Duwisib

Dies ist eine ortsgeschichtliche Schrift über Schloß Duwisib in Namibia und ihren Erbauer, Baron Hansheinrich von Wolf.

Waterberg. On the History of the Mission Station Otjozondjupa, the Kambazembi Tribe and Hereroland

Waterberg. On the History of the Mission Station Otjozondjupa, the Kambazembi Tribe and Hereroland

This is a well documented, detailed and interesting book on the on the history of Waterberg, the Mission Station Otjozondjupa, the Kambazembi Tribe and what was then Hereroland.

Windhoek heute - Windhoek to-day

Windhoek heute - Windhoek to-day

Windhoek heute - Windhoek to-day beschreibt die Haupstadt und das kulturelle Leben Südwestafrikas in der Zeit 60er Jahre.

Die Geschichte von Namutoni - Die Verhaal van Namutoni - The History of Namutoni

Die Geschichte von Namutoni - Die Verhaal van Namutoni - The History of Namutoni

Die Verhaal van Namutoni - Die Geschichte von Namutoni - The History of Namutoni wurde von Dr. Nikolai Mossolow, der noch viele Zeitzeugen kennengelernt hatte, 1971 herausgegeben.

Windhoek damals; Die Windhoek van weleer; This was Old Windhoek

Windhoek damals;  Die Windhoek van weleer; This was Old Windhoek

"Windhoek damals" beschreibt die Stadtgeschichte Windhoeks bis hin zur Aufhebung der deutschen Selbstverwaltung 1915.

Otjikango oder Gross Barmen

Otjikango oder Gross Barmen

Ortsgeschichte der ersten Rheinischen Herero-Missionsstation Otjikango oder Gross Barmen in Südwestafrika 1844-1904.

Afrikanischer Heimatkalender 1983

Afrikanischer Heimatkalender 1983

Vom Afrikanischer Heimatkalender ist dieses Jahrbuch die Ausgabe von 1983.

Afrikanischer Heimatkalender 1981

Afrikanischer Heimatkalender 1981

Dies ist der 51. Jahrgang Afrikanischer Heimatkalender für das Jahr 1981.

Waterberg. Beitrag zur Geschichte der Missionsstation Otjozondjupa, des Kambazembi-Stammes und des Hererolandes

Waterberg. Beitrag zur Geschichte der Missionsstation Otjozondjupa, des Kambazembi-Stammes und des Hererolandes

Beitrag zur Geschichte der Waterberg-Missionsstation Otjozondjupa, des Kambazembi-Stammes und des Hererolandes.